Dienstag, 13. Mai 2014

Welche Kaffeemachine ist wirtschaftlicher?

“We want to do a lot of stuff; we're not in great shape. We didn't get a good night's sleep. We're a little depressed. Coffee solves all these problems in one delightful little cup.”- Jerry Seinfeld

Nachdem ich den Kaffeekonsum in verschiedenen Haushalten und die Preise pro Einheit in unterschiedlichen Produkte in meinem Artikel “Eine Wirtschaftliche Analyse von Kaffeekonsum im Haushalt“ beurteilt habe, setze ich nun meine Berechnung auf der Suche nach der wirschaftlichsten Kaffeemaschine für unseren Haushalt fort.

In unserem Haushalt werden täglich im Durchschnitt vier Tassen Kaffee getrunken. Das klingt auf den ersten Blick nicht viel und man denkt, dass die entsprechenden Kaffeekosten eigentlich unwichtig sind. Sie sind aber sich wiederholende Kosten („Analysieren Sie Ihre Ausgaben“) und es macht sicherlich Sinn, die Kosten über einen langen Zeitraum zu berechnen.

Wir sind ungefähr 300 Tage pro Jahr zu Hause. Wir trinken also 4x300 gleich ungefähr 1200 Tassen Kaffee pro Jahr, während wir zu Hause sind. Dazu kommen noch Gäste, die ich zu Vereinfachungszwecken hier ignorieren möchte.

Es ist ziemlich einfach, die zukünftigen Pad- oder Kapselkosten zu kalkulieren. Für die Kosten der Bohnen ist die Rechnung folgende: Eine Tasse Kaffee entspricht circa 7 Gramm Kaffeebohnen. 1200 Tassen Kaffee entsprechen 8,5 kg Kaffeebohnen pro Jahr. Die Grundlage meiner Berechnung sind die folgenden Einheitskosten:
  • Pads: 0,08 € pro Pad im Discounter bis 0,16 € pro Pad von Senseo
  • Kapseln: 0,19 € pro Kapsel im Discounter bis 0,40 € pro Kapsel von Nespresso (einige Sorten noch teurer)
  • Bohnen: 7 € pro Kilogramm im Discounter bis 12 € pro Kilogram bei Tchibo (kann im Fachgeschäft noch viel teurer werden)


Hier sind die entstehenden Kaffeekosten für unseren Haushalt (aufgerundet) :
  • Pads: 100 € - 200 €
  • Kapseln: 230 € - 480 €
  • Bohnen: 60 € - 100 €

Man sieht sofort, dass die mögliche Kostenersparnis für Kaffee doch nicht so gering ist, wie man anfänglich denkt. 480 € für Nespresso pro Jahr, weil George Clooney ihn trinkt. Hallo!?

Nur die Maschine und den Kaffee zu kaufen, reicht aber nicht, weil dazu noch die Wartungskosten hauptsächlich für die Entkalkung anfallen. Für die Pad-Maschine kann man vielleicht die Low-Cost-Variante „Essig“ nutzen. Für die anderen Maschinen würde ich lieber den empfohlenen Entkalker nehmen: 7 € für den BestsellerEntkalker Xavax, der wohl für fünf Entkalkungen reicht. Mindestens einmal pro Monat entkalken, was ich wohl in Köln öfters machen muss. Das ganze macht circa 20 € Kosten pro Jahr. Hier würde ich nicht versuchen, viel zu sparen.

Selbst wenn man die günstigste Discountervariante von Pads oder Kapseln zur Berechnungsgrundlage macht, sehe ich die Kaffeevollautomaten, die mit Bohnen arbeiten, wirtschaftlich weit vorne. Ich erwarte einen Mindestbetrieb der Maschinen von fünf Jahren. In dieser Zeit spart man mindestens 200 € im Vergleich zu Pads und sogar 650 € zu Kapseln. Das amortisiert den Preisunterschied von 200 € zwischen Kaffeevollautomaten und den anderen Maschinen bei der Anschaffung.

Meine Berechnungen zeigen, dass Kaffeevollautomaten sich für Vieltrinker und Kaffeeliebhaber sehr lohnen. Der Mehrpreis im Vergleich zu Kapseln, die ziemlich gut schmecken, wird im ersten Jahr ausgeglichen. Die Pads-Variante scheint nicht so teuer und ist preislich vergleichbar zu Bohnen, wenn man Discounter-Pads nutzt. Die Kapseln, besonders die jenigen von Nespresso, sind überteuer und machen für mich überhaupt keinen Sinn. Bei den Kaffeevollautomaten gibt es auch andere Vorteile wie persönliche Einstellungen, frischen Kaffee aus Bohnen und die Möglichkeit, Kenner-Kaffees zu probieren.

Ich habe vorletzte Woche den DeLonghi ESAM 3200 S Magnifica Kaffee-Vollautomat bestellt und wir sind bisher sehr zufrieden. Mit ein bisschen Glück habe ich die Maschine nach einem Vergleich bei idealo.de für 209 € bekommen („Sparen beim Kauf von Unterhaltungselektronik“).

Es gibt natürlich andere Optionen, über die jeder Kaffeegenießer selbst entscheiden sollen. Ich würde aber sagen, dass Kapselmaschinen keine gute Wahl sind, weil sie langfristig gesehen wirtschaftlich zu teuer werden. Für Studenten, Wenig-Trinker und kleine Budgets sind Espressokocher, zum Beispiel von Bialetti für 18 € oder als Thermo-/Filtermaschine vonPhilips für 49 €, gute Alternativen.

1 Kommentar:

  1. Ich selbst nutze die Bialetti. Ich halte nichts von Pads, Kapseln und Vollautomaten, nicht nur weil es teurer ist, sondern weil die Reinigung der Maschinen mir zu aufwändig ist. Außerdem ist meine Küche für so ein Extra-Gerät einfach zu klein.

    Für guten Kaffeegenuss ist der Kaffee auch sehr entscheident. Beim Kaffee selbst gebe ich gerne etwas mehr aus. Nichts geht über einen Milchkaffee basierend auf Lavazza créma e gusto in einer Bialetti aufgebrüht.

    Und ich trinke fast täglich meinen Kaffee. Bialetti ist daher nicht nur für Wenig-Trinker.

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