“In this business, if you’re good, you’re right six times out of ten. You’re never going to be right nine times out of ten.” – Peter Lynch
In dem Artikel
“Aktienfonds als Geldanlage” habe ich meine Meinung über Aktienfonds geäußert.
Einer der Hauptgründe, warum ich diese Fonds nicht empfehle, sind die
jährlichen Managementgebühren von diesen Finanzprodukten. In diesem Artikel
möchte ich die Effekte von Gebühren auf die Rendite darstellen.
Die meisten Fonds
haben Gebühren von 1,5% bis 4% p.a. Das mag wenig aussehen, verursacht aber tatsächlich
einen großen Wertverlust über die Jahre. Stellen Sie sich vor, dass sich
innerhalb von zehn Jahren 2% jährlich Kosten auf satte 20% des gesamten
Portfolios summieren! Wie ich in dem Artikel „Vermögenswachstum, Darstellung der Effekte von Ersparnissen und Rendite“ erklärt habe, hat die Rendite eine äußerst
wichtige Rolle beim Vermögensaufbau. Ihre möglichen 8% Rendite werden mit 2%
Kosten auf 6% reduziert. Wenn Sie mit 10.000 € anfangen und jährlich 10.000 €
sparen, wird Ihr Vermögen mit 8% Rendite in einem Zeitraum von zwanzig Jahren auf
504.229 € wachsen. Mit 6% Rendite aufgrund Fondsgebühren werden Sie stattdessen
nur 399.927 € haben. Der Unterschied beträgt 104.302 €!!!
Leider sehen
viele Anleger den kumulativen Effekt von diesen Kosten auf den ersten Blick
nicht.
Ich persönlich
würde ungern mein Vermögen dafür spenden, dass die Fondsmanager übertriebene
Gehälter bekommen und die Investmenthäuser mit meinem Geld werben, um mehr
unwissende Kunden zu locken. Die Finanzzeitschriften sind voll mit Werbungen
für Investmentfonds. Die Kosten müssen ja irgendwoher kommen.
Quelle: www.justetf.com |
Viele von meinen
Lesern werden vielleicht denken: „Sie investieren aber mein Geld für mich, das
hat natürlich seinen Preis“. Das ist richtig. Ich bin aber der Meinung, dass es
sehr schwierig ist, diese Kosten zu rechtfertigen.
Was die Fondsmanager machen, ist meistens nichts anders als in Aktien,
Staatsanleihen und Unternehmensanleihen zu investieren. Wenn Sie interessiert
sind, schauen Sie einfach die Bestände an und vergleichen Sie sie mit den
Aktienindexen. Sie sind identisch, nur mit jeweils unterschiedlichen
Gewichtungen von Aktien. Sie werden sogar öfters mit einem Benchmark-Index
verglichen.
Wozu muss ich
denn die 2% jährliche Kosten übernehmen? Damit die Fondsmanager die Aktien von DAX,
Dow Jones oder Euro STOXX ständig kaufen, verkaufen und Transaktionskosten
verursachen? Wenn ich einen ähnlichen Fonds wie einen Aktienindex kaufen möchte,
dann kaufe ich lieber einen Aktien-ETF („Aktien-ETFs als Geldanlage“).
Langfristig gesehen hat ein Aktien-ETF mit seinen niedrigeren Kosten einen
riesigen Vorteil gegenüber den klassischen Aktienfonds.
Die Höhe Ihrer
Rendite ist ein wichtiger Faktor für den Vermögensaufbau („Was ist Rendite und wie kann man Rendite berechnen“). Deswegen dürfen Sie die Fondsgebühren nicht
ignorieren, weil Sie nämlich die Rendite fressen. Wenn Sie die Inflation
betrachten, liegt Ihre reale Rendite mit Aktien langfristig bei circa 7% („Inflation und die Effekte auf Rendite“). Es gibt keine Garantie und eine kleine
Wahrscheinlichkeit, dass der Fondsmanager über mehrere Jahre eine bessere
Marktperformance als die Aktienindexe haben wird. In vielen Fallen werden sie
die Performance von Indexfonds sogar unterschreiten. Eine jährliche Gebühr wird
Ihre Rendite noch weiter reduzieren und Ihren Vermögensaufbau verlangsamen.
Als bewusster und
intelligenter Anleger ist es wichtig für Sie, Ihr finanzielles Wissen
aufzubauen und keine Finanzprodukte zu kaufen, die mit hohen Kosten verbunden
sind und keine zusätzliche reale Rendite bringen.
Grundsätzlich gebe ich Dir Recht und ich bin auch sehr skeptisch gegenüber Fonds. Zum einen sind es die Kosten, die die oftmals ohnehin magere Rendite auffressen, zum anderen werde ich auch manchmal den Verdacht nicht los, dass Banken ihre Fonds auch schon mal gerne als getarnte "Mini-Bad-Bank" nutzen, sprich: dort Wertpapiere einbuchen, die an anderen Stellen "stören" (wie auch immer). Aber wie gesagt: Ein nicht bewiesener Verdacht.
AntwortenLöschenAuf der anderen Seite habe auch ich ein paar Fonds in meinem Depot! So habe ich z.B. einen DAX-ETF (und auch ein ETF ist ja ein Fonds!). Aber bei ETFs sind die Kosten gering und ein willkürliches Verschieben von Positionen kann nicht stattfinden. Bei mir das Ganze auch noch über viele Monate mit einem Sparplan aufgebaut. Kann ich empfehlen.
Ein anderer Fonds ist ein "Multibond Emerging Markets Fond", also eine Mischung "exotischer" Anleihen. Wahrscheinlich würde es so ein Produkt heute auch als ETF geben. Weiss ich nicht. Ist bei mir schon etwas älter. Und bringt trotz Kosten eine ganz gute Rendite. Und vor allen Dingen: Das Know-how einen solchen Mix zusammenzustellen, zu beobachten und bei Bedarf umzuschichten, könnte und wollte ich niemals aufbringen.
Fazit: Wenn ich andere Möglichkeiten sehe, würde ich andere Lösungen immer einem Fonds vorziehen. Aber es gibt Ausnahmen (ETFs und mir unbekannte Märkte: regional oder branchenspezifisch).
Gruß, Der Privatier
Ich kann mich deinem Fazit nur anschließen, aber zumindest für mich noch einen Punk ergänzen:
LöschenWenn ich dem Fondsmanagement vertraue bzw. seine Investmententscheidungen schätze, ziehe ich auch hier einen aktiv gemanagten Fonds in Betracht und bin dann auch bereit angemessene Gebühren zu entrichten.
Bisher ist das bei mir allerings erst einmal geschehen, als ich einen zu vernachlässigenden Betrag in den PI Gloabl Value von Max Otte investiert habe :-)
Ich bin auch kein Freund von Fonds. Generell vertraue ich mir lieber selbst, als einem, womöglich ahnungslosen, Fondsmanager, welcher auch bei einer schlechten Performance eine schöne Gebühr kassiert.
AntwortenLöschenIch kann nur jedem Raten seine Investments selbst in die Hand zu nehmen. Zum einen hat man dann alles im Blick und braucht auch nicht die Schuld bei anderen suchen, wenn etwas schief gelaufen ist. Fonds sind für Kleinanleger, welcher sich nicht die Mühe machen wollen, um sich in die Materie einzuarbeiten. Ohne Arbeit gibt es halt auch keine gute oder gar keine Rendite.
Grüße
Guter Artikel, ergänzend kann ich auf eine aktuelle Studie verweisen, in der dargestellt wurde, wie die Performance von aktiven Fonds im Vergleich zu passiven low cost Fonds aussieht
AntwortenLöschenDie Ergebnisse habe ich auf meinem Blog im Beitrag "Geringe-chance-auf-hohere-Erträge-bei-aktiven-Investmentfonds" zusammengefasst.