"Wer gut schlafen will, kauft Anleihen, wer gut Essen will, bevorzugt Aktien."- André Kostolany
In dem Artikel
“Staatsanleihen als sichere Geldanlage“ habe ich geschrieben, dass
Staatsanleihen eine Art von Investitionen sind, die mit geringem Risiko eine
sichere, jedoch geringe Rendite bieten. Unternehmensanleihen gehören auch in
diese Kategorie.
Unternehmensanleihen
(Corporate Bonds) sind festverzinsliche Wertpapiere, die von Unternehmen ausgegeben
werden. Die Unternehmen, die wachsen wollen, müssen investieren und dazu
brauchen sie Kapital. Ihr Kapitalbedarf kann nicht alleine durch Gewinne,
Bankenkredite und Aktienverkäufe gedeckt werden. Um den Kapitalbedarf zu
decken, ggf. geringe Zinsen als Bankkrediten zu zahlen und Geldquellen zu vervielfachen,
bieten die Unternehmen diese Anleihen an. Die Anzahl der verfügbaren
Unternehmensanleihen ist viel größer als die der Staatsanleihen. Fast jedes mittelgroße
bis große Unternehmen bieten Anleihen den Anlegern Anleihen an.
Unternehmensanleihen
funktionieren genauso wie Staatsanleihen. Ein großer Unterschied zu
Staatsanleihen ist aber das Risiko. Das Risiko bei Unternehmensanleihen ist
meistens höher als bei anderen sicheren Geldanlagen. Das bedeutet natürlich
auch höhere Rendite.
Die
Wahrscheinlichkeit einer Unternehmenspleite ist viel höher als die einer
Staatspleite. Unternehmen haben keine Bundesdruckerei oder EZB (Europäische
Zentralbank), die sie vor einer Pleite oder Zahlungsunfähigkeit retten. Eine
Ausnahme hier sind ganz große Unternehmen wie Volkswagen, Siemens oder BASF. Das
Risikorating von diesen Unternehmen ist besser als das mancher Eurostaaten. Ich
möchte hier betonen, dass solche Unternehmen einen jährlichen Umsatz haben, der höher ist als das Bruttoinlandsprodukt
vieler Staaten.
Wenn Sie mittel-
bis langfristig Ihr Geld sicher anlegen möchten, sind Unternehmensanleihen mit
gutem Rating eine gute Alternative für Sie (genauso wie Eurobonds und
Bundesschatzbriefe).
Wie kann ich noch höhere Rendite bei Unternehmensanleihen bekommen?
Was die
Unternehmensanleihen interessanter für Anleger macht, sind die sogenannten „Junk-Bonds“.
Es gibt immer wieder Firmen, die sich finanziell in einer schwierigen Situation
befinden. Sie machen Verluste, haben hohe Schulden und Probleme neue Kredite zu
bekommen. Manche sind die Pleitekandidaten, die von einer Pleite in den
nächsten Jahren bedroht werden. Es kann sein, dass sie es schaffen, wieder
profitabel zu werden. Es kann aber auch sein, dass sie in die Insolvenz
abrutschen. Unternehmensanleihen von solchen Unternehmen bieten genauso wie
Staatsanleihen von Krisenländern eine viel höhere Rendite an.
Hier sind die Beispiele:
- Praktiker-Anleihen mit Laufzeit bis Februar 2016 bringen eine Rendite von 20,2% pro Jahr.
- A.T.U.-Anleihen mit Laufzeit bis Mai 2014 bringen eine Rendite von 13,5% pro Jahr.
- Solarstrom-Anleihen mit Laufzeit bis Juli 2017 bringen eine Rendite von 11,0% pro Jahr.
Risikobereite
Anleger, die über das Unternehmen recherchiert haben und der Überzeugung sind,
dass die Firmen zukünftig bessere Tage haben, können ihr Geld in solche Junkbonds investieren.
Staats- und
Unternehmensanleihen gehören in jedes Portfolio. Eine Mischung von Anleihen und
Aktien in einem vielfältigen Portfolio sind die Grundbausteine des
Vermögenaufbaus, um finanzielle Freiheit zu erreichen. Deshalb ist es wichtig
für Sie, sich mit Unternehmensanleihen vertraut zu machen.
Ich bin begeistert, von den grandiosen Empfehlungen auf diesem Blog. Besonders über diesen Artikel hier werden sich Nachahmer gern zurückerinnern, wenn Ihre Unternehmensanleihen aus dem Junk-Bond Segement unverkäuflich geworden sind. Dies muß nicht sehr lange dauern. Gerade heute kam folgende Meldung:
AntwortenLöschenSolarworld kündigt gravierende Einschnitte bei Anleihen und Schuldscheinen an
Die Krise der Solarbranche bringt das Vorzeigeunternehmen Solarworld immer stärker in Bedrängnis. Angesichts der wettbewerbswidrigen Marktbedingungen gehe der Vorstand davon aus, dass "gravierende Einschnitte bei den Verbindlichkeiten der Gesellschaft, insbesondere den ausgegeben Anleihen und Schuldscheindarlehen notwendig sind", teilte das Unternehmen am Donnerstagabend nach Börsenschluss mit.
Hauptsach die Rendite stimmt :-)
Hallo,
AntwortenLöschenich bin nicht sicher, ob der Inhalt des Artikels richtig verstanden wurde. Hier wird keine Anleihe empfohlen oder als gut oder schlecht vorgestellt. Die Unternehmensanleihen (auch Junk-Bonds) sind Anlagenarten, mit denen man unterschiedliche Renditen mit unterschiedlichen Risiken erzielen kann. Es liegt an dem Anlege selbst, ob er das Risiko eingehen will, um gewünschte Renditen zu erzielen. Der Anleger muss sich natürlich mit den konkreten Risiken der jeweiligen Anlage vertraut machen.
Die A.T.U.-Anleihe hat ein Nominal von 50.000 EUR ist ist somit für den "normalen" Anleger leider uninteressant.
AntwortenLöschenAls Depotbeimischung sind Anleihen mit kurzer Laufzeit immer interessant. Gerade wenn der Kupon so hoch ist. Allerdings geht ja auch ein Gewisses Risiko damit einher ;)
Am Ende muss das jeder selbst Wissen...
Ich möchte ausdrücklich erwähnen, dass ich keine von den obengenannten Anleihen zum Kauf empfehle. Ich habe einfach einige namentlich bekannte Unternehmen gelistet, um Unternehmensanleihen im Junk-Bond-Status als Beispiel zu zeigen.
AntwortenLöschenWobei bei man aber bei diesen Aktienindizes immer beachten muss, dass diese die Gesamtwirtschaft in dem jeweiligen Umfeld wiederspiegeln.
AntwortenLöschenDas ist ja Realität, dass es in den letzten 20-30 Jahren in Deutschland,Europa immer ein gutes Wirtschaftswachstum gegeben hat.
Aber wie wird es in der Zukunft sein, wenn die Wirtschaft in Europa zum Beispiel schrumpft anstatt zu wachsen? Auch das wird sich in den Aktienindizes in Form von Kursverlusten wiederspiegeln.
Oder wie seht ihr das?
Wen interessieren Indizes oder die Entwicklung einzelner Länder? Mich nicht wirklich. Denn ich investiere in kerngesunde, erstklassige Unternehmen. ;)
AntwortenLöschenAllerdings braucht jeder, der in Einzelwerte investieren möchte, auch die nötige Zeit, um die vielen Bilanzen zu lesen...