Montag, 25. August 2014

Was ist Dividendenrendite?

“A stock dividend is something tangible — it’s not an earnings projection; it’s something solid, in hand. A stock dividend is a true return on the investment. Everything else is hope and speculation.” –Richard Russell

In meinem letzten Artikel “Dividenden für langfristigen Vermögensaufbau” habe ich geschrieben, dass  Dividenden im letzten Jahrhundert 47% der Aktienrendite ausgemacht haben. Langfristig gesehen machen Dividenden fast die Hälfte Ihrer Gesamtrendite aus. Das ist eine sehr wichtige Tatsache, die jeder Anleger im Kopf behalten sollte. Selbst wenn die Aktienkurse hoch und runter gehen, bekommen Sie weiterhin Dividenden.

Die Rendite durch die Ausschüttungen nennt man Dividendenrendite. Diese Kennziffer ist also das Verhältnis der ausgeschütteten Dividende zum aktuellen Kurswert einer Aktie. Für den Anleger ist es natürlich das Verhältnis der ausgeschütteten Dividende zum Kaufwert einer Aktie.

Wie ich in mehreren Aktikeln in diesem Blog geschrieben habe, bin ich ein langfristiger Anleger und empfehle meinen Lesern diese Strategie. Mein Portfolio besteht zu einem Großteil aus Aktien-ETFs („Aktien-ETFs als Geldanlage“), die ich mindestens noch 10 Jahre behalten werde. Damit wird das Risiko minimiert, dass die schwankenden Aktienkurse meine Rendite negativ beeinflussen („Risiko bei Geldanlagen“).

Diese langfristige Strategie hat folgenden Vorteil: Die Unternehmen machen Gewinn und schütten einen Teil dieses Gewinns an die Aktionäre als Dividende aus („Wie funktioniert ein Unternehmen?“). In einer kapitalistischen Welt versuchen die Unternehmen, Ihre Gewinne ständig zu erhöhen. Das reflektiert sich in den ausgeschütteten Dividenden. Hier finden Sie eine Liste der Unternehmen, die ihre Dividende seit mindestens 25 Jahren jedes Jahr erhöht haben. Unternehmen wie Coca-Cola, Procter & Gamble, Colgate-Palmolive und 3M erhöhen sogar seit mehr als 50 Jahren Ihre Dividende jährlich.

Wenn Sie in diese Unternehmen langfristig investieren, erhöht sich Ihre persönliche Dividendenrendite jedes Jahr! 

Ein sehr gutes Beispiel hierzu ist Coca-Cola. Wenn Sie oder Ihre Eltern Anfang der 90er Jahre 10.000 USD in Coca-Cola-Aktien investiert hätten, hätten Sie heute 2071 Aktien von Coca-Cola. Coca-Cola hat im Jahr 2014 1,12 USD an Dividenden pro Aktie ausgeschüttet. Das ergibt eine Dividendenrendite von 2,71%. Wie viel Dividenden würden Sie folglich für Ihre 2071 Aktien dieses Unternehmens bekommen? Für 2014 circa 2.320 USD! Bitte erinnern Sie sich, dass die Dividendenrendite für den Anleger das Verhältnis der ausgeschütteten Dividende zum Kaufwert einer Aktie ist. Hiermit bringt Ihr 10.000 USD-Investment in Coca-Cola Ihnen eine persönliche Dividendenrendite von 23,2%! Nicht zu vergessen, dass Ihre Aktien auch noch heute 85.160 USD wert sind. (Kurswert 24.08.2014 - 41,12 USD). 

Coca-Cola ist ein sehr erfolgreiches Unternehmen. Es mag sein, dass es rein Zufall wäre, 10.000 USD in diese Aktie zu investieren. Für die Skeptiker unter Ihnen möchte ich den Dividendenwachstum des S&P 500-Index seit 1871 abbilden.

Quelle: Eigener Chart. Zahlen aus http://www.multpl.com/s-p-500-dividend/table
Hier sehen Sie noch dazu die Dividendenwachstumsrate des S&P 500-Index seit 1990. Wir sehen einen durschnittlichen Wachstum von 5,50% mit einem Maximalwert von 18,25% für 2012 und einem Minimumwert von -21,07% für 2009 (Wirtschaftskrise).

Kurz zusammengefasst sind die Ausschüttungen von Unternehmen an die Aktionäre in Form von  Dividenden und das stetige Wachstum dieser Dividendenrendite die Hauptgründe, warum ich Aktien für die beste Geldanlage für langfristige Anleger halte.

Montag, 18. August 2014

Kosten von Kindern reduzieren

Heute möchte ich einen neuen Gastartikel veröffentlichen. Michael schreibt über Kosten von Kindern und finanzielle Freiheit.
"Kind – eine Art Lebensversicherung – die einzige Art der Unsterblichkeit, derer wir sicher sein können." - Peter Ustinov
Vor dem Sozialstaat und der Rentenversicherung waren Kinder die beste Altersversorge in einer Welt in der finanzielle Freiheit für die meisten Menschen unmöglich zu erreichen war. Auch war das Vermögen, Land oder Haus bis 1945 nicht wirklich sicher. Viele Menschen wurden nach dem zweiten Weltkrieg von ihrem Land vertrieben, ausgeplündert, Häuser zerstört und die Reichsmark hatte auch keinen Wert mehr. Menschen Weltweit waren und sind immer noch von der Hilfe Ihrer Kinder und Familie abhängig.

Leider machen aber in unserer heutigen Gesellschaft in Deutschland Kinder finanziell keinen Sinn. Hochgerechnet soll ein Kind ca. 120.000€ Kosten. Dies ist eine gewaltige Summe. Man muss sich also nicht über die geringe Geburtenrate wundern.

Jedoch hat man einen gewissen Einfluss auf diese Kosten. Hierauf möchte Ich im Detail eingehen:

Im Prinzip hat man drei Bereiche in denen man die Kosten von Kindern beeinflussen kann:

  • Politik (in einer Demokratie): Geben genug Menschen den richtigen Parteien die Stimme werden z.B.  KiTa Kosten reduziert oder Kinderfreibeträge erhöht.
  • Ausgaben für die Kinder: Kosten für Nahrung, Kleidung…und besonders Kinderbetreuung, Schule, Studium.
  • Einkommen der Eltern: Wie lange bleiben die Eltern zuhause und verzichten und Einkommen und anschließende Gehaltserhöhungen.

Im Bereich Politik denke ich das wir uns ganz einfach an den Skandinavischen Ländern, Belgien und Frankreich orientieren können. Hier gibt es klare Daten und gute Lösungsmodelle.

Leider Versuchen Parteien wie die CSU immer noch das Rad der Zeit zurückzudrehen. Ich werde jedoch sicherlich Parteien unterstützen die in der Lage sind einfach zu kopieren was bereits in anderen Ländern funktioniert.

Wichtig ist auch das diese Kosten auch auf den unterschiedlichen Ebenen der Verwaltung festgelegt werden. Freibeträge und Kindergeld auf Bundesebene. KiTa, Kindergarten und Schulgebühren auf Landes und Gemeindeebene. D.h. selbst wenn man denkt bei der Familienministerin nicht wirklich viel beeinflussen zu können kann man jedoch auf den Gemeinderat einen deutlich größeren Einfluss ausüben.

Im Bereich Ausgaben für Kinder sind meiner Meinung nach Dinge wie Kleidung nicht kritisch. Man bekommt viel von der Familie und kann einiges wiederverwenden und gebraucht erwerben. Hierbei lassen sich besonders in den jungen Jahren die Kosten im Rahmen halten. Es sei denn man hat den Anspruch alles neu zu kaufen.

Die größten Kostenfaktoren sind sicherlich Kinderbetreuungskosten, Schule und Studium. Bei Schule und Studium sind sicherlich das günstigste staatliche Institutionen in der Nähe des Wohnortes. Für Auslandssemester gibt es Stipendien wenn nötig. Bei einer Ausbildung erhält man normalerweise ein geringes Gehalt und das Kind kann sich sogar selbst versorgen.

Bei der Kinderbetreuung hat der Wohnort den größten Einfluss. Die Betreuungskosten unterscheiden sich erheblich je nach Gemeinde in der man gemeldet ist. Z.B. Kostet eine staatliche Vollzeit Kita in Düsseldorf 0€ im Monat im Köln jedoch 491€ (bei einem Brutto Familieneinkommen > 100.000€) Elternbeitrag.

Dies ist ein gravierender Einfluss. Der Unterschied sind 5982 € Netto im Jahr die beim Vermögensaufbau fehlen.

Bei einer Familie mit zwei Kindern die jeweils 4 Jahre bezahlen müssen (wenn sie in einem Abstand von 4 Jahren geboren sind und von 1-5 in die KiTa gehen) sind dies 47.136 € die man in Köln weniger Vermögen aufbauen kann im Vergleich zu Düsseldorf. Da diese Kosten in den jungen Jahren der Kinder auftreten (normalerweise in den 30ern der Eltern) verliert man zusätzlich noch den Zinseszins dieses Betrages was das Erreichen der finanziellen Freiheit deutlich nach hinten verschiebt.

Hierbei ist zu beachten, dass es keine Übersicht und einheitliche Richtlinie für diese Beträge gibt. Leider ändern sich diese auch regelmäßig in den Gemeinden.

Trotzdem sollte man dies beim Kauf einer Wohnung oder Hauses beachten. Auch bei einem Umzug in eine größere Wohnung zur Geburt eines Kindes ist es Wichtig dies zu recherchieren. Dies setzt natürlich voraus, dass man die Flexibilität hat in eine Nachbargemeinde umzuziehen. Hier kann man wirklich den größten Kostenfaktor in den ersten Lebensjahren des Kindes Jahren aktiv beeinflussen.

Am Ende möchte ich noch erwähnen das es auch Alternativen in der Familie gibt. In Mehrgenerationenhäuser übernehmen die Großeltern die Kinderbetreuung voll oder teilweise. Aufgrund der hohen Mobilität der Arbeitnehmer ist dies jedoch oft nicht möglich.

Beim Einkommen der Eltern bedeuten Kinder immer einen Verlust darüber muss man sich keine Illusionen machen. Die Einführung des Elterngeldes hat geholfen diesen Verlust zu vermindern und die Betreuung zu Hause im ersten Lebensjahr ist auch wissenschaftlich gesehen das Beste für das Kind.

Danach fangen die meisten Eltern an zu überlegen welches Arbeitszeitmodell für die Familie am meisten Sinn macht. Finanziell und Emotional.

Hierbei ist es Wichtig das gesamte Einkommen der Eltern bis zum Erreichen der finanziellen Freiheit zu betrachten. Finanziell gesehen ist das zuhause bleiben die schlechteste Lösung. Man muss nicht nur den direkten Gehaltsverlust betrachten sondern auch das zukünftig geringere Gehalt. Gehaltserhöhungen, Beförderung und Berufserfahrung werden verpasst. Dies kann einen gravierenden Einfluss haben. Daher würde Ich immer mindestens ein Teilzeit Modell empfehlen.

Zusammengefasst denke ich, dass man trotz Familie an der finanziellen Freiheit arbeiten kann und sollte. Es ist jedoch fundamental wichtig hierfür eine klare Familienplanung zu haben und diese mit dem Partner abzustimmen und Optionen abzuwägen. Man hat einen großen eigenen Einfluss auf die Kosten und Gehaltsverluste und sollte diese auch nutzen. 

Montag, 4. August 2014

Dividenden für langfristigen Vermögensaufbau

“Do you know the only thing that gives me pleasure? It's to see my dividends coming in.” - John D. Rockefeller

Dividenden sind einer der zwei Hauptgründe, warum Aktien dem Anleger langfristig eine hohe Rendite bringen. Eine Studie von John Bogle zeigt, dass amerikanische Aktien zwischen 1900 und 2011 jährlich 9,5% Rendite gebracht haben. 4,5% davon waren Dividenden und 5% Kursanstiege. Das heißt, Dividenden haben im letzten Jahrhundert 47% der Aktienrendite ausgemacht. Was sind denn eigentlich Dividenden? Eine sehr schöne Definition aus hanisauland.de lautet wie folgt: 

„Wer eine oder viele Aktien eines Unternehmens besitzt, hat das Recht, am Gewinn des Unternehmens beteiligt zu werden. Diesen Gewinn, der an die Aktionäre verteilt wird, nennt man "Dividende". Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und heißt genau übersetzt "das zu Verteilende". Wie hoch die Dividende ist, wird von den Aktionären und der Leitung eines Unternehmens festgelegt. Dieser Gewinn kann in Geld ausbezahlt werden. Es ist auch möglich, dass die Aktionäre kostenlos weitere Aktien erhalten. Wenn ein Unternehmen (eine Aktiengesellschaft) keinen Gewinn gemacht hat, gibt es auch keine Dividende.“

Dividenden sind passives Einkommen („Wie erreiche ich finanzielle Freiheit“) und eine der Hauptmöglichkeiten, Einkommen zu erzielen, wenn man finanzielle Freiheit erreicht hat und kein aktives Einkommen (Gehalt) mehr hat. Theoretisch kann man nur von den Dividendeneinnahmen leben, wenn man genug Aktien hat. Die Familie Quandt besitzt 46,7% der BMW-Aktien und hat 2014 dementsprechend 797 Millionen € an Dividenden erhalten (46,7% von 1.707 Mio. €  Ausschüttungssumme).

Die Dividendenrendite ist das Verhältnis der vom Unternehmen ausgeschütteten Dividende zum aktuellen Kurswert einer Aktie. Zum Beispiel: Der aktuelle Kurs der BMW-Aktie beträgt heute 87,50 € (Stand Anfang August 2014), die Dividende 2,60 € pro Aktie, die Dividendenrendite beträgt circa 2,97%. Ein Aktionär hat 100 Aktien zu einem Kurs von 70 €  für 7000 € erworben. Für ihn ergibt sich im Jahr 2014 eine Dividendenauszahlung von 260 € und eine persönliche Dividendenrendite von 3,7 %. Seine Aktien haben noch einen Wert von 8750 €.

Die Aktien der 30 DAX-Unternehmen haben eine Dividendenrendite zwischen 0% (ThyssenKrupp AG) und 4,36% (Muenchener Rueck AG). Eine Strategie vieler Anleger ist es, ein Portfolio von einzelnen Aktien aufzubauen, die eine hohe Dividendenrendite haben. Diese Anleger jagen weltweit Aktien, die kontinuierlich Dividenden ausschütten und diese jedes Jahr erhöhen. Die Firma Procter & Gamble zum Beispiel zahlt seit 122 Jahren Dividenden und erhöht diese kontinuierlich seit 56 Jahren. Heute (Anfang August 2014) hat die Aktie der Firma eine Dividendenrendite von 3,13%.

Einige Partnerblogs von mir wie Finanzielle Freiheit mit Dividenden verfolgen diese Strategie. Ich finde es eigentlich nicht schlecht, besonders in Deutschland, überhaupt in Aktien zu investieren. In einer risikoscheuen Gesellschaft, in der  nur 13,7% Aktien, Aktienfonds oder ETFs besitzen, ist Aktienbesitz an sich ein mutiger Akt. Ich muss aber sagen, dass ich persönlich kein Freund vom Besitz einzelner Aktien bin. Meine Begründung für diese Einstellung können Sie in meinem Artikel „Der Kauf von individuellen Aktien für unerfahrene Anleger“ finden. Ich bevorzuge eher die Strategie des Investments in ETFs („Aktien-ETFs als Geldanlage“). Diversifikation ist extrem wichtig für mich, wenn ich das Risiko von einzelnen Aktien vermeiden möchte.

In meinem nächsten Artikel werde ich darüber schreiben, wie man in ETFs investieren und Dividendeneinnahmen bekommen kann und welche ETFs dafür in Deutschland zur Verfügung stehen.