Donnerstag, 18. April 2013

Gold als alternative Geldanlage

"There can be no other criterion, no other standard than gold. Yes, gold which never changes, which can be shaped into ingots, bars, coins, which has no nationality and which is eternally and universally accepted as the unalterable fiduciary value par excellence." - Charles De Gaulle

Der Goldpreis hat überraschenderweise einen negativen Trend in den letzten Wochen. Über den Goldpreis und über Gold als Geldanlage wird oft diskutiert und spekuliert. Ich werde in diesem Artikel nicht prophezeien, wie hoch der Goldpreis am Ende des Jahres sein wird. Ich möchte meine Gedanken über Gold als alternative Geldanlage kundtun.

Die Geschichte von Gold als Zahlungsmittel und Geldanlage ist fast so alt wie die Zivilisation. Auch heute ist Gold eine populäre Geldanlage („Populäre und sichere Geldanlagen“), besonders für die Anleger, die Angst vor hoher Inflation haben („Inflation und die Effekte auf Rendite“). Viele Anlageberater empfehlen den Besitz von Gold als Teil des Portfolios. Die Geldpolitik der Notenbanken mit den Gelddruckereien ist das Hauptargument der Goldbefürworter. In einem Seminar letztes Jahr in Nürnberg, an dem ich teilgenommen habe, hat Robert Kiyosaki, der Autor von „Rich Dad, Poor Dad“, dringend empfohlen, in Gold und andere Edelmetalle zu investieren. Dirk Müller, bekannt als „Mr. Dax“, empfiehlt sogar den Besitz von physischem Gold, am besten in einem Tresor zu Hause.


Die These ist: Wenn die Zentralbanken Geld drucken und eine lockere Geldpolitik haben, steigt die Geldmenge („money supply“), sinken die Zinsen und wird Geld billiger. Das generiert eine hohe Nachfrage für Gold. Diese These gilt übrigens auch für Aktien. Das neue Angebot an Gold ist begrenzt auf die Produktionskapazitäten der Goldminen. Außerdem gibt es eine zusätzliche Nachfrage nach Gold in den Entwicklungsländern durch die neue Mittelklasse, da Gold in manchen Länder traditionell ein Symbol für Reichtum ist. Aus diesem Grund sollte der Goldpreis mittel- bis langfristig steigen.

Ich bin persönlich kein Fan von Gold als Anlageinstrument. Der einzige Weg mit Goldanlagen Geld zu verdienen, ist, wenn der Goldpreis steigt. Im Gegensatz zu Aktien und Anleihen bringt Gold keine Dividenden oder Zinsen. Ein Investment in Gold, um hohe Rendite zu erzielen, ist deswegen rein spekulativ in der Hoffnung, dass der Goldpreis steigt. Keiner kann prophezeien, wie hoch der Goldpreis in fünf Jahren sein wird. Wenn dies nämlich so klar wäre, hätte der Markt es schon einkalkuliert und der Preis wäre schon heute auf dem vorgesehenem Niveau.

Gold zählt allerdings weltweit als anerkanntes Zahlungsmittel und bietet Inflationsschutz. Es generiert aber keine Wertschöpfung, vielleicht außer für die Goldminenbesitzer, die Mitarbeiter und die Händler. Wenn ich eine Aktie („Aktien als Geldanlage“) kaufe, gehört mir ein Teil des Unternehmens. Diese Unternehmen schaffen Arbeitsplätze, machen Forschung, erzielen Gewinn und haben oft soziale Verantwortung. Als Besitzer von Aktien beteilige ich mich an diesem Geschäft. Mit einer Goldanlage bin ich nur ein Preisspekulant und kein langfristiger Anleger.

Ein weiterer Punkt ist, dass die historische Rendite von Gold weit hinter der von Aktien und Anleihen liegt („Historische Performance von DAX und Dow Jones“). Es mag sein, dass Gold zeitweise wegen hoher Nachfrage (oder Spekulation) gute Rendite gebracht hat. Über einen langen Zeitraum ist die Rendite aber nicht höher als die Inflationsrate. Eine reale Rendite von „Null“ ist von meiner Seite nicht empfehlenswert („Was ist Rendite und wie kann man Rendite berechnen“).

Wenn Sie trotzdem davon überzeugt sind, dass der Goldpreis in den nächsten Jahren steigen wird, oder wenn Sie Ihr Portfolio weiter diversifizieren möchten (nicht nur Aktien und Anleihen), ist Gold als alternative Geldanlage sinnvoll für Sie. Die Goldbefürworter empfehlen 5% bis 10% des Gesamtportfolios als Gold zu halten. In diesem Fall sind physisches Gold, Xetra-Gold oder Goldzertifikate (Vorsicht bei Zertifikaten!) die richtigen Instrumente für Sie. Noch aggressivere Anleger können sogar Goldminenaktien kaufen, wenn das Risiko ihnen bekannt ist („Risiko bei Geldanlagen“).

3 Kommentare:

  1. Sehr interessanter Beitrag!

    Ich kann dir nur zustimmen. Ich selbst bin auch kein Fan von Anlage in Gold, da es nichts anderes als eine Spekulation auf steigende Goldpreise ist. Und wenn man die Vergangenheit betrachtet, gleicht der nominelle Wertzuwachs von Gold gerade einmal die Inflation aus. Weiters möchte noch eine der wenigen Vorteile die für Gold erwähnt wurden, etwas relativieren:
    "Gold zählt allerdings weltweit als anerkanntes Zahlungsmittel" - Klar Gold wird überall als wertvoll angesehen und wird niemals wertlos sein.
    Aber gerade bei Investments in Gold, welches man nicht in physischer Form besitzt („Papiergold“), nützt das wenig. Weiters muss doch wirklich viel passieren damit man beim Bäcker auf einmal mit Goldmünzen bzw. winzig kleinen Teilen davon, für die Brötchen bezahlen muss.
    Da wird sich im Falle des Falles was praktischeres finden.

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  2. Schöner Beitrag!
    Die meisten relevanten Punkte wurden in diesem Artikel genannt. Vor allem, dass Gold und Silber keine Zinsen/Dividenden für einen Anleger bringen, finde ich als nachteilig. Das Thema Gold als sichere Anlage, hat sich wohl spätestens seit einigen Wochen relativiert.

    Gold und Silber können aus Diversifikationsgründen zu maximal 5% durchaus im Depot sein, aber mehr meiner Meinung nach nicht. Wer große Zukunfstängste hat und befürchtet, dass unserer Banken- und Währungssystem nicht mehr funkioniert, kann einige Edelmetallmünzen versteckt aufbewahren. Aus praktischen Gründen eignen sich dafür allerdings Silbermünzen besser als Goldmünzen, da letztere für kleinere Anschaffungen in Notzeiten vom Wert her möglicherweise überdimensioniert erscheinen.

    VG

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  3. Naja vielleicht ist Gold in der letzten Zeit nicht das profitabelste Investment der Welt gewesen. Ich persönlich bin aber dennoch der Meinung, dass es immer sinnvoll ist, sein Portfolio ein wenig gegen Krisen zu stabilisieren. Wannimmer alles andere in den Keller rutscht, stürzen sich die Leute auf Gold. Und ich weiß, die aktuellen Krisen zeigten das nicht... aber hier sind ja auch die Kurse wicht weggebrochen. Und da Gold in guten Zeiten ebenfalls nicht wirklich sinkt ist es wie gesagt ein guter Stabilisator.
    Nicht zu vergessen, dass man einen Teil seines Vermögens als Goldbarren auch daheim lagern kann und sie, dank online Anbietern, auch schnell wieder abstoßen kann.

    lg

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