“War is ninety percent information.” - Napoleon Bonaparte
Nachdem ich dieses Jahr
einen Artikel über die Performance meines Portfolios veröffentlicht habe, haben
mir meine Leser sowie meine Freunde die folgende Frage gestellt: Welches Tool
nutzt du zur Übersicht deines Gesamtvermögens und zur Berechnung der Rendite?
Ich habe hauptsächlich
Aktien- und Anleihen-ETFs in meinem Portfolio. Mein Portfolio ist aber nicht vollständig
bei einer Bank oder einem Broker, sondern verteilt auf mehrere Depots (Targobank,
Ing-Diba und Comdirect). Deshalb ist es nicht einfach, alle Positionen meines
Gesamtportfolios auf einen Blick zu sehen. In den USA gibt es mehrere
Webseiten, die diesen Service anbieten. „Mint.com“ ist eine der Firmen, die das
Leben der Amerikaner für das Tracking von Ausgaben („Buchhaltung für Anfänger“)
und Portfoliomanagement sehr vereinfachen.
Leider konnte ich eine
ähnliche Dienstleistung in Deutschland bis jetzt nicht finden. Deswegen benutze
ich seit mehreren Jahren - sehr „old school“ - ein Notizbuch, um meine Ausgaben
und Portfolioentwicklung monatlich zu tracken. Dazu habe ich noch, auch „old
school“, ein selbstgebasteltes Excel-Sheet, in dem ich manuell die Werte
eintrage. Das Excel-Sheet funktioniert für meine Zwecke ziemlich gut, weil man die
Berechnungen mit ein paar Formeln vereinfachen kann.
Bei einer Internetsuche
habe ich ein paar kostenlose Excel-Sheets gefunden, die die Aktienkurse
automatisch aus dem Internet aktualisieren. Sie waren aber entweder sehr
kompliziert oder nicht flexibel genug. Wenn man die Dividendeneinnahmen und
Steuern berücksichtigt, wird die genaue Renditeberechnung sehr schwierig.
Endlich habe ich etwas
auf „morningstar.de“ gefunden, mit dem ich vernünftig arbeiten kann. Morningstar
ist eine zuverlässige Quelle für unabhängige Investmentanalysen. Die dort zur
Verfügung stehenden Informationen sind sehr hilfreich für alles Fonds- und
Aktienanleger, vom unerfahrenen Anfänger bis hin zum anspruchsvollen Experten. Die
Website beinhaltet kostenlose Informationen über die einzelnen Fonds und Aktien.
Das Tool heißt „Portfoliomanager“,
es ist nach einer Anmeldung kostenlos. Man kann mehrere Portfolios erstellen, sich
die Anteilpreise und Marktwerte auf einem Snapshot ansehen und mit einem Click
detaillierte Informationen über die Fonds bekommen wie die Entwicklung des
Fonds im Vergleich zu Benchmark-Indexen, Fondsvolumen, Gebühren, Rendite, Zahlen für fundamentale Analyse, regionale
Aufteilung, Sektorengewichtung, Top-Positionen, Anlagestil, usw.
Die Information, die ich
auf morningstar. de bekomme, haben mir sehr geholfen, die richtigen ETFs für
mein Portfolio auszuwählen. Für bestimmte ETFs und Fonds bietet Morningstar
auch Analysen, damit unerfahrene Anleger die Fonds besser verstehen. Besonders
die Kommentare über die Risiken und Kosten („Wie die Fondsgebühren die Rendite fressen“) sind für mich sehr hilfreich.
Das
„Portfoliomanager“-Tool zeigt die Performance des Portfolios auf einem Chart,
auf dem man sein Portfolio mit mehreren Benchmarks vergleichen kann. Man kann
seine Gewinne und Verluste seit dem Kauf sehen und über die fundamentale
Analyse einzelne Positionen auf einen Blick erfassen. Dazu gibt es noch ein
X-Ray Tool, das den eigenen Anlagestil detailliert aufzeichnet. Wenn Sie
mehrere Positionen in Ihrem Portfolio haben, können Sie den Überblick ziemlich
schnell verlieren. Das „Portfoliomanager“- und „X-Ray“-Tool helfen Ihnen, diesen
Überblick zurückzubekommen.
Ein Nachteil dieses Tools
ist, dass das Tracking von Dividenden nicht einfach ist. Sie müssen die
Dividenden manuell eintragen. Das ist für mich sehr viel Aufwand, weil ich
jeden Monat vier bis sechs unterschiedliche Dividendeneinnahmen habe. Wenn ich
sie nicht eintrage, zeigt das Tool meine Rendite geringer als sie tatsächlich
ist. In diesem Fall greife ich zurück auf meine alte Excel-Tabelle.
Nichtsdestotrotz finde
ich das Portfoliomanager-Tool auf morningstar.de extrem nützlich. Ich würde es
meinen Lesern auf jeden Fall empfehlen.
P.S: Dieser Artikel ist
nicht von morningstar.de gesponsort. Das Tool und die Anmeldung sind kostenlos.
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