Was ist los mit
dem goldenen Adler? Er schreibt keine Artikel mehr.
Meine regelmäßigen
Leser stellen sich diese Frage (zu Recht). Ich möchte daher ein kurzes Update
über mich und meine aktuelle Lebenssituation geben. Die letzten drei Monaten
waren ziemlich spannend, weil berufliche und familiäre Aufgaben mein Leben
stark bestimmt haben.
Eine aufschlussreiche Dienstreise nach Istanbul
Ende August war
ich auf einer Dienstreise in Istanbul, wo ich täglich mehr als 13 Stunden
arbeiten musste. Grund dafür war ein wichtiges Projekt, das viel Kraft und
Leistung von meinem ganzen Projektteam erforderte. Das Arbeitsschutzgesetz gilt
in der Türkei nicht und da arbeiten viele Leute interessanterweise genauso
viel. Von Produktivität will ich nicht viel erzählen, weil es nicht viel zu
berichten gibt. Zusammengerechnet mit der Zeit, die man unterwegs (teilweise im
Stau) verbringt, bestand mein Leben aus Arbeit und Schlafen im Hotel. Eine
Woche lang war ich sogar auf Nachtschicht, was meinen Tagesrhythmus
durcheinander gebracht hat. Meine Familie und Verwandten konnte ich nur kurz an
einem freien Sonntag sehen.
Ich habe zwei
wichtige Erkentnisse bei dieser Reise gewonnen. Die erste ist, dass wir in
Deutschland ziemlich vorteilhafte Arbeitsverhältnisse haben. Trotz aller
Beschwerden über hohe Steuern, niedrige Löhne und 40-Stunden-Woche haben die
Arbeitnehmer in Deutschland ein relativ gutes Leben, wenn man nach unten
schaut. Es gibt Schlimmeres und wahrscheinlich sind viele Länder in diesem
Punkt noch schlimmer als die Türkei. Ich habe für mich festgestellt, dass ich
mehr Dankbarkeit in meinem Leben
brauche.
Meine zweite
Erkenntnis ist folgende: Es ist mir noch einmal bewusst geworden, dass
finanzielle Freiheit ein sehr wichtiges Ziel in meinem Leben ist. Meine Vollzeitarbeitstelle
macht mir heute trotz allem schon Spaß. Mit 33 habe ich noch die Energie, sechs
Tage lang dreizehn Stunden auf Nachtschicht zu arbeiten. Das hat aber seinen
Preis. Die fehlende Zeit, die man mit seiner Familie verbringen könnte.
Unregelmäßige und oft schlechte Ernährung. Schlechter Schlaf, damit keine
richtige Erholung. Sport und Hobbies möchte ich gar nicht erwähnen. Über dieses
Hamsterrad-Leben wird mittlerweile oft berichtet. Die Antwort, die ich in
diesem Blog suche, ist, wie man aus diesem Hamsterrad rauskommt? Ich muss aber
zugestehen, dass es bei mir oft reichen würde, nur in der 40-Stunden-Woche zu
arbeiten. Das ändert aber die Tatsache nicht, dass ich noch nicht finanziell
frei bin.
Zum zweiten Mal Papa
Das größere
Ereignis Anfang September war, dass mein Sohn Robin auf die Welt gekommen ist.
Ich bin zum zweiten Mal der stolze Papa. Es war wirklich eine sehr schöne Zeit,
nach der Geburt Urlaub zu nehmen und zu Hause mit der Familie Zeit zu
verbringen. Wenn man einmal Kinder und Familie hat, sieht man die Welt anders.
Die Prioritäten ändern sich. Man merkt, wie schnell die Zeit vergeht, wenn das
Baby innerhalb von 2-3 Tagen schnell wächst. Man möchte von dieser frühen
Kindheit nichts verpassen.
Ich habe jetzt
mehr Verantwortungen im Leben als vorher und dennoch hat mein Tag immer noch 24
Stunden. Prioritäten richtig zu setzen und sich auf die wesentlichen Dinge im Leben
zu konzentrieren ist jetzt wichtiger als vorher. Das sehe ich als eine große
Herausforderung und als eine gute Gelegenheit. Persönliche Produktivität ist
nicht mehr nur ein „SOLL“, sondern ein „MUSS“.
Ich gehe davon
aus, dass meine beiden Kinder noch mindestens 18 Jahre bei uns leben werden.
Ich möchte ungern die nächsten 18 Jahre, 220 Tage pro Jahr, hauptsächlich
tagsüber weg von meiner Familie auf der Arbeit verbringen. Ich denke, ich nehme
2016 erstmal Elternzeit.
Der goldene Adler fliegt jetzt zu zweit
Drei Wochen nach
Geburt von meinem Sohn kamen meine Eltern aus der Türkei zu Besuch. Sie wollten
natürlich ihren Enkel sehen und für einen besonderen Anlass für drei Wochen in
Köln bleiben. Der besondere Anlass: unsere Hochzeit. Im kleinen Kreis mit
unseren Familien haben wir am 30.Oktober unsere Hochzeit gefeiert. Ich bin
jetzt nicht nur zum zweiten Mal Papa, sondern auch Ehemann. Die Eheschließung
hat in unserem Leben nichts großartig geändert (noch), weil wir seit langem
zusammenwohnen und praktisch schon eine Familie gewesen sind. Vielleicht
macht es Sinn, die Steuerklasse zu ändern. Zeit um einige Formulare auszufüllen.
Die letzten
Wochen waren sehr schöne Zeiten und werden mir immer in Erinnerung bleiben. Es
waren ereignissvolle Wochen, die eigentlich sehr schnell vergangen sind.
Während dieser Zeit musste ich mit meinem Finanzblogger-Hobby eine Pause einlegen.
Jetzt kann ich aber sagen: „Der goldene Adler is back“.
Dann mal herzlichen Glückwunsch und alles Gute für die Zukunft!
AntwortenLöschenIch hatte mir tatsächlich schon Sorgen gemacht...
Schön, dass du wieder da bist! Und herzlichen Glückwunsch zu so vielen einschneidenden Veränderungen in so kurzer Zeit. Jetzt freue ich mich auf neue Beiträge von dir :-)
AntwortenLöschenViele Grüße
Alexandra
Nun ist noch mehr Leben im Adlerhorst.
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