Donnerstag, 13. Juni 2013

Value Investing und Ihre Anlagestrategie

"All intelligent investing is value investing -- acquiring more that you are paying for. You must value the business in order to value the stock." - Charlie Munger

Value Investing ist eine der Lieblingsanlagestrategien vieler Anleger auf der ganzen Welt. Diese Strategie ist besonders durch den Erfolg von Warren Buffett berühmt geworden. Warren Buffett, auch das „Orakel von Omaha“ genannt, ist der erfolgreichste Anleger der 20. Jahrhunderts und der viertreichste Mensch der Welt (Stand 2013).


Ich habe mich vor einem Jahr mit dem Thema „Value Investing“ sehr intensiv beschäftigt. Kurz zusammengefasst: Value Investing ist, langfristig in Aktien zu investieren, die sehr gute fundamentale Kennzahlen (Kurs-Gewinn-Verhältnis, Kurs-Buchwertverhältnis, Cashflow, usw) haben und „unterbewertet“ sind. Es ist wie „Schnäppchenjagd“ bei Aktien. Es gibt strenge Kriterien dafür, ob eine Aktie ein „Kauf“ ist oder nicht. Ich würde jedem Anleger, der sich für Value Investing und Aktienanalyse interessiert, das Buch „Intelligent Investieren“ von Benjamin Graham empfehlen.


Es gibt viele Kleinanleger, dis sich „Value Investors“ nennen und selber ein Aktienportfolio mit ausgesuchten Aktien gestalten. Das ist eine sehr spannende Aufgabe, die ich auch selber einige Zeit lang praktiziert habe. Die Hauptaufgaben sind folgende: Die fundamentalen Kennzahlen der Aktien analysieren, Jahresend- und Quartalsberichte lesen und die geheimen Botschaften herausfiltern, Sektoren analysieren und Aktien miteinander vergleichen usw. Es ist eine analytische Herausforderung und die Befriedigung ist enorm, wenn die ausgewählte Aktie den Markt schlägt und eine hohe Rendite bringt.

Ich sehe aber einen Nachteil: Die obengenannten Aufgaben nehmen verdammt viel Zeit in Anspruch. Ein normaler Arbeitnehmer hat kaum die Zeit, diese Aufgaben vernünftig und mit Qualität durchzuführen. Bei der Aktienauswahl darf der Anleger keinen Fehler machen, weil mit Value Investing nur in ein paar Aktien investiert werden („Lege nicht alle Eier in einen Korb“). Damit ist das Risiko relativ hoch.

Die Freizeit, die man zur Verfügung hat (abends und an Wochenenden), mit ausführlichen Aktienanalysen zu verbringen, ist meiner Meinung nach ein schlechter Weg für ein ausgeglichenes Leben. Das Leben besteht durchaus nicht nur aus Arbeit und Geld. Eine Balance zwischen Arbeit, Familie, Freunden, Unterhaltung, Sport, Spaß und Ausruhen istd für das Glück eines Menschens extrem wichtig. Wenn man „Value Investing“ halbherzig macht, sollte man das lieber ganz lassen. Die guten „Value Aktien“ sind selten zu finden und es braucht tatsächlich viel Zeit und Mühe.

Also, wie kann ein durchschnittlicher Anleger in „Value Aktien“ investieren?

Es gibt Aktienfonds, die diese Aufgabe für Sie übernehmen. Die Fondsmanager suchen diese Aktien für Sie aus und kaufen diejenigen, die vom Manager als unterbewertet empfunden werden. Meiner Meinung nach ist der Erfolg dieser Fondsmanager fraglich („Aktienfonds als Geldanlage“). Die zusätzlichen Kosten reduzieren Ihre Rendite und verlangsamen Ihren Vermögensaufbau („Vermögenswachstum, Darstellung der Effekte von Ersparnissen und Rendite“).

Glücklicherweise können Sie eine günstigere Alternative finden. Es gibt einige ETFs („Aktien-ETFs als Geldanlage“), die auf „Value Stocks“ fokussiert sind. Oft gemischt mit einem regionalen Fokus („Diversifikation Ihres Portfolios – Regionen“), ermöglichen diese ETFs den Erwerb von „Value Stocks“ in Ihrem Portfolio.

In den nächsten Artikeln, in denen ich ETFs für Regionen vorstellen möchte, werde ich auch die ETF’s als Option darstellen, die „Value Investing“ als Anlagestrategie nutzen.

Montag, 3. Juni 2013

In europäische Aktien investieren, EURO STOXX 50

"The Chinese use two brush strokes to write the word 'crisis.' One brush stroke stands for danger; the other for opportunity. In a crisis, be aware of the danger - but recognize the opportunity." - John F. Kennedy

In meinem Artikel „Diversifikation Ihres Portfolios – Regionen“ habe ich den Anlegern vorgeschlagen, dass sie ihr Portfolio auf verschiedene Regionen verteilen sollen. In einem vereinfachten Musterportfolio ist eine balancierte Verteilung wie folgt:
  • 30% Aktien aus den USA
  • 30% Aktien aus Europa
  • 30% Aktien aus Schwellenländern
  • 10% Aktien aus Japan/Australien/Neuseeland
In diesem Artikel möchte ich mich auf die europäischen Aktien konzentrieren. Erstens möchte ich nochmal betonen, dass ich den unerfahrenen und passiven Anlegern vom Erwerb einzelner Aktien abrate („Der Kauf von individuellen Aktien für unerfahrene Anleger“). Stattdessen bevorzuge ich den Kauf von ETF’s, die meiner Meinung nach für langfristige Anleger das beste Rendite-Risiko-Verhältnis bieten („Aktien-ETFs als Geldanlage“).

Was ist denn nun der beste Weg, mit ETF’s in europäische Aktien zu investieren? Welche ETF’s sind im Börsenhandel erhältlich? Welche ETF’s haben die niedrigsten Kosten? Die einfachste Lösung ist es, einen ETF zu finden, der den EURO STOXX 50 Index abbildet.


Dieser Index besteht aus den Aktein von 50 Unternehmen aus der Eurozone, die eine große Marktkapitalisierung haben. 13 davon sind deutsche Firmen, z.B. BASF, Siemens, Bayer, Volkswagen, usw. Die anderen Firmen stammen hauptsächlich aus Frankreich, Italien, Spanien und den Niederlanden.

Hier sind die passenden ETF’s, die den EURO STOXX 50 Index abbilden:
  • Amundi ETF EURO STOXX 50
  • ComStage ETF EURO STOXX 50
  • db x-trackers EURO STOXX 50 UCITS ETF
  • EasyETF Euro Stoxx 50
  • iShares EURO STOXX 50
  • Lyxor ETF EURO STOXX 50
  • UBS-ETF EURO STOXX 50

Diese ETF’s unterscheiden sich bei den Fondspositionen kaum. Die Kosten (TER) liegen zwischen 0,00% und 0,25%, was ich sehr kostengünstig finde. Wenn Sie einen von diesen ETF’s kaufen möchten, würde ich Ihnen definitiv empfehlen, dass Sie auf der Webseite der Fondsanbieter den Verkaufsprospekt lesen. Sie müssen verstehen, worum es bei der Geldanlage geht, bevor Sie Ihr Geld dort anlegen. Zusätzlich können Sie bei www.morningstar.de einen Report für die oben gelisteten ETF’s lesen. Meistens gibt es eine Analyse für diese Produkte. Mit einer Anmeldung haben Sie Zugriff auf eine Analyse und können ein Musterportfolio erstellen. Ich finde es sehr hilfreich.

Ich denke, dieser ETF ist ein guter Start für Anleger, die in europäische Aktien investieren wollen. Einige Leute werden sicherlich denken: EURO STOXX 50 Index enthält viele Firmen aus Ländern wie Spanien und Italien. Die sind doch in der Krise. Warum sollte ich diese Aktien kaufen?

Ich sehe es eher als Chance („Gelegenheiten Geld zu schaffen“). Ich denke, dass europäische Aktien historisch gesehen günstig sind. Das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) liegt bei 12,1 (Stand Ende Mai 2013). Auf der Onvista-Seite können Sie sich eine Liste der Aktien im EURO STOXX 50 Index und deren KGV’s anschauen.

Die europäischen Staaten sind wegen ihrer hohen Verschuldung in der Krise. Die meisten Firmen, die global wirtschaften, sind eigentlich in einer besseren Lage. Sie machen Gewinn und zahlen weiterhin Dividenden. Außerdem bin ich der Meinung, dass die Eurokrise mittelfristig enden wird. Es ist nicht die erste Wirtschaftskrise in der Geschichte und es wird nicht die letzte sein. Das Aufholen der Börsen und hohe Renditen sind kurz vor dem Ende der Krise zu erwarten.

Quelle: onvista.de

Wie Sie in diesem Chart sehen, hat der EURO STOXX 50 Index noch viel Luft nach oben. Es ist wichtig zu beachten, dass Euro Stoxx 50 ein Kursindex ist. Das heißt, die Dividenden werden ausbezahlt und nicht reinvestiert. Der DAX Index ist im Gegensatz dazu ein Performanceindex. Deshalb müssen Sie aufpassen, wenn Sie die Charts miteinander vergleichen.

In meinem eigenen Aktienportfolio habe ich bereits iShares EURO STOXX 50 (WKN: 593395). Ich würde anderen Anlegern empfehlen, sich schlau über diese ETFs zu machen, wenn sie in europäischen Aktien investieren wollen. Natürlich müssen Sie vorher entscheiden, ob Sie ein langfristiger Anleger sind („Ab wann sind Aktien eine sinnvolle Geldanlage“) und ob Sie verstanden haben, wie Ihr Wunsch-ETF funktioniert („finanzielle Bildung“).

Ich den nächsten Artikeln werde ich einige alternative ETFs vorstellen.