Montag, 24. Februar 2014

Wie kann ich ein Unternehmen besitzen?

I think you have to learn that there's a company behind every stock, and that there's only one real reason why stocks go up. Companies go from doing poorly to doing well or small companies grow to large companies. - Peter Lynch

In meinem letzten Artikel “Wie funktioniert ein Unternehmen” habe ich erklärt, warum Unternehmen existieren und was sie tun, um Gewinne zu erzielen. Was hat das mit Ihrem Geld und Ihren Ersparnissen zu tun? Was hat man als einzelne Person davon, dass irgendwelche Firmen Gewinne erzielen und Ihre Gewinne kontinuierlich erhöhen? Die Antwort ist, dass man sich als einzelne Person an diesen Unternehmen als Aktionär beteiligen und von dem Erfolg der Unternehmen profitieren kann.

Eine Firma, die kontinuierlich einen guten Gewinn macht, ist wie eine Gelddruckmaschine, die immer schnell läuft. Wenn Sie eine Wohnung besitzen und diese Wohnung vermietet haben, macht Ihre Immobilie Geld für Sie („Ist es jetzt die richtige Zeit eine Immobilie zu kaufen?“). Die Miete, die Sie bekommen, ist passives Einkommen („Wieerreiche ich finanzielle Freiheit?“). Wenn Sie Geld in einem Festgeldkonto („Festgeldkonten als sichere Geldanlage“) oder Anleihen („Staatsanleihen als sichere Geldanlage“) angelegt haben, zahlt die Bank oder der Anleihenermittler Ihnen Zinsen als Miete für Ihr Geld („Wie funktionieren Anleihen?“). Das ist auch passives Einkommen.

Aktionäre - Courtyard of the Amsterdam Stock Exchange by Emanuel de Witte

Wenn Sie Inhaber einer Firma sind, macht Ihre Firma Geld für Sie. Das ist auch passives Einkommen. Ein Unterschied ist, dass die Firmen nicht alle Gewinne direkt an die Inhaber verteilen. Ein Teil der Gewinne wird als Dividenden ausgeschüttet („finanzielle Freiheit-Beispiele“). Der Rest wird in der Firma behalten. Dieses Geld erhöht den Buchwert des Unternehmens. Und es wird benutzt, um künftig noch mehr Gewinne zu erzielen, wie eine Gelddruckmaschine, deren Geschwindigkeit stetig steigt. Das ist einer der Gründe, warum Reiche immer reicher werden.

Vielleicht denken Sie gerade: ich möchte auch eine Firmen besitzen, aber ich habe weder Eltern, die schon eine Firma besitzen, noch genug Geld, um eine Firma zu kaufen oder gründen. Die gute Nachricht ist: Unser Wirtschaftssystem ermöglicht Ihnen, über die Börse Firmenanteile zu besitzen. Sie müssen nicht das Kind von Ferdinand Porsche sein, um Anteile von Porsche zu erwerben. Sie können die Anteile über die Frankfurter Börse in bezahlbaren Mengen kaufen. Diese Einheiten nennt man Aktien.

In meinem nächsten Artikel geht es darum, was eine Aktie ist und wie Sie passives Einkommen durch Aktienbesitz schaffen können.

Montag, 17. Februar 2014

Wie funktioniert ein Unternehmen?

“Some people regard private enterprise as a predatory tiger to be shot. Others look on it as a cow they can milk. Not enough people see it as a healthy horse, pulling a sturdy wagon.” -Winston Churchill

Die Aktienkurse fallen und steigen. Die langfristige Richtung der Aktienkurse ist aus einer historischen Sicht allerdings stets positiv gewesen ("Historische Performance von DAX und Dow Jones"). Die Hauptgründe für den Kursanstieg sind die Gewinne der Unternehmen und das Wirtschaftswachstum.

Der Existenzgrund jedes Unternehmens ist “Gewinnerzielung”. Vom Kiosk-Besitzer bis zum weltweiten Smartphone-Hersteller - alle Unternehmer wollen im Prinzip “Geld verdienen”. Dieser Beweggrund ist der Hauptmotor des Kapitalismus. Was Ihre politische Einstellung auch sein mag, Kapitalismus war seit hunderten von Jahren die Realität unserer Wirtschaftswelt. Das hat sich bis heute nicht geändert.

Die staatlichen Unternehmen, Stadtwerke,  nichtstaatliche Organisationen und Stiftungen sind Ausnahmen und gelten nicht als klassiches Unternehmen. 


Unternehmen wollen Gewinne erzielen. Sie wollen auch ihre Gewinne kontinuierlich erhöhen. Dafür gibt es zwei Wege: den Umsatz erhöhen und die Kosten senken. Am besten ist es für die Unternehmen, an beidem gleichzeitig zu arbeiten. Ich denke, viele Arbeitnehmer im nichtöffentlichen Bereich erleben das alltäglich. Es werden neue Produkte entwickelt, Marketing- und Vertriebsorganisationen gegründet, neue Fabriken und Gebäuden gebaut, andere Firmen gekauft, neue Mitarbeiter eingestellt, Maschinen erneuert, usw. Dies geschieht nicht zum Spaß, sondern mit dem Ziel, “mehr Umsatz” und “mehr Gewinne” zu erzielen.

Außerdem wird versucht, Kosten zu reduzieren: Maschinenproduktivität wird erhöht, die Anzahl der Mitarbeiter reduziert, die verbleibenden Arbeitnehmer werden weitergebildet, Arbeitsprozesse werden vereinfacht,  Sparprogramme werden gestartet, in Technik wird investiert, günstigere Rohstoffe und Lieferanten werden gesucht, usw.

Technologie und Innovationen leisten den Unternehmen dabei eine große Hilfe. Denken Sie daran, wie der Rechner das Arbeitsleben vereinfacht und die Produktivität erhöht hat. Neue Fördermethoden für Öl und Rohstoffe senken die Materialkosten. Mit schnelleren, fähigeren und präziseren Maschinen erzielen Unternehmen bessere Qualität bei geringeren Herstellungskosten. Ich persönlich sehe die Zukunft noch besser als heute.

Entgegen dem verbreiteten Glauben machen die Unternehmen ihre Aufgaben sehr gut. Sie machen unser Leben jeden Tag besser und erzielen gleichzeitig Gewinne. Die unsichtbare Hand von Adam Smith ist längst im Betrieb. Millionen von kleinen und großen Unternehmen schaffen es, dass das Wirtschaftssystem läuft. Die Rolle des Staats ist es, dieses System zu regulieren. In manchen Ländern mischt sich der Staat in die Wirtschaft mehr ein und übernimmt zusätzliche Rollen.

Leider läuft das ganze Geschäft nicht immer rund, was wir als Wirtschaftskrise oder Rezession kennen. Krise in Kürze: weniger Umsatz, weniger Geschäfte, weniger Gewinne, negatives Wachstum, Arbeitslosigkeit, miese Laune der Bürger, usw.

Das Wirtschaftswachstum ist die Veränderung im Bruttoinlandsprodukt (BIP) eines Landes. Positives Wachstum bedeutet mehr Umsatz der Summe der Unternehmen in diesem Land. Mehr Umsatz heißt, mehr Produkte werden hergestellt (z.B. mehr Autos) und mehr Dienstleistungen werden genutzt (z.B. mehr Friseurbesuche). Hohes Wirtschaftswachstum schafft Arbeitsplätze und höhere Gewinne. Dadurch verdienen Meschen mehr Geld und geben mehr Geld aus. Die Gewinne der Unternehmen werden in Maschinen, Gebäuden und Technik reinvestiert. Das wiederum schafft weiteres Wirtschaftswachtum.  Es ist wie ein perpetuum mobile.

Sie fragen wahrscheinlich :“Was hat das alles denn mit Aktienkursen und meinem Geld zu tun?“. Diese Fragen werde ich im nächsten Artikel beantworten.

Donnerstag, 6. Februar 2014

Offene Fragen bei der Rückholung der deutschen Goldreserven

Heute möchte ich einen neuen Gastbeitrag über Münzensammeln und Münzen als alternative Anlageobjekte veröffentlichen.

Deutschland verfügt als wichtige Industrienation derzeit über Goldreserven von 3.391 Tonnen. Ein Großteil des Goldes lagert allerdings nicht in Deutschland, sondern nach Aussagen der Bundesbank in London, New York und Paris. Ob und in welcher Höhe die Goldbarren dort lagern, kann allerdings nicht belegt werden und sorgt damit immer wieder für Spekulationen. Jetzt hat die Bundesbank angekündigt, einen Großteil der Goldreserven nach Deutschland zurückzuholen, um das Vertrauen der Menschen zu stärken. Doch auch bei der Rückholung gibt es offensichtlich Probleme.

Die Gründe für die Lagerung im Ausland

Das Gold der Bundesbank dient in erster Linie als Währungsreserve und muss damit kurzfristig in Fremdwährungen getauscht werden können. Aus diesem Grund lagern die Goldbestände nicht nur in Frankfurt, sondern auch in wichtigen anderen Industrienationen, darunter den USA und Großbritannien. Doch auch in Paris werden nach wie vor 374 Tonnen Gold gelagert, die hier nicht mehr benötigt werden. Schließlich ist Frankreich ebenso wie Deutschland im Jahr 2001 der Euro-Zone beigetreten, sodass die Währungssicherung hier keine Priorität mehr hat. Aus diesem Grund wurde immer wieder gefordert, das deutsche Gold nach Hause zurück zu holen und dabei auch einen Großteil der in den USA gelagerten Bestände einzubeziehen. 2012 stimmte die Bundesbank endlich einer solchen Rückholaktion zu und wird bis 2020 das Lager in Paris vollständig auflösen, aus New York sollen 300 Tonnen Gold in deutsche Tresore zurückfließen.

Rückholaktion wurde kein Erfolg

Obwohl die Bundesbank bereits in den Jahren 2001 und 2002 große Mengen Gold nach Deutschland zurückholte, gab es jetzt wohl Probleme bei der logistischen Koordination. Selbst mit Hilfe der Bank für internationalen Zahlungsausgleich BIZ konnten lediglich 37 Tonnen Gold in Deutschland in Empfang genommen werden. Ursprünglich sollten bereits 2013 insgesamt 80 Tonnen angeliefert werden, jeweils zur Hälfte aus Paris und New York. Zwar wurde das Ziel aus Paris mit etwa 32 Tonnen Gold fast erreicht, aus New York jedoch konnten gerade einmal fünf Tonnen zurück geholt werden. Jetzt steht natürlich die Frage nach dem Warum im Raum, die auch von der Bundesbank nicht beantwortet werden kann. Die Logistik allein ist als Grund kaum ausreichend, denn schon Anfang des neuen Jahrtausends wurde bewiesen, dass hunderte Tonnen Gold binnen kurzer Zeit transportiert werden können. Vielmehr muss bezweifelt werden, ob das deutsche Gold tatsächlich noch vorhanden ist und ob es wirklich nach Deutschland ausgeliefert werden kann.

Kritiker werden immer skeptischer

Die gescheiterte Rückholung nach Deutschland sorgt natürlich dafür, dass die Skepsis über die vorhandenen Goldreserven weiter steigt. Vermutlich sind gar keine Goldbarren aus Deutschland mehr vorhanden, sodass jetzt eine Neubeschaffung erfolgen muss. Diese Befürchtungen können von der Bundesbank nicht einmal widerlegt werden, denn Inventarlisten mit Barrennummern gibt es nicht. Auch hat kein Mitarbeiter der Bundesbank in den vergangenen Jahrzehnten einen Überblick über die deutschen Goldreserven erhalten und kann somit bestätigen, dass die angegebenen Goldmengen tatsächlich vorhanden sind. Diese Tatsachen sowie die Ankündigung, dass die Goldbarren aus New York umgeschmolzen werden müssen, da sie nicht dem LGD-Standard entsprechen, sorgen für weiteren Zündstoff. Schließlich wäre es im Zuge der Einschmelzung ohne Weiteres möglich, die Herkunft der Barren zu verschleiern und damit auch die Tatsache, dass es sich nicht mehr um die ursprünglichen Goldreserven handelt, zu widerlegen. Die Bundesbank versichert zwar immer wieder, dass die ausgehenden und eingehenden Barren überprüft werden, Belege hierzu bleibt sie aber wiederum schuldig.

Deutsche Anleger können für Klarheit sorgen

Einzelne Anfragen an die Bundesbank, die das Vorhandensein der Goldreserven bestätigen, wurden in der Vergangenheit immer wieder abgewiesen. Aus diesem Grund haben sich bereits zahlreiche Bürger zusammengeschlossen und im Rahmen der Petition „Holt unser Gold heim – für die Rückführung des Goldes der Bundesbank“ Auskünfte gefordert. Wenn sich viele Menschen zusammentun, hat die Bundesbank wohl keine Wahl mehr und muss die Fragen der Bürger beantworten. Beteiligen Sie sich gemeinsam mit uns daher jetzt an der Petition und helfen Sie mit, die Frage nach dem deutschen Gold zu klären. Über die Petition soll zusätzlich geklärt werden, was es mit der Rückführung der deutschen Goldreserven auf sich hat und ob es sich hierbei tatsächlich um das Gold des deutschen Volkes handelt. Auch hierbei können Sie tatkräftig mithelfen und sich an der Petition beteiligen.