We must learn to live together as brothers or perish together as fools. - Martin Luther King, Jr.
Manchmal haben
unsere in einem Moment getroffenen Entscheidungen große Auswirkungen auf unser
gesamtes Leben. Vor 6,5 Jahren habe ich mein Berufsleben in Köln angefangen. Davor
hatte ich in Dortmund studiert und im Studentenwohnheim mit einer 200 €
alles-inklusive Monatsmiete gewohnt.
Das Studentenleben
in Dortmund war ziemlich günstig: Ein Semesterticket für die Bahn, niedrige
Studiengebühren, die Mensa, Studentenkneipen mit leckerem Dortmunder-Bier für
nur einen Euro, usw.. Alle Kosten zusammengenommen beliefen sich inklusive
Krankenversicherung auf circa 550 € im Monat. Mit meinem Leben war ich auch
ziemlich glücklich, obwohl das Geld oft knapp war („Wie viel Geld ist genug?“)
und ich weder Luxus in meinem Leben wie z.B. teure Urlaube („Versuchungen Geld auszugeben, Eindrücke aus einem Sommerurlaub“) noch extravagante Hobbies hatte
(„Teure Hobbies und Vermögensaufbau“).
Wie jeder
Berufsanfänger wollte ich eigentlich in meiner eigenen Single-Wohnung wohnen.
Dafür war es langsam Zeit, nachdem ich sieben Jahre lang in Studentenwohnheimen
und Wohngemeinschaften gewohnt hatte. Ich hatte aber keine Zeit und keine große
Lust, von Dortmund aus in Köln eine Wohnung zu suchen. Außerdem musste ich noch
eine sechsmonatige Probezeit bei der Arbeit bestehen. Aus diesen Gründen habe
ich temporär für zwei Monate in einem WG-Zimmer in zentraler Lage (Zülpicher
Platz) gewohnt. Mein Plan war, dass ich während dieser Zeit meine
Traum-Single-Mietwohnung suchen würde.
Die Entscheidung,
die große Auswirkungen auf meine Finanzen hatte, war jedoch Folgende. Ein
anderes Zimmer in unserer 3er-WG wurde frei und ich entschied mich spontan dazu,
dieses Zimmer zu nehmen. Ich kannte die Mitbewohner schon und war eigentlich zu
faul für die mühsame Wohnungssuche in Köln. Der Umzug war der schnellste und
einfachste in meinem Leben, ich habe meine Sachen einfach ein Zimmer
rübergetragen.
In dieser WG habe
ich fünf Jahre lang gewohnt! Mit den wechselnden Mitbewohnern gab es
glücklicherweise keine Probleme. Ich habe allerdings zu Hause nicht so viel
Zeit verbracht, weil ich viel gearbeitet habe und dazu einige Zeit pendeln
musste. Es gab immer einen Grund, weiter in dieser WG zu wohnen.
Mein Zimmer war
25 qm groß und die Gesamtmiete inklusive Telefon und Strom betrug 400 €. Die Wohnung hatte auch eine große
Küche, die man als Gemeinschaftszimmer nutzen konnte. Der Wohnungsmarkt in Köln
ist heute extrem teuer. Vor ein paar Jahren war es jedoch in einer zentralen
Lage nicht sehr anders.
Mir sind die
finanziellen Vorteile unserer Wohngemeinschaft erst bewusst geworden, nachdem
ich meine Sparquote mit der meiner Kollegen verglichen habe („Net Cashflow ist König“). Meine Sparquote war deutlich höher als die der anderen, obwohl wir
ähnliche Ausgaben und und einen vergleichbaren Lifestyle hatten. Der Hauptgrund
dafür war einfach meine WG! Die anderen haben alleine gewohnt und zwischen 700
€ und 800 € fürs Wohnen ausgegeben.
Die
Einstiegsgehälter bei Ingenieuren sind eigentlich nicht schlecht. Trotzdem
müsste man eine Woche lang für den Vermieter arbeiten, nachdem man zwei Wochen
lang für den Staat und Sozialabgaben gearbeitet hat. Toll! („Bezahle Dich selbst zuerst“)
Das WG-Leben hat
seine Vor- und Nachteile. Dank meines WG-Lebens habe ich in 5 Jahren mindestens
18.000 € gespart und angelegt. Das ist eine Menge Geld!
Ich würde jedem
Berufsanfänger empfehlen sich zu überlegen, zunächst in einer Wohngemeinschaft
zu wohnen. Wohngemeinschaften sind die beste Art, günstig zu wohnen. Außerdem
hat man andere soziale Kontakte als die Kollegen auf der Arbeit. Die
Entscheidung, in einer WG zu wohnen, ist wie ein Turbostart für den
Vermögensaufbau.
Ich wohne mittlerweile
mit meiner Freundin und werde darüber in meinem nächsten Artikel berichten.
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