"The best thing that happens to us is when a great company gets into temporary trouble...We want to buy them when they're on the operating table." – Warren Buffett
Seit Februar 2014
läuft ein bewaffneter Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Dieser ist wohl vielen meiner Leser schon
bekannt, weil in Deutschland in den Nachrichten täglich darüber berichtet wird.
Die Krimkrise hat politische Gründe und wird uns
höchst wahrscheinlich noch eine Weile beschäftigen. Ob Russland oder die Ukraine
Recht hat und was für ein Diktator der russische Präsident Wladimir Putin sein
mag, ist nicht Thema dieses Artikels und ist mir persönlich erstmal gleich. Was
mich interessiert, sind die wirtschaftlichen Folgen der Krimkrise.
RTS, DAX, Dow Jones Aktienmärkte seit der Krimkrise |
RTS, DAX, Dow Jones Aktienmärkte Historische Werter |
Es gibt natürlich
eine Erklärung für die Verluste im russischen Aktienmarkt: Ein möglicher Krieg,
wirtschaftliche Sanktionen gegen Russland, ein Stopp der Fremdinvestitionen,
fallender Ölpreis, usw.. Eine Lösung der Krise ist noch nicht in Sicht. Die Anleger
haben ihr Vertrauen verloren und große Angst vor Putin und schlimmeren
Ereignissen.
Während andere
Menschen Krisen und Kriegsschiffe sehen, sehe ich eher eine Gelegenheit („Gelegenheiten Geld zu schaffen“). Wie ich in meinem Artikel „Querdenker: Contrarian-Strategie, gegen den Markttrend investieren“ geschrieben habe, sind
die Anleger manchmal sehr pessimistisch und reagieren übertrieben, wenn
politische Unruhen entstehen. Politische Unruhen hat es vor ein paar Monaten auch
in der Türkei gegeben und der türkische Aktienindex ISE 100 fiel um 20% innerhalb
von ein paar Wochen. Nachdem die Unruhen vorbei waren, stieg der Index wieder auf
das alte Niveau. Eine Menge Leute einschließlich der Pessimisten hat dadurch
eine Menge Geld verloren. Und einige Querdenker haben Gewinne erzielt.
türkischer Aktienmarkt |
Meiner Meinung
nach befinden wir uns heute noch (Stand Ende April 2014) in einer Situation, in
der russische Aktien überverkauft sind. Mit einem durschnittlichem KGV
(Kurs-Gewinn-Verhältnis) von knapp über 5 stehen die russiche Aktien sehr
günstig. Ich denke, dass geduldige und mutige Anleger innerhalb von 3 bis 5
Jahren mit russischen Aktien eine gute Rendite erzielen können ("Ab wann sind Aktien eine sinnvolle Geldanlage"). Die Krise wird früher oder später enden und alles wird wieder gut. Die
großen Wirtschafstmächte haben keine Interesse an einem Krieg wegen der Ost-Ukraine;
nicht zuletzt, weil die europäischen Länder inklusive Deutschland abhängig vom
russischen Erdgas sind.
Meine Leser
wissen schon, dass ich in meinem Blog keine Kaufempfehlungen abgebe. Vielmehr rate
ich eher davon ab, einzelne Aktien zu kaufen ("Der Kauf von individuellen Aktien für unerfahrene Anleger"), wenn man kein
Profi-Anleger ist. Ich bin der Meinung, dass ein Portfolio, das aus diversen
ETFs besteht ("Diversifikation Ihres Portfolios - Regionen"), langfristig bessere Rendite bringt als aktives Trading und als
teure Aktien-Fonds ("Lege nicht alle Eier in einen Korb"). Dasselbe gilt für russische Aktien. Jeder muss sich selbst
informieren, bevor er irgendeine Aktie oder einen ETF kauft ("Finanzielle Bildung"). Auf
morningstar.de können Sie eine detaillierte Analyse des ETFs "db x-trackers MSCI Russia Capped Index" aus russischen
Aktien lesen. Ich habe letzte Woche diesen ETF in mein Portfolio aufgenommen.
Russland ist ein
Schwellenland und der Aktienmarkt ist dort noch nicht so verbreitet wie in den
entwickelten Länder. Deshalb sind die Aktienpreise sehr volatil. Man kann in
kurzer Zeit viel Geld verlieren oder gewinnen. Deshalb sehe ich meinen
russischen ETF als eine Erweiterung meines Portfolios. Der Hauptbestandteil
meines Portfolios sind immer noch amerikanische und europäische ETFs
("In europäische Aktien investieren, EURO STOXX 50").