“Living together is an art summarized in three words: please, thanks and sorry” – Pope Francis
In jeder
Beziehung kommt früher oder später die Frage, ob das Paar zusammenziehen soll. Es
ist ein sehr wichtiger Schritt und eine kritische Entscheidung in einer Beziehung,
weil es später ggf. zu Heirat und Familiengründung führen kann.
Nachdem ich fünf
Jahre lang in einer Wohngemeinschaft gewohnt und dadurch mehr als 18.000 € an Geld
gespart und angelegt habe („Leben in einer Wohngemeinschaft“), bin ich bei
meiner Freundin eingezogen. Es war die richtige Zeit für unsere Beziehung. Wir
wohnen seit 1,5 Jahren glücklich zusammen. Ich möchte diesen Artikel aber nicht dem Thema widmen, wie viel das
Zusammenziehen zu Liebe, Beziehung und Zusammenwachsen beitragen kann. Es gibt
genügend Artikel in den Zeitschriften darüber. Ich möchte mich aus einer
ökonomischen Sicht mit dem Thema „Zusammenziehen“ befassen.
Bei uns war das
Zusammenziehen überhaupt keine finanzielle Entscheidung. Wenn ich aber auf die
letzten 1,5 Jahren zurückblicke, sehe ich eine Menge finanzieller Vorteile
darin.
Für die Wohnkosten
ist Zusammenleben wie eine Wohngemeinschaft. Die Kosten für die Kaltmiete und
die Nebenkosten werden einfach durch zwei geteilt. Eine Zwei-Personen-Wohnung
kostet nicht unbedingt das Doppelte von einer Single-Wohnung. Ein Grund dafür
ist, dass die Kosten für die Räume der allgemeinen Nutzung wie Bad, Flur,
Wohnzimmer, Balkon, usw. nicht von einer Person getragen werden müssen.
Gleiches gilt für die Nebenkosten inklusive Heizung sowie die Kosten für Strom,
Telefon, Internet, GEZ-Gebühren, usw.; all diese werden nicht unbedingt höher,
wenn man eine größere Wohnung hat.
Für mich hat das
Zusammenziehen finanziell nicht vieles verändert, weil ich sowieso vorher in
einer WG gewohnt habe. Richtig große Wirkung hatte unser Zusammenziehen auf die
Finanzen meiner Freundin. Weil sie vorher allein gewohnt hatte, konnte sie nach
meinem Einzug jährlich 4.800 € sparen. Um ehrlich zu sein, haben wir vorher
nicht groß darüber nachgedacht, wie hoch die Einsparung hier sein mag.
Es gibt aber auch
noch andere finanzielle Vorteile des Zusammenlebens. Erstens sinken die
anteiligen Kosten für Supermarkt-Einkäufe. Ich habe nicht zu 100% verstanden
wieso, weil ich jetzt sogar viel öfter zu Hause esse und qualitativ hochwertige
Sachen kaufe. Ein Grund ist sicherlich, dass man effizienter einkauft und
weniger wegschmeißt. Angeblich wirft ja heute jeder Bundesbürger im Jahr
durchschnittlich ca. 80 kg Lebensmittel weg. Dies entspricht einem Wert von 235
Euro pro Person und Jahr. Zwei Drittel davon sind vermeidbarer
Lebensmittelmüll.
Früher habe ich
aus zeitlichen Gründen und purer Faulheit immer bei REWE eingekauft. Jetzt sind
wir wählerischer, abhängig davon, was wir kaufen. Das Hand der Frauen bei den
Haushaltsfinanzen ist nicht zu unterschätzen („Sparen beim Lebensmitteleinkauf“).
Zweitens werden die
Ausgaben für Restaurantbesuche und Ausgehen niedriger. Es mag langweilig für Singles
klingen, dass man Abende zu Hause verbringt und Filme guckt („Ausleihen statt kaufen, Filme zu Hause“) statt auszugehen. Es ist aber auch ganz schön und
erholsam. Mit ein bisschen Kochtalent schmeckt das Abendessen zu Hause meistens
leckerer, frischer und ist günstiger als in einem durschnittlichen Restaurant.
Das ist kein
Artikel, der Paaren empfehlen soll, um jeden Preis zusammenzuziehen. Das ist
eher eine emotionale Entscheidung, mit der Paare ihre Zukunft planen. Ich
möchte aber die finanziellen Vorteile des Zusammenlebens erwähnen. Das Geld,
das man damit spart, kann für einen schönen Urlaub („Flugpreise als Bestandteil von Reisekosten“) und andere gemeinsame Erlebnisse, oder für einen Turbostart für den
Vermögensaufbau genutzt werden.
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