Mittwoch, 23. April 2014

Querdenker: Contrarian-Strategie, gegen den Markttrend investieren

"It takes a strong fish to swim against the current. Even a dead one can float with it." - John Crowe

In meinem Artikel „Gelegenheiten Geld zu schaffen“ habe ich meinen Lesern empfohlen, in ihrem Leben finanzielle Gelegenheiten zu suchen, um schneller Vermögen aufzubauen. Diese Gelegenheit mag als ein Immobilienangebot kommen oder als eine Geschäftsidee von einem Freund. In den meisten Fällen kommt sie über die Finanzmärkte. Eine Gelegenheit an der Börse ist für mich, wenn ich eine Aktie oder einen ETF viel günstiger als zum tatsächlichen Wert kaufen kann ("Aktien als Geldanlage").

Diese Gelegenheiten sind selten, ermöglichen aber dem risikobereiten Anleger hohe Renditen und Gewinne ("Was ist Rendite und wie kann man Rendite rechnen"). In Zeiten von hoher Euphorie oder übertriebenem Pessimismus begegnet man solchen Gelegenheiten am häufigsten. Es gibt eine Börsenstrategie, bei der man versucht, diese Gelegenheiten zu finden. Diese Strategie heißt „Contrarian Investing“.


„Contrarian Investing“ ist eine der führenden Anlagestrategien. Die Contrarian-Anleger folgen dem allgemeinen Markttrend und der Masse der Kapitalanleger nicht. Sie machen genau das Gegenteil von dem, was die anderen Anleger machen. Ein Contrarian-Anleger versucht, unterbewertete Aktien zu erkennen und zu identifizieren. Er kauft sie und hält sie, bis die richtige Zeit kommt und die Aktie ihren richtigen Wert erreicht. Damit erzielt der Contrarian-Anleger Kapitalgewinne. In dieser Hinsicht ist die Strategie ähnlich wie „Value Investing“ („Value Investing und Ihre Anlagestrategie“).

Ein Contrarian-Anleger ist jemand, der an Gewinne glaubt, nicht an die öffentliche Meinung ("Wie funktioniert ein Unternehmen?"). Er denkt, dass die Mehrheit der Investoren in der Regel falsch liegt. Man muss dabei sehr mutig sein, weil es sehr schwierig ist, antizyklisch, also entgegen dem Markttrend, zu handeln.

Ein Contrarian-Anleger kauft Aktien, wenn die meisten Anleger pessimistisch sind und ihre Aktien verkaufen. Er kauft Aktien, die keiner haben will. Genauso verkauft er Aktien, wenn die meisten Anleger euphorisch sind und Aktien kaufen.

Die bekanntesten Anleger, die die Contrarian-Strategie verfolgt haben, sind Jim Rogers, Marc Faber, John Templeton, Sam Zell, Eduardo Elsztain, John Neff und der wohl bekannteste - George Soros.

Ich bin persönlich nicht der Meinung, dass ein Anleger seine komplette Strategie auf diese Aktien ausrichten sollte ("Lege nicht alle Eier in einen Korb"). Denn diese Strategie ist ziemlich riskant, wenn man nicht genau weiß, was man tut. Es besteht das Risiko, in ein fallendes Messer zu greifen oder einen positiven Trend zu verpassen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man zugreifen muss, wenn sich die Gelegenheit bietet.

Haben Sie jemals solche Gelegenheiten gehabt? Was haben Sie getan oder was haben Sie nicht getan? Bereuen Sie Ihre Entscheidung?

Zum weiterlesen -> Risiko bei Geldanlagen
Zum weiterlesen -> Vermögenswachstum, Darstellung der Effekte von Ersparnissen und Rendite
Zum weiterlesen -> Ausreden um weiterhin kontinuierlich geringe Rendite zu erzielen

1 Kommentar:

  1. Langfristig gesehen hat man sicher gute Chancen, mit unterbewerteten Aktien gutes Geld zu verdienen. Dazu ist aber auch eine gute Markt- und Branchenkenntnis erforderlich, um Tops und Flops bei den Aktien zu unterscheiden.

    AntwortenLöschen