"A very low-cost index is going to beat a majority of the amateur-managed money or professionally-managed money." – Warren Buffett
In den Artikeln
“Der Kauf von individuellen Aktien für unerfahrene Anleger” und “Aktienfonds als Geldanlage“ habe ich geschrieben, dass ich unerfahrenen Anlegern diese zwei
Arten von Aktieninvestments nicht empfehlen würde. Aber wie sollen diese denn am
besten in Aktien investieren? Die Antwort liegt hier bei den Aktien-ETFs.
Exchange Traded
Funds (ETFs) sind eine Art von Investmentfonds, die an den Börsen notiert sind
und wie Wertpapiere - zum Beispiel Aktien - gehandelt werden. Die meisten ETFs
sind sogenannte Indexfonds, die einen Aktien- oder Anleihenindex nachbilden.
Einige ETFs bilden außerdem andere Indexe wie Rohstoffe oder Gold nach.
Aktien-ETFs sind diejenigen ETFs, mit denen Sie ausschließlich in Aktien
investieren können.
ETFs sind ähnlich
wie Aktienfonds, aber mit einem kleinen und wichtigen Unterschied. Sie werden
nicht von einem Fondsmanager verwaltet.
Da ETFs die wichtigen Aktienindexe nachbilden, wird der Bestand von
einem ETF „passiv“ über ein Computeralgorithmus verwaltet. Die Aktienauswahl,
nämlich die Nachbildung von einem Aktienindex, geschieht durch die Replikation
der weltweiten Indexe. Es gibt hunderte Indexe, die von ETF’s repräsentiert
werden und in die Sie Ihr Geld anlegen können. Die bekannteste davon sind DAX,
Dow Jones, S&P 500, FTSE, Nikkei, MSCI World, usw.. In diesem Zusammenhang
ist es wichtig für den Anleger diese Indexe kennenzulernen.
Quelle: emagazine.com |
Vorteile von ETFs
Kosten: Kosten
sind einer der Hauptgründe, warum ich ETFs dem unerfahrenen Anleger empfehlen
würde. Aufgrund der fehlenden Verwaltungsgebühren und der niedrigen Vermarktungskosten
von diesen Produkten sind die jährlichen Gebühren von ETFs im Vergleich zu
Aktienfonds viel niedriger. Sie können die meisten ETFs zu Gebühren zwischen 0,16%
und 0,50% jährlich erwerben. Einige exotischere ETF’s, zum Beispiel diejenigen,
die in die Türkei oder Vietnam investieren, haben jährliche Gebühren von bis zu
0,85%. Diese Kosten werden Ihre Rendite immernoch leicht reduzieren. Es ist
aber nicht so dramatisch wie bei den Aktienfonds, die zwischen Kosten in Höhe
von 1%-4% haben.
Passive
Geldanlage: Eine Investment in ETFs macht Sinn für den unerfahrenen und
passiven Anleger, der langfristig denkt und nicht wöchentlich die Aktienkurse
nachverfolgen möchte. Die ETF-Anleger brauchen die Geschäftsberichte von
Unternehmen nicht zu lesen und zu verstehen. Meiner Erfahrung nach passt diese
Beschreibung auf einen großen Teil der deutschen Anleger. ETFs sind passive
Geldanlagen. Die Anleger brauchen nicht mehrmals pro Jahr durch Verkäufe und
Zukäufe zu versuchen, den höchsten Gewinn zu erzielen. Natürlich sollten Sie
einen Überblick über Ihr Portfolio haben. Sie brauchen aber nicht jede einzelne
Aktie im Bestand von Ihrem ETF zu analysieren.
Rendite: Die
Aktien-ETFs bringen Ihnen dieselbe durchschnittliche Rendite, die die
Aktienmärkte bringen werden. Nicht mehr und nicht weniger (die Gebühren müssen
Sie natürlich abziehen). Hiermit wird die Gefahr eliminiert, dass der Anleger
sein Geld in die falsche Aktie anlegt. Der Fakt, dass Aktien langfristig
gesehen die beste Geldanlage sind, ist vielen klar und ist in der
Finanzliteratur leicht zu finden („Historische Performance von DAX und Dow Jones“). Was nicht klar ist, ist das Risiko von einzelnen Aktien und die
kurzfristige Bewegung von Aktienkursen. Wenn Sie langfristig denken und Ihr
Geld in Aktien-ETFs investieren, werden Sie die kurzfristigen Schwankungen der
Aktienkursen ignorieren und von der Rendite von Aktien profitieren können.
Aus diesen
Gründen halte ich ETFs für eine der
besten Anlagearten für den unerfahrenen Anleger. Niedrige Kosten, gute Rendite
und der geringe Aufwand von ETFs sind die Hauptvorteile für den passiven
Anleger. Ein gutgemischtes Portfolio mit diversen ETFs aus den Weltindexen ist
ein starker Baustein für Ihren Vermögensaufbau und Ihre finanzielle Freiheit.
Auch für ambitionierte
Anleger, die in individuelle Aktien investieren wollen, sind ETFs
empfehlenswert für eine gesunde Auffächerung des Portfolios.
Ich halte nicht viel von ETFs, weil die Abbildung eines Indexes immer noch unnötige Aktivität und unnötige Kosten bedeutet. Die Gewichtung von Unternehmen sich ändern, d.h. der der ETF-Manager muss umschichten. Unternehmen verlassen den Index und der Manager verkauft die Position, egal, warum das Unternehmen den Index verlassen hat.
AntwortenLöschenEin DAX-ETF hätte vor ein paar Jahren Hannover-Rück-Aktien verkaufen müssen, obwohl das Unternehmen solide geführt wird und heute dicke da steht: Die Kursentwicklung war hervorragend, die Dividenden sind schmackhaft.
Für mich steht fest, dass auch ETFs nicht in Frage kommen.
ETFs als Investment sehe ich ebenfalls für eine gute Möglichkeit kostengünstig am Aktienmarkt zu partizipieren. Daher halte ich gerade global anlegende Aktien-ETFs für Einsteiger geeignet.
AntwortenLöschenLeider gibt es kein perfektes Investment. So muss man als Anleger bei ausländisch thesaurierenden ETFs bei der jährlichen Besteuerung sorgfältig Buch führen, sonst droht beim Verkauf eine Doppelbesteuerung.
Es kam auch schon vor, dass ursprünglich ausschüttende ETFs zum Thesaurier umgewandelt wurden. Kürzlich kam es bei einem globalen ausschüttenden Dividenden-ETF zu einer ärgerlichen Thesaurierung und sogar zu einer Strafbesteuerung weil REITs im Portfolio waren.
Die Punkte habe ich nur genannt, weil es dem Anleger leider auch mit ETFs - aus meiner Sicht - unnötig schwerer gemacht wird als es eigentlich sein könnte. Dennoch sind ETFs eine gute Möglichkeit für Einsteiger ohne zu großes Risiko den Aktienmarkt kennenzulernen. Man muss sich aber zuvor über ein paar Dinge informieren.
VG
Ein wirklich sehr interessanter Artikel! Ich beschäftige mich auch gerade mit alternativen Geldanlagen. Alternative Investments stellen sehr gute Möglichkeiten zur Geldanlage dar. Auf der einen Seite können diese einem bei der Diversifikation des Vermögens behilflich sein, auf der anderen handelt es sich um renditestarke Anlagemöglichkeiten. Neben den gängigsten alternativen Anlageformen, den Edelmetallen, gibt es noch unzählige andere Möglichkeiten, welche der breiten Masse meist nicht bekannt sind. Dies liegt vor allem daran, dass ein gewisses Know-How bzw. in den meisten Fällen auch das nötige Kleingeld vorhanden sein muss um in solche Asset-Klassen investieren zu können – Hedgefonds, Wald, Kunst, Sammlerstücke … Vor allem in wirtschaftlich turbulenten Zeiten gewinnen Alternative Investments immer mehr an Bedeutung. Dabei sind vor allem neben den klassischen Edelmetallen noch ethische und grüne Investments sehr gefragt. Oftmals wird angenommen, dass solch Investments sicherer als die herkömmlichen Anlagen sind, da die Gewinnmaximierung nicht im Vordergrund steht – dies bedeutet jedoch nicht, dass alternative Investments eine geringere Rendite aufweisen –alternative Investments können sogar renditestärker als herkömmliche Sparformen sein. In Zukunft wird ihnen sicherlich noch mehr Bedeutung zukommen!
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