"For the big churches, transparency is very damaging to their business plan. Nobody wants to donate to a rich organization" – Carsten Frerk
Die Affäre um
Prunk-Bischof Tebartz-van Elst und seinen 40-Millionen-Euro-Sitz in Limburg hat
in Deutschland eine heftige Diskussion ausgelöst. Die Einnahmen und das
Vermögen der Kirche in Deutschland waren bis jetzt ein Tabuthema, das weder in
den Medien noch in der Politik offen diskutiert wurde. Die katholischen
Bistümer haben laut „Welt“ und „Spiegel“ falsche Angaben zu ihrem Vermögen
gemacht.
Die Kirchen sind
scheinbar viel reicher als gedacht: Verschiedene Kassen, Vermögenswerte wie
Immobilien, Rücklagen, Aktien, Teilhabe an Unternehmen, Klosterbetriebe,
Wälder, Ackerland, usw.. 345 Milliarden Euro besitzen katholische und
evangelische Kirche in Deutschland laut „Wirtschaftswoche“.
Zu den Einnahmen
durch diese Vermögenswerte dazu kommen natürlich Einnahmen durch Kirchensteuer,
Fördermittel und Zuschüsse, Staatsleistungen und Entgelte für kirchliche
Leistungen. Trotz der sinkenden Zahl von Kirchenmitgliedern sind die
Steuereinnahmen für die beiden Kirchen im Jahr 2013 auf einen Rekordwert von
circa 10 Milliarden Euro gestiegen. Die hohen Steuereinnahmen des Staates
aufgrund von Mehrbeschäftigung, höheren Lohnen und Kaltprogression wirken sich
sofort auf die Kirchensteuer aus, weil diese an die Einkommensteuer gekoppelt
ist.
Das Interessante
ist, dass die Ausgaben der Kirchen nicht geprüft werden wie bei einem
Unternehmen. Die Wirtschaftlichkeit der Ausgaben ist egal. Ich befürchte, dass
der Prunk-Bischof Tebartz-van Elst nur der Spitze des Eisberges ist. 10
Billiarden Euro sind eine Menge Geld.
Bei dieser
Gelegenheit möchte ich den Einfluss der Kirchensteuer auf das Net Cashflow
wieder erwähnen („Net Cashflow ist König“). 9% zusätzliche Steuer auf die
normale Einkommensteuer ist meiner Meinung nach sehr viel. Die Einkommensteuer
mit der Kaltprogression selbst ist schlimm genug. Mit einem jährlichen
Einkommen von 50000 € zahlt ein Arbeitnehmer circa 840 € Kirchensteuer an die
bereits reiche Kirche. Dieses Ersparnis kann die Sparquote stark erhöhen („Mehr Netto vom Brutto und die Sparquote“).
Wie ich in meinem
Artikel „Kirchensteuer, großes Potenzial für Ersparnis“ geschrieben habe,
möchte ich meinen Lesern nicht sagen, dass sie aus der Kirche austreten sollen.
Es ist eine persönliche Entscheidung, die jeder für sich selber treffen muss.
Wie trete ich aus der Kirche aus?
Viele Menschen
denken, dass ein Kirchenaustritt schwierig ist. Eigentlich ist er das nicht. In
NRW zum Beispiel muss man einfach persönlich beim Amtsgericht vorbei gehen, Personalausweis
oder Reisepass mit aktueller Meldebestätigung und 30 € mitbringen. Falls
verheiratet, geschieden oder verwitwet, die Heiratsurkunde oder das Scheidungsurteil
dazu mitbringen.
Hallo Cetin,
AntwortenLöschenDanke für den Beitrag. Ich sage dazu nur: "Man könnte so viel Gutes tun mit dieser Kohle."
Es schmerzt richtig, zu sehen, was da passiert. Da nimmt sich einer 40 Mio Euronen für seine Hütte, während andere fast verhungern. Und gleichzeitig sagt die gleiche Organisation, dass sie den Leuten helfen will. Unglaublich.
Übrigens. Dir ist da noch ein kleiner Fehler unterlaufen. Etwa in der Mitte schreibst du "10 Billionen". Das müsste "10 Milliarden" heissen.
Bin eben im Blogroll von "plutusandme" auf den Blog hier gestossen.