Heute möchte ich einen neuen Gastbeitrag veröffentlichen. Meriem analysiert das Sparen von einem anderen Blickwinkel aus, nämlich dem umweltbewussten Sparen. Ich bin froh einen weiteren Gastautor auf meinem Blog begrüßen zu dürfen und ich freue mich auf neue Gastbeiträge.
Sparen zu Gunsten der Umwelt
Der Mensch spart Geld für sich, und vor allem für den Nachwuchs. Aber was nutzen denn Schätze auf einem gefährdeten Planeten? Die gute Nachricht ist, dass es Wege gibt, wie man sparen und gleichzeitig die Umwelt schützen kann.
Der deutsche Haushalt ist leider mit sehr viel Bürokratie verbunden. Die Bewerbungen auf die Ausbildungsstelle oder das Studium, dann das Stipendium, später der Job und der Krippenplatz für den Nachwuchs sind ausreichende Beispiele. Dass elektronische Kommunikationswege nur zum Erhalt sozialer Kontakte geschaffen sind, ist ein Klischee. Man glaubt in Deutschland, dass die Schneckenpost der sicherste und beste Weg für die Kommunikation mit Behörden, Privatfirmen und Serviceanbietern ist. Man irrt sich da ganz schön. Ein Brief kostet einen nicht nur die ausgedruckten Formulare, die Briefmarke und den Briefumschlag, sondern auch den Umweltschaden des Postvehikels und die Recyclingkosten der Sendung.
Viele, wenn nicht alle, Behörden, Privatfirmen und Serviceanbieter akzeptieren elektronische Formulare und Emailanfragen. Manche geben das nicht als den bevorzugten Kommunikationsweg an, aber sie würden trotzdem auf Emails antworten und elektronische Dokumente akzeptieren. Wenn man eine Emailadresse und eine elektronische Signatur (ein Scan oder Foto der Unterschrift) parat hat und weiß wie man Passwortschutz zu einem Dokument hinzufügt, hat man den Weg zum umweltfreundlichen Sparen gefunden. Manche Formulare stehen in einem nicht-editierbaren PDF-Format zur Verfügung. Es gibt allerdings mehrere Freewares, mit denen man diese PDFs ausfüllen kann.
Und übrigens ist eine Hardcopy genauso gefährdet wie eine Softcopy. Man sollte die vielen Hände, die den gesendeten Brief anfassen, nicht unterschätzen!
Also, wie wäre es auch mit einem privaten Facebook-Event anstatt von Hochzeitseinladungen aus schwerem Papier? Wie wäre es mit einem elektronischen Gruß zu Geburtstagen und den Feiertagen? Wie wäre es mit einem elektronischen Notizzettel auf dem Smartphone anstatt eines Handnotizzettels?
Die meisten Zeitschriften geben freien Online-Zugang zu den aktuellsten Headlines und dem Anzeigemarkt. Auf den Erwerb der täglichen Zeitschrift vom Kiosk zu verzichten ist günstiger. Dies wäre sogar noch besser, wenn die Datenzentren der Zeitschriften grüne Energien verwenden würden.
In großen Städten wie San Francisco, bekommt man den Kaffee-to-go preisgünstiger, wenn man seine eigene Tasse oder Thermosflasche mithat, und auf dem Pappbecher verzichten möchte. Vielleicht bietet das ja auch das Kaffeehaus um die Ecke an? Dann kann man auch die Plastik- oder Papiertüte an der Supermarktkasse weglassen, und Briefumschläge, Tüten und Behälter wiederverwenden, oder?
Darüber hinaus sind Küchenrollen eine Gefahr für das umweltbewusste Sparen. Man bemerkt nicht, wie oft man sie benutzt. Wenn die Küchenrolle da steht, ruft sie einen allzu oft zum Abtrocknen der Arbeitsplatte, Händetrocknen, Mundputzen, und sogar auch Naseschnäuzen. Die Rolle ist dann ganz schnell alle, und man verbraucht eine Rolle nach der Anderen. Demzufolge sollte man ein wieder verwendbares Tuch oder einen Schwamm benutzen. Dabei erzielt man bessere Resultate für einen Bruchteil der Küchenrollenkosten.
Das Auto und die deutschen öffentlichen Verkehrsmittel sind einige der Bequemlichkeiten des modernen Lebens. Aber wenn man die Möglichkeit dazu hat, kann man gerne auf das Autofahren verzichten, und zum Supermarkt zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren.
Elektrik und Wasser sollte man umweltbewusst verbrauchen. Man sollte daran denken, das Wasser während des Körperabseifens unter der Dusche, des Zähneputzens und des Rasierens abzudrehen. Das Wasser, mit dem man das Gemüse gewaschen hat, kann beispielsweise sorglos zum Giessen der Pflanzen benutzt werden.
Es fällt einem am Anfang schwer, sich diese Alltagsroutine abzugewöhnen. Aber wenn man es geschafft hat und sie aus den Augen ist, dann ist sie auch fort aus dem Herzen. Zu Beginn des umweltbewussten Sparens ist es notwendig, eine gewisse Zeit zu investieren, aber schnell werden die neuen Angewohnheiten auch zur Routine.
Gucken Sie sich also bitte in Ihrem Alltag um. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf, um Ihr Sparen umweltbewusst zu gestalten!
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Meriem Ben-Salah
Akin, multidisziplinäre Ingenieurin, Hobbykünstlerin und freiberufliche
Kolumnistin. Sie ist momentan Doktorandin im Maschinenbau an der University of
California Berkeley.