“Remember that time is money”. – Benjamin Franklin
Es klingt wie
eine dumme Feststellung, ist dennoch traurig und wahr. Wir kaufen Dinge nicht
mit Geld, sondern mit Stunden von unserem Leben.
Dieser Satz gilt
natürlich nur für die meisten Menschen, nämlich für die, die ihr Leben mit
aktivem Einkommen, also mit Gehalt oder Lohn, finanzieren. Für die bereits
finanziell Freien, die Reichen durch Erbschaft, die meisten Studenten und
Sozialhilfeempfänger ist es eine andere Sache.
Früher erhielten Arbeitnehmer
wöchentlich oder täglich ihren Lohn als Bargeld sofort nach Feierabend. Es war
wie eine Besoldung für die geleistete Arbeit, zum Beispiel 10 Taler für 10
Stunden Arbeit. Damals wussten die Menschen sehr genau, was eine Stunde Arbeit
ihnen gebracht hat. Eine Stunde Arbeit ist ein Taler. Ein Brot kostete zwei
Taler, was zwei Stunden Arbeit entspricht (Lohn und Brotpreis sind erfunden).
Man wusste genau, wie viele Stunden man für sein Essen, seinen Wein oder seine
Unterkunft arbeiten musste. Wer nicht arbeitete, bekam halt kein Geld.
Für die
Handwerker und Künstler ist das mit dem Geldverdienen heutzutage immer noch so.
Aber für die Mehrheit, die als Arbeitnehmer irgendwo angestellt ist, ist das
Konzept Gehalt etwas anders. Das Gehalt wird fast immer monatlich bezahlt und auf
das Konto überwiesen. Den Verdienst bekommen die Menschen nicht mehr
unverzüglich nach der Arbeit als Schein oder Münze in die Hand. Sie fassen das
Geld nicht an und haben meiner Meinung nach die Einstellung „Eine Stunde Arbeit
gleich ein Stundenlohn“ verloren. Das Geld ist einfach am Ende des Monats in
elektronischer Form auf dem Girokonto.
Deshalb stören
viele Menschen Steuer und Sozialabgaben nicht sehr. Das wäre anders, wenn wir
das Bruttogehalt erstmal komplett als Bargeld bekommen und danach alle Abzüge
buchstäblich abgeben würden.
Was ich hier zu
denken geben möchte, ist, dass Geld nicht gleich einem Blatt Papier ist, wie
die Generation Y denkt ("Generation Y und Geld"). Geld entspricht eigentlich Stunden unseres Lebens.
Ein zweistündiges Abendessen im Restaurant kostet nicht 35 €, sondern circa
drei Arbeitsstunden (angenommen 2.000 € monatliches Nettogehalt, 40-Stunden-Woche).
Einige ähnliche Beispiele:
- Das neue Elektroauto BMW i3 -> 2.800 Arbeitsstunden (350 Arbeitstage)
- 55-Zoll LED-Fernseher -> 160 Arbeitsstunden
- Warmmiete für 60 qm Wohnung in der Köln Innenstadt -> 64 Arbeitsstunden
- Pauschalurlaub auf Mallorca -> 40 Arbeitsstunden
- 2 Cocktails am Freitagabend -> 1,5 Arbeitsstunden
- 30 km Autofahrt zur Arbeit -> 43 Arbeitsminuten
- Eine Packung Zigaretten -> 24 Arbeitsminuten
- Ein Espresso -> 10 Arbeitsminuten
Die
Arbeitsstunden variieren natürlich je nachdem, was für einen Beruf Sie haben. Dies
ändert aber nichts an der Tatsache, dass Sie Dinge nicht mit Geld, sondern mit
Stunden Ihres Lebens kaufen. Das ist eine ganz andere Denkweise als die, die
viele Menschen haben. Diese Denkweise verändert sicherlich die Gewohnheiten von
Menschen, wenn es um ihr Geld geht.
Hi,
AntwortenLöschensehr schöne Zusammenfassung der aktiven Arbeit. Die Tatsache Lebenszeit gegen Konsumgüter zu tauschen kann man gut nachvollziehen.
Jedoch muss man immer im Hinterkopf behalten womit man sein Geld verdient. Macht einem die "Arbeit" Spaß und erfährt seine Erfüllung oder geht man wiederwillig zur Arbeit. Im 2. Fall opfert man ja seine Zeit für Geld. Im 1. Fall würde ich das nicht als ofern bezeichnen, sondern eher als doppelten Gewinn. Man ist erfüllt und verdient hiermit noch sein Geld.
http://finanziell-frei-sein.blogspot.de
Dazu fällt mir spontan IN TIME ein :) ─ übler Gedanke!!
AntwortenLöschenhttp://www.youtube.com/watch?v=w4yH54vcmjk
Diese Art zu Denken (Geld=Lebenszeit) finde ich sehr hilfreich, wenn man etwas kauft. Den Wenigsten wird ihr Job Spaß machen. Die Meisten arbeiten des Geldes wegen und deshalb sollte man genau überlegen, ob die Sache/Dienstleistung, die man gerade kauft die Plagerei wert ist oder doch lieber spart und gewinnbringend anlegt.
AntwortenLöschenGeld = Lebenszeit - auf diese Denkweise bin ich zum ersten mal beim Lesen des Buches "Geld oder Leben" gestoßen: Die Autoren hatten wiederum das Buch "Your Money or Your Life" als Vorbild.