Mittwoch, 27. März 2013

Der Kauf von individuellen Aktien für unerfahrene Anleger


”I’m only rich because I know when I’m wrong…I basically have survived by recognizing my mistakes.” - George Soros
In dem Artikel “Aktien als Geldanlage” habe ich unerfahrenen Anlegern vom direkten Kauf von individuellen Aktien abgeraten. Ich möchte meine Gründe in diesem Artikel zusammenfassen.

Volatilität:

Aktien werden als riskante Geldanlage eingestuft. Der Grund dafür ist, dass der Preis einer Aktie in kurzer Zeit stark steigen und sinken kann. Es ist damit möglich, schnell Geld zu verlieren. Als Volatilität einer Aktie bezeichnet man das Maß der Schwankung von Aktienkursen während einem bestimmten Zeitraum. Diejenigen Aktien mit einer hohen Marktkapitalisierung (Firmen wie Bayer, Siemens, General Electric, usw)  haben relativ gesehen eine niedrige Volatilität. Sie ist aber trotzdem vorhanden. Der Aktienanleger muss sich darüber bewusst sein, dass eine Aktie innerhalb eines Jahres einen großen Kursrutsch erleben kann. Viele neue Anleger sind psychologisch nicht bereit, dieses Risiko auf sich zu nehmen. Wenn sie Geld verlieren, werden Sie nervös und demotiviert. Sie verlieren ihr Vertrauen in den langfristigen Erfolg von Aktien und legen ihr Geld wieder auf Tagesgeldkonten an.


Aktienauswahl:

Es ist nicht einfach zu entscheiden, welche Aktie man kaufen soll. Das Ziel eines Aktienanlegers, der individuelle Aktien kauft, ist eigentlich, den Markt zu überlisten. Das heißt, dass die gekaufte Aktie eine höhere Rendite bringt als der Gesamtmarkt (der Kurs von Bayer zum Beispiel ist 2012 um 46% gestiegen, während der DAX um 29% gestiegen ist. Die Bayer-Aktie hat den DAX um 17% überragt und war damit ein erfolgreiches Investment für 2012).

Der DAX-Index wird laut Marktkapitalisierung aus 30 wichtigen Deutschen Aktien berechnet. Deswegen haben einige Aktien eine größere Gewichtung als andere. Nichtsdestotrotz möchte ich eine vereinfachte Theorie vorstellen. Theoretisch wird die Hälfte der Aktien im DAX-Index eine höhere Rendite erzielen als der Gesamtmarkt, indem sie eine bessere Performance haben als der Index selbst. Und die andere Hälfte der Aktien werden eine schlechtere Performance haben. Wie kann man also in der oberen Hälfte investieren? Vielleicht mit purem Glück? Einige Studien zeigen, dass es reiner Zufall ist, welche die Aktien mit der besseren Performance sind. Viele unerfahrene Anleger investieren  in die untere Hälfte, weil sie von den Medien und Marktmanipulationen fehlgeleitet werden.

Psychologie:

Die Psychologie eines Anlegers ist ein entscheidender Faktor für seinen Erfolg. Manche sagen, dass der größte Feind eines Anlegers er selbst ist. Die Volatilitäten bei den Aktienkursen können die Stimmung und Laune eines Anlegers ändern. Man wird mit Kursanstiegen glücklich, mit Kursrutschen nervös und unglücklich. Der Anleger wird ein Trader und Spekulant, handelt sehr oft und studiert die Kurse mehrmals täglich. Durch dieses aktives Handeln fallen höhere Transaktionskosten an, was die Rendite senkt. Für den direkten Kauf von individuellen Aktien sind starke Nerven bezüglich Kursschwankungen ein Muss, die viele unerfahrene Anleger noch nicht besitzen.

Meiner Meinung nach sprechen die obengenannten Gründe dafür, dass unerfahrene Anleger den direkten Kauf von individuellen Aktion vermeiden sollten. Investieren in Aktien ist kein Zocken. Es wird aber dazu, wenn man nicht weiß, was man tut. Das heißt aber nicht, dass Sie nie direkt individuelle Aktien kaufen sollen.

Wenn Sie Ihr finanzielles Wissen erhöht haben („Finanzielle Bildung“), können Sie Ihre Fähigkeiten anhand eines Musterdepots prüfen. Erst dann, wenn Sie überzeugt sind, dass Sie in einem absehbaren Zeitraum im Vergleich zu den Indexen Dow Jones und DAX bei Ihrer Aktienauswahl eine bessere Performance erreichen, fangen Sie klein an, mit echtem Geld Aktien zu kaufen.


3 Kommentare:

  1. Dann eben eine Strategie entwickeln, bei der es egal ist ob die Aktie steigt oder fällt.. Wozu gibt es IF-DONE-ORDERS..

    Nicht so viel lesen.. selber nachdenken..

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