Montag, 28. Juli 2014

Wirtschaftswachstum, Technologie und Aktien

“In its broadest ecological context, economic development is the development of more intensive ways of exploiting the natural environment.” – Richard Wilkinson

Ein Grund, warum wir von Aktien eine hohe Rendite erwarten können, ist Risiko. Eine allgemeine Regel bei Geldanlagen lautet: Hohes Risiko bringt hohe Rendite. Das Risiko kommt durch die schwankenden Aktienkurse, die es bei sicheren Geldanlagen wie Tagesgeldkonten oder Staatsanleihen nicht gibt („Staatsanleihen als sichere Geldanlage“). Die Anleger erwarten eine Art Risikoprämie, nämlich eine höhere Rendite, wenn sie ihr Geld in Aktien anstatt in sichere Geldanlagen anlegen. Die historischen Zahlen zeigen, dass diese Risikobereitschaft sich langfristig lohnt („Historische Performance von DAX und Dow Jones“).

Es gibt einen fundementalen Grund für den langfristigen Erfolg der Aktien. Aktienbesitz ist gleichzusetzen mit Teilbesitz an einem Unternehmens („Wie kann ich ein Unternehmen besitzen?“). In einem Unternehmen wird Geld erwirtschaftet. Aus dem bestehenden Geld wird noch mehr Geld gemacht. Technologische Entwicklungen, Produktivitätserhöhungen und Wirtschaftswachstum erlauben es Unternehmen, diesen Gelderschaffungsprozess zu beschleunigen. Andere Geldanlagen wie Zinspapiere und Immobilien haben diesen Vorteil nicht. 

Wir leben in einer sehr günstigen Zeit  und an einem sehr günstigem Ort der menschlichen Weltschichte. Seit der industriellen Revolution gibt es ein kontinuierliches Wirtschaftswachstum. Nach dem zweiten Weltkrieg ist die Wachstumsrate noch mal angestiegen.

Weltwirtschaftswachstum seit der industriellen Revolution
Dasselbe gilt für die technologische Entwicklungen. Die Anzahl der Patente steigt seit 1790 stetig.

Anzahl der Patente

Ein großer Treiber und Gewinnmacher des Wirtschaftswachstums und der technologischen Entwicklung sind die Unternehmen. Die Unternehmen können so ihren Umsatz und ihre Produktivität erhöhen. Das hat höheren Gewinn und höhere Rendite zur Folge („Wie funktioniert ein Unternehmen“). Die Aktionäre können von dieser Situation profitieren.

Die gute Nachricht ist, dass das Wirtschaftswachstum und die technologische Entwicklung nicht zu stoppen zu sein scheinen. Sie können sich in einem Bericht von HSBC die Prognose zum Wirtschaftswaschstum bis 2050 ansehen.

Es kann sein, dass die Aktienkurse schwanken und dadurch besteht ein kurzfristiges Verlustrisiko bei Aktienanlagen. Das Wirtschaftswachstum wird sich aber früher oder später in den Aktienkursen und Aktienrenditen reflektieren.

Was treibt die Rendite bei Aktien? Es gibt zwei Hauptgründe, warum Aktien dem Anleger Rendite bringen:
  • Dividenden
  • Kursanstiege

Die beiden Konzepte werde ich in den nächsten Artikeln im Detail analysieren.

Montag, 14. Juli 2014

Warum sind Aktien die beste Geldanlage?

"The American economy is going to do fine. But it won't do fine every year and every week and every month. I mean, if you don't believe that, forget about buying stocks anyway... It's a positive-sum game, long term. And the only way an investor can get killed is by high fees or by trying to outsmart the market." – Warren Buffett

Ich bin der Überzeugung, dass Aktien die beste Geldanlage für langfristig orientierte Anleger sind („Ab wann sind Aktien eine sinnvolle Geldanlage“). Dieses Argument basiert natürlich nicht nur auf meinem persönlichen Glauben und meiner Hoffnung, sondern auf historischen Daten. Historisch gesehen haben Aktien im Vergleich zu ihren Anlagealternativen die beste Rendite für die Anleger gebracht.

Historische Zahlen sind keine Garantie für die Rendite der Zukunft, oder für das, was wir in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren von unserem Aktienportfolio erwarten können („Was ist Rendite und wie kann man Rendite berechnen“). Die Zahlen sind aber die einzige verlässliche Information, die wir haben, um eine geschätzte Rendite mit statistischen Tools berechnen zu können. Hier kommen statistische Konzepte wie „Mittelwert“ und „Standardabweichung“ ins Spiel. Bei der Verwendung der historischen Zahlen in einer Simulation unterschiedlicher Szenarien können wir zum Beispiel mit 95%iger Wahrscheinlichkeit berechnen, was für eine Spanne unsere in der Zukunft zu erwartende Rendite haben wird.

Wenn ich Aktien zur besten Geldanlage kröne, meine ich eigentlich „im Vergleich zu anderen Geldanlagen“. Was sind denn die Alternativen?

Ich möchte auch betonen, dass ich, wenn ich „Aktien“ schreibe, nicht das bestimmte Unternehmen „X“ meine, sondern eine Mischung verschiedener Aktien. Die USA haben den größten Aktienmarkt mit einem Anteil von circa 34% der weltweiten Aktien. Für den amerikanischen Aktienmarkt stehen auch weit zurückgehende historische Zahlen zur Verfügung. Deswegen nehme ich den S&P 500 Index als Basis für meinen Vergleich. Dieser Index umfasst die Aktien von Fünfhundert der größten börsennotierten amerikanischen Unternehmen. 

Unten sehen Sie die Performance des S&P 500 Index im Vergleich zu alternativen Geldanlagen seit 1926.

Quelle: bogleheads

„Corporate Bonds“ sind Unternehmensanleihen, „Government Bonds“ sind Staatsanleihen und die Inflation entspricht generell dem Preiswachstum von Immobilien.

Die jährliche Rendite von S&P 500 und amerikanischen Staatsanleihen im Einzelnen finden Sie hier.
Trotz der Jahren, in den Aktien eine negative Rendite gebracht haben, zeigen uns die historischen Zahlen, dass man mit Aktien im Vergleich zu anderen Geldanlagen langfristig eine wesentlich höhere Rendite erzielen kann.

Warum Rendite für den Vermögensaufbau sehr wichtig ist, können Sie in meinem Artikel „Vermögenswachstum, Darstellung der Effekte von Ersparnisse und Rendite“ nachlesen. 1% mehr Rendite kann in 20 Jahren einige Hunderttausend Euro Unterschied im Vermögen ausmachen.

Montag, 7. Juli 2014

Monatlich Geld sparen und automatisch Vermögen aufbauen

Die Deutschen sind eine der sparsamsten Nationen im internationalen Vergleich. Hier sind die Sparquoten ausgewählter Länder für das Jahr 2013 in Prozent des verfügbaren Einkommens (Quelle: de.statista.com).

  • Frankreich 15,4%
  • Schweiz 13,4%
  • Schweden 12,2%
  • Deutschland 9,9%
  • Norwegen 8,7%
  • Österreich 8,2%
  • Großbritannien 5,8%
  • USA 4,5%
  • Ungarn 2,4%
  • Japan 0,8%

Das verfügbare Einkommen ist meistens einfach Ihr Nettogehalt. Wie viel Prozent Ihres Nettogehaltes können Sie bei Seite legen? So viel wie die Deutschen, Franzosen, Amerikaner oder Japaner?

Mein persönlicher Vermögensaufbau hat 2008 begonnen, als ich angefangen habe zu arbeiten und Geld zu sparen. Mein Einstiegsgehalt als Ingenieur war in Ordnung und meine Ausgaben waren niedrig, weil ich meine Studentenmentalität nicht so schnell aufgegeben hatte. 2008 habe ich eine Sparrate von 35,7% geschafft, was viel höher war als bei einem durchschnittlichen Deutschen. In den darauffolgenden zwei Jahren ist meine Sparquote aufgrund neuer Ausgaben wie Autokosten, Fernreisen und höheren allgemeinen Ausgaben (Ausgehen, Unterhaltungselektronik, Supermarkt, usw..) gesunken. Danach konnte ich meine Sparquote aber wieder erhöhen. Die Hauptfaktoren dafür waren meine Gehaltserhöhungen und der Wechsel zur privaten Krankenversicherung. Gleichzeitig konnte ich meine Ausgaben auf dem gleichen Niveau halten, sie 2013 sogar um circa 13% senken. Die folgenden Sparquoten habe ich in den letzten Jahren erzielt:
  • 2009 -> 28,3%
  • 2010 -> 28,6%
  • 2011 -> 36,1%
  • 2012 -> 40,3%
  • 2013 -> 51,8%

Die Methode, wie ich gespart habe, hat sich in den letzten Jahren immer weiter entwickelt. Anfänglich habe ich mein Geld ganz gewöhnlich ausgegeben. Was auf dem Girokonto übrig blieb, waren einfach meine Ersparnisse. Nachdem ich ein kleines Vermögen angespart hatte, kam ich endlich auf die Idee, ein Tagesgeldkonto zu eröffnen und meine Ersparnisse auf diesem Konto zu halten.

Danach kam die Zeit, in der ich immer am Ende des Monats das verbleibende Geld auf das Tagesgeldkonto überwiesen habe. Die Menge war ja nach Höhe der Ausgaben im entsprechenden Monat variabel.

Der nächste Schritt war das, was ich „Bezahle Dich selber zuerst“ nenne. Dabei habe ich angefangen sofort nach dem Gehaltseingang eine bestimmte Geldsumme mit dem Verwendungszweck „Pay yourself first“ auf mein Tagesgeldkonto zu überweisen. 

Weil ich mit meinen Finanzen ziemlich aktiv umgehe, bin ich mit dieser Methode ganz zufrieden. Alternativ können Sie einen Dauerauftrag einrichten, damit Sie jeden Monat automatisch Geld anlegen können.

Es gibt viele Ideen und Möglichkeiten, wenn Sie Ihre Sparquote erhöhen möchten. Meine Tipps und Erfahrungen stelle ich zur Verfügung auf meinem Blog unter der Rubrik „Geld sparen“. Zusätzlich zu diesem Artikel können Sie im Internet viele Informationen und weiterführende Links, wie etwa zu Vergleichen von Tagesgeldkonten oder Depotkonten erhalten.  Beispielsweise sparwelt.de gibt hier einen Überblick plus weiterführende Links.

Mittwoch, 2. Juli 2014

Vermögensaufbau für Menschen mit wenig Zeit

Die Deutschen sind beim Sparen zwar keine Weltmeister, sie gehören aber einer der erfolgreichsten Nationen in dieser Hinsicht an. 10,8% des  verfügbaren Einkommens werden durchschnittlich in einem deutschen Haushalt gespart. Wenn Sie sogar noch sparsamer sind und mehr als 20% ihres Nettoeinkommens sparen können, sind Sie auf dem richtigen Weg zu einer sicheren finanziellen Zukunft.

Beim Geld anlegen sind die Deutschen jedoch nicht so stark. Sie schaffen es nicht einmal zur Weltmeisterschaft. Trotz niedriger Zinsen steigen die Geldsummen auf Sparkonten, wobei die Anzahl der Aktienbesitzer unverändert bleibt. Nur 13,7% der Deutschen besitzen Aktien, Aktienfonds oder ETFs. Die Quote der Aktionäre in anderen Industrieländern wie USA, Japan, Niederlanden oder Großbritannien beträgt mehr als 20%. 

Die Deutschen spielen bei ihren persönlichen Finanzen sehr defensiv und risikoscheu. Die Abwehr (Sparen) ist stark, aber der Sturm (Rendite) ist sehr schwach. Mit dieser Aufstellung kann man keine Tore schießen und nicht gewinnen. Wenn man immer nur unentschieden spielt, kann man kein Weltmeister werden. Wernn man nur spart und niedrige Rendite auf Sparkonten erzielt, kann man kein großes Vermögen aufbauen. Finanzielle Freiheit wäre dann ein ebenso fernes Ziel wie der Weltmeistertitel ohne Tore.


Ich sehe hierfür zwei Hauptgründe: Unwissenheit und Angst, wobei Unwissenheit der stärkere Grund ist. Wenn die Sparer mehr über Aktien, Fonds, ETFs, Finanzmärkte und Risiko wüssten, würde ihre Angst verschwinden.

Deshalb versuche ich, mit meinem Blog meine Leser zu motivieren, ihr finanzielles Wissen selber zu erhöhen. Dafür müssen Sie in Ihre finanzielle Bildung investieren. Hierfür brauchen Sie Zeit um Bücher zu lesen, an Seminaren teilzunehmen oder Online-Resourcen zu verfolgen.

Es gibt viele Menschen, die leider keine Zeit für finanzielle Bildung haben. Sie arbeiten viel und verbringen ihre Freizeit mit ihrer Familie und ihren Hobbys. Es gibt auch viele Menschen, die keine große Lust auf Finanzen und Zahlen haben. Diese beiden Gruppen kann ich einigermaßen verstehen.

Was aber sollen denn diese Leute tun, um mehr Rendite für ihr Geld zu bekommen? Alleine können sie es ja nicht. In diesem Fall würde ich empfehlen, professionelle Hilfe und Beratung zu suchen. Ein fähiger Finanzberater könnte ihnen dabei helfen, gemäß ihrem Risikoprofil ein passendes Portfolio aufzubauen. Ein Vorschlag wäre die tecis, zu welcher Sie hier einen Erfahrungsbericht finden. Mit dieser Hilfe können sie langfristig höhere Rendite erzielen als mit ihren Sparkonten.