Montag, 26. Mai 2014

Leben in einer Wohngemeinschaft

We must learn to live together as brothers or perish together as fools. - Martin Luther King, Jr.

Manchmal haben unsere in einem Moment getroffenen Entscheidungen große Auswirkungen auf unser gesamtes Leben. Vor 6,5 Jahren habe ich mein Berufsleben in Köln angefangen. Davor hatte ich in Dortmund studiert und im Studentenwohnheim mit einer 200 € alles-inklusive Monatsmiete gewohnt.

Das Studentenleben in Dortmund war ziemlich günstig: Ein Semesterticket für die Bahn, niedrige Studiengebühren, die Mensa, Studentenkneipen mit leckerem Dortmunder-Bier für nur einen Euro, usw.. Alle Kosten zusammengenommen beliefen sich inklusive Krankenversicherung auf circa 550 € im Monat. Mit meinem Leben war ich auch ziemlich glücklich, obwohl das Geld oft knapp war („Wie viel Geld ist genug?“) und ich weder Luxus in meinem Leben wie z.B. teure Urlaube („Versuchungen Geld auszugeben, Eindrücke aus einem Sommerurlaub“) noch extravagante Hobbies hatte („Teure Hobbies und Vermögensaufbau“). 

Wie jeder Berufsanfänger wollte ich eigentlich in meiner eigenen Single-Wohnung wohnen. Dafür war es langsam Zeit, nachdem ich sieben Jahre lang in Studentenwohnheimen und Wohngemeinschaften gewohnt hatte. Ich hatte aber keine Zeit und keine große Lust, von Dortmund aus in Köln eine Wohnung zu suchen. Außerdem musste ich noch eine sechsmonatige Probezeit bei der Arbeit bestehen. Aus diesen Gründen habe ich temporär für zwei Monate in einem WG-Zimmer in zentraler Lage (Zülpicher Platz) gewohnt. Mein Plan war, dass ich während dieser Zeit meine Traum-Single-Mietwohnung suchen würde.


Die Entscheidung, die große Auswirkungen auf meine Finanzen hatte, war jedoch Folgende. Ein anderes Zimmer in unserer 3er-WG wurde frei und ich entschied mich spontan dazu, dieses Zimmer zu nehmen. Ich kannte die Mitbewohner schon und war eigentlich zu faul für die mühsame Wohnungssuche in Köln. Der Umzug war der schnellste und einfachste in meinem Leben, ich habe meine Sachen einfach ein Zimmer rübergetragen. 

In dieser WG habe ich fünf Jahre lang gewohnt! Mit den wechselnden Mitbewohnern gab es glücklicherweise keine Probleme. Ich habe allerdings zu Hause nicht so viel Zeit verbracht, weil ich viel gearbeitet habe und dazu einige Zeit pendeln musste. Es gab immer einen Grund, weiter in dieser WG zu wohnen.

Mein Zimmer war 25 qm groß und die Gesamtmiete inklusive Telefon und Strom betrug 400 €. Die Wohnung hatte auch eine große Küche, die man als Gemeinschaftszimmer nutzen konnte. Der Wohnungsmarkt in Köln ist heute extrem teuer. Vor ein paar Jahren war es jedoch in einer zentralen Lage nicht sehr anders.

Mir sind die finanziellen Vorteile unserer Wohngemeinschaft erst bewusst geworden, nachdem ich meine Sparquote mit der meiner Kollegen verglichen habe („Net Cashflow ist König“). Meine Sparquote war deutlich höher als die der anderen, obwohl wir ähnliche Ausgaben und und einen vergleichbaren Lifestyle hatten. Der Hauptgrund dafür war einfach meine WG! Die anderen haben alleine gewohnt und zwischen 700 € und 800 € fürs Wohnen ausgegeben.

Die Einstiegsgehälter bei Ingenieuren sind eigentlich nicht schlecht. Trotzdem müsste man eine Woche lang für den Vermieter arbeiten, nachdem man zwei Wochen lang für den Staat und Sozialabgaben gearbeitet hat. Toll! („Bezahle Dich selbst zuerst“)

Das WG-Leben hat seine Vor- und Nachteile. Dank meines WG-Lebens habe ich in 5 Jahren mindestens 18.000 € gespart und angelegt. Das ist eine Menge Geld!

Ich würde jedem Berufsanfänger empfehlen sich zu überlegen, zunächst in einer Wohngemeinschaft zu wohnen. Wohngemeinschaften sind die beste Art, günstig zu wohnen. Außerdem hat man andere soziale Kontakte als die Kollegen auf der Arbeit. Die Entscheidung, in einer WG zu wohnen, ist wie ein Turbostart für den Vermögensaufbau.

Ich wohne mittlerweile mit meiner Freundin und werde darüber in meinem nächsten Artikel berichten.

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