Montag, 29. Dezember 2014

Best of Der goldene Adler 2014

“Study the past if you would define the future.” ― Confucius

2014 ist bald zu Ende und der Blog “Der goldene Adler” ist mehr als 2 Jahre alt. September 2012 war das Geburtsjahr von diesem Blog.

Im letzten Jahr wurden 38 Artikel (7 davon Gastbeiträge) auf „Der goldene Adler“ Blog veröffentlicht. Während dieser Zeit sind die Besucherzahlen durch regelmäßige Besucher, Backlinks in anderen Finanzblogs und Google-Suchergebnisse kontinuierlich gestiegen. Ich denke, „Der goldene Adler“ hat sich weiterhin einen guten Platz bei den deutschsprachigen Finanzblogs geschaffen.


Ich möchte diesen Post zum Anlass nehmen, das „Best of der goldene Adler 2014“ aufzulisten. Es besteht aus den meistgelesenen Posts seit Anfang 2014.

Zusätzlich möchte ich die wenig gelesenen Artikel und meine persönlichen Favoriten auflisten, weil einige gute Artikel von den Anfangszeiten aufgrund der damaligen Unbekanntheit des Blogs weniger gelesen wurden.

Ich wünsche allen meinen Lesern ein frohes neues Jahr!

Ich hoffe, Sie werden meinen Blog weiterhin verfolgen, mit Anregungen den Inhalt bereichern und meinen Blog weiterempfehlen.

Viel Erfolg für 2015 und viel Spaß beim Lesen des goldenen Adlers!

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Der goldene Adler Favoriten

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Mit Gold- und Silbermünzen nachhaltig anlegen

"Heute möchte ich einen Artikel von einer meinen Lesern Sopio veröffentlichen."

Manche sammeln Gold- und Silbermünzen ähnlich wie Briefmarken, sie erfreuen sich an dem Anblick der vielfältigen Münzprägungen. Münzen eignen sich aber auch als gezielte Geldanlage: Sie zeichnen sich durch ein hohes Maß an Wertstabilität aus, zudem sichern sich Anleger gute Chancen auf Wertsteigerungen.

Was für Münzen als Geldanlage spricht

Die Beliebtheit von
Gold- und Silbermünzen als Geldanlage lässt sich leicht erklären, sie gründet in den Vorzügen dieser Edelmetalle. Gold und Silber gibt es auf der Erde nur in begrenztem Maß, Papiergeld können Notenbanken dagegen unbegrenzt drucken. Das führt dazu, dass Besitzer von Tagesgeld oder Anleihen oft massiv unter der Geldentwertung leiden. Eine hohe Inflation verringert die Kaufkraft, das Vermögen verliert an Wert. Investoren in Gold und Silber entgehen diesem Schicksal: Dank der überschaubaren Vorkommen behalten diese Edelmetalle immer einen gewissen Wert. Das zahlt sich in Krisenzeiten aus. In solchen wirtschaftlich schwierigen Phasen gewinnen Gold und Silber sogar massiv an Wert, weil viele Anleger in diese inflationssicheren Anlageformen flüchten. Experten raten deshalb, ein Teil des Vermögens zur Absicherung in diese Edelmetalle zu investieren. Dafür eignen sich Münzen, die Sie zu Hause leicht verwahren können.

Zwei Typen an Münzen: Anlage- und Sammlermünzen

Bevor Sie in Gold- und Silbermünzen investieren, sollten Sie sich aber mit den zwei Grundtypen befassen. Zum einen finden sich am Markt Anlagemünzen wie Wiener Philharmoniker, American Eagle und Krugerrand. Diese Münzen stellen die Produzenten in einer hohen Anzahl her. Der Wert ergibt sich vornehmlich aus dem aktuellen Wert des Edelmetalls, aus dem die Münze besteht. Zum anderen können Sie Sammlermünzen erwerben. Diese zeichnen sich durch niedrige Auflagenzahlen aus. Neben dem Edelmetallwert besitzen sie einen Sammlerwert. Der kommt dadurch zustande, dass leidenschaftliche Sammler diese Münzen unbedingt erwerben wollen und deshalb mehr als den eigentlichen Edelmetallpreis zahlen. Welche Form kommt für die Geldanlage infrage? Grundsätzlich eignen sich beide Münztypen, Sie sollten die Vor- und Nachteile abwägen:

Anlagemünzen: Diese erwerben Sie aufgrund der hohen Stückzahlen und damit niedriger Produktionskosten günstig. Zudem können Sie diese jederzeit denkbar einfach veräußern, zum Beispiel in Onlineshops.
Sammlermünzen: Sie profitieren nicht nur von gestiegenen Edemetallkursen, sondern auch von einem steigenden Sammlerwert. Dafür kosten diese Münzen aber auch mehr und der Verkauf gestaltet sich etwas umständlicher.

Bei Käufen und Verkäufen Kursniveau beachten

Bei Anlagemünzen hängt der Wert wesentlich von dem aktuellen Gold- und Silberkurs ab, deswegen sollten Sie diese Kursentwicklungen beobachten. Kaufen Sie bestenfalls zu attraktiven Einstiegskursen und verkaufen Sie später zu einem Zeitpunkt, an dem die Kurse hoch liegen. Denken Sie zudem daran: Bei Gold- und Silbermünzen handelt es sich um langfristige Geldanlagen zur nachhaltigen Vermögensabsicherung. Sie sollten nicht auf kurzfristige Spekulationsgewinne setzen. 

Sonntag, 30. November 2014

Auswandern in die USA

“Give me your tired, your poor, your huddled masses yearning to breathe free, The wretched refuse of your teeming shore. Send these, the homeless, tempest-tossed, to me: I lift my lamp beside the golden door.” – Emma Lazarus
Ich war im Oktober und November für eine lange Geschäftsreise und anschließenden Urlaub für circa sechs Wochen in den USA. Deshalb konnte ich mich in dieser Zeit nicht sehr um meinen Blog kümmern. Ich entschuldige mich bei meinen regelmäßigen Lesern für diese lange Abwesenheit. Während dieser Zeit habe ich die Gelegenheit gehabt, das Leben in den USA aus kultureller und finanzieller Sicht besser zu verstehen. 

Die USA sind mit einer Fläche von 9.826.675 km² das drittgrößte Land der Erde und circa 27,5 mal so groß wie Deutschland. Natürlich haben die Menschen unterschiedliche Lifestyles je nach Wohnort. Deswegen ist es schwierig, nach sechs Wochen eine allgemeine Aussage zu treffen, wie das Leben in den USA aussieht. Nichtsdestotrotz werde ich ein paar generelle Punkte auflisten, die ich während meines Aufenthalts beobachten konnte.


Leben in den USA aus finanzieller Sicht


In meinem Artikel „Auswandern, woanders wohnen um Ausgaben zu senken“ habe ich mich mit der Möglichkeit „Auswandern“ zur Reduktion von Ausgaben – ohne dabei Einfluss auf den Lifestyle zu nehmen – befasst. Die USA sind ein reiches, entwickeltes Land, das vergleichbare Dienstleistungen und Lebensqualität wie Deutschland anbieten kann. Lasst uns schauen, ob das Auswandern in die USA finanziell Sinn macht.

Ich habe während meiner Zeit in den USA in West Chester gewohnt. Das ist eine kleine Stadt in der Nähe von Cincinnati, Ohio, im mittleren Westen. Chicago ist fünf Stunden entfernt, was in amerikanischen Verhältnissen nicht so weit ist. Die Preise in dieser Region habe ich persönlich als ziemlich günstig empfunden. Das ist natürlich meine persönliche Einschätzung. Deswegen habe ich ein bisschen in Internet recherchiert, wie viel Geld man in den USA monatlich zum Leben braucht.

Wenn die Lebensunterhaltskosten in einer Stadt niedriger sind als in derjenigen, in der Sie jetzt wohnen, werden Sie im Falle eines Umzugs weniger monatliche Ausgaben haben. Für dasselbe Einkommen bedeutet das eine höhere Sparquote („Mehr Netto vom Brutto und die Sparquote“) und mehr Ersparnisse. Für die finanzielle Freiheit bedeutet das, dass Sie weniger Gesamtvermögen brauchen, um Ihre finanzielle Freiheit zu erreichen („Wie viel Geld braucht man um finanziell frei zu werden“).

Die Konsumausgaben der privaten Haushalte in Deutschland betrugen im Jahr 2012 durchschnittlich 2310 € im Monat (Quelle: destatis.de). Um diese Kosten mit denjenigen in anderen Ländern der Welt und den dortigen Städten zu vergleichen, ist die Webseite Numbeo.com eine sehr nützliche Quelle. Diese stützt ihren Vergleich auf Preisindexe und nutzt New York City als Basis mit einem Index von 100 für den Ausgabentopf.

Der Konsumentenpreisindex in den gesamten USA ist laut Numbeo.com 77, verglichen mit einem Index von circa 86,8 in Deutschland. Die Konsumentenpreise liegen also in den USA um 9% unter denen in Deutschland. Den Index einiger deutscher Städte habe ich hier aufgelistet:
  • München 86,4
  • Stuttgart 84,8
  • Düsseldorf 81,4
  •  Berlin 76,5
  • Dresden 70,5

Einige amerikanische Städte haben die folgenden Indexe:
  • Boston 89,8
  • Miami 82,3
  • San Diego 78,3
  • New Orleans 73,5
  • Memphis 69,7

Wenn ich diese Zahlen betrachte, kann ich nicht unbedingt pauschal sagen, dass das Leben in den USA günstiger ist als in Deutschland. Es gibt auf jeden Fall Preisunterschiede in bestimmten Kategorien. Für Interessierte werde ich diese in meinem nächsten Artikel detailliert analysieren und ein paar meiner sonstigen Beobachtungen zusammenfassen.

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Devisenhandel – was ist das und lohnt es sich?

Heute möchte ich einen neuen Gastbeitrag über Devisenhandel veröffentlichen.

Täglich werden geübte Geldanleger sowie Einsteiger, mit Begriffen wie New Yorker Börse oder Nasdaq500, Investment Strategien oder Aktienkursen konfrontiert.
Aber wenn man über Devisenhandel spricht, können sich die meisten nichts Konkretes darunter vorstellen oder welche Investitionsmöglichkeiten bestehen.

Als allererstes eine kurze Einführung, was mit Devisenhandel gemeint ist. Wenn man das reine Handelsvolumen betrachtet, ist Forex Trading oder auch Devisenhandel, eigentlich der größte Handelsmarkt der Welt. Der Markt konzentriert sich auf Kauf und Wiederverkauf von Währungen und trägt somit zu der Entwicklung eines gänzlich neuen Konzepts von „Geld-Markt“ bei. Das Forex Trading wird von finanziellen Institutionen angeboten, mitunter von Versicherungsgesellschaften, aber in den meisten Fällen wird es von spezialisierten Forex Brokern angeboten. Obwohl es sich, wie bereits erwähnt, um den größten Handelsmarkt auf der Welt handelt, setzten sich wenige private Geldanleger damit auseinander.
Aus eben diesem Grund fragt man sich automatisch, ob es sich mit dem Devisenhandel überhaupt lohnen kann. Die Antwort lautet ja!

Einer der wichtigsten Gründe, warum sich das Forex Handel lohnt, ist das hohe Maß an Liquiditätsrate. Im Grunde genommen, handeln die Investoren mit konkreten Währungen, also mit echtem Geld. Der Handel findet statt, indem man eine Währung in eine andere umtauscht. Anders als etwa bei Aktien oder Investment-Produkten gibt es keine Grenzen was den Gesamtbetrag an verkauften Währungen angeht, des Weiteren gibt es kein „Insider Trading“. Zudem sind keine richtigen Kommissionen vorhergesehen, im Vergleich zu den sonst relativ hohen Maklergebühren, welche an der Börse anfallen.

Für unternehmenslustige Investoren, aber auch für neugierige Berufstätige, bringt der Online-Handel mit Devisen einen weiteren, sehr einen interessanten Aspekt mit sich - er ist nicht an den konventionellen Öffnungszeiten der Börse gebunden, sondern findet an 24 Stunden am Tag statt, mit der Ausnahme des Wochenendes.

Es gibt noch eine weitere gute Nachricht!

Falls Sie sich annehmen, dass man sehr viel Zeit in die Recherche über Besonderheiten und Historie der einzelnen Währungen stecken müsste, dann liegen Sie nicht richtig.

Es ist auf jeden Fall sehr wichtig, sich tiefgründig zu informieren, aber es ist auch wahr, dass
95% aller Devisenhandelsgeschäfte nur mit einer handvoll Währungen getätigt werden. Diese sind dann auch die meist bekannten internationalen Währungen, die man aus eigener Erfahrung schon kennt – Euro, Britischer Pfund und Dollar.

Eine weitere interessante Möglichkeit, um Gewinne mit dem Devisenhandel zu erzielen, ist der so genannte Leverage-Effekt, auch Hebel genannt. Dieser erlaubt eine kleine Geldsumme einzusetzen, aber so zu handeln als würde man ein größeres Kapital zur Verfügung haben. Es ist natürlich nicht alles so einfach wie es sich anhört, aber die Gewinne können enorm sein.
Daher lohnt es sich genauer hinzuschauen!

Viele Broker bieten ein kostenloses Onlinekonto an, mit dem man erste Erfahrungen mit dem Handel machen kann. Auch werden Webinars und Videos zur Ausbildung auf den Seiten der jeweiligen Broker zur Verfügung gestellt, sowie tägliche Informationen über die Kurse. Schnuppern Sie also herum und endecken Sie diese neue Anlage Möglichkeit!

Montag, 29. September 2014

Rentensteigerung im Vergleich zur Inflation

“Inflation is the one form of taxation that can be imposed without legislation.” - Milton Friedman
In meinem letzten Artikel habe ich versucht, die Rentenformel einfach zu erklären. Diese Formel ermittelt unsere Rente unter Berücksichtigung der Annahme, dass wir heute Rentner werden. Wie hoch die Rente in der Zukunft sein wird, ist ungewiss. Dies ist auch abhängig von der Politik und demografischen Entwicklung in Deutschland („Der demografische Wandel in Deutschland und Ihre finanzielle Zukunft“). Trotzdem werde ich versuchen, Ihre künftige Rente mit historischen Zahlen vorauszuberechnen.

Lassen Sie uns meine vereinfachte Rentenformel noch mal anschauen.
Rente (monatlich) = Entgeltpunkte x (aktueller Rentenwert)
Der aktuelle Rentenwert bestimmt die Höhe Ihrer Rente zusammen mit den gesammelten Entgeltpunkten. Dieser Wert ist in den letzten Jahren gestiegen und man geht davon aus, dass er in der Zukunft weitersteigen wird. Hier sehen wir die historischen Zahlen der letzten 50 Jahre. Die Rente ist zum Beispiel seit 2002, der Einführung des Euro, in Westdeutschland um 13,0% gestiegen.

Diese nominale Steigerung alleine sagt uns nicht viel. Entscheidend ist, ob die Rente ihre Kaufkraft behalten hat. Dafür müssen wir die Steigerung der Rente mit Inflationsrate vergleichen. Hier sehen Sie die Inflationsrate in Deutschland in den letzten Jahren. Ihre persönliche Inflationsrate mag allerdings anders sein. Diese Rate können Sie auf der Webseite von destatis berechnen lassen.

Ich habe die Steigerung der Rente im Vergleich zur Inflation in der folgenden Abbildung veranschaulicht.


Wie in der Abbildung zu sehen ist, sind aus 1000 € Rente im Jahr 2001 im Jahr 2013 1112 € geworden. Das entspricht eine Steigerung von 11,2%. In dieser Zeit sind die Verbraucherpreise durch Inflation um 20,9% gestiegen. Für 1000 € Rente gibt es also einen Kaufkraftverlust von 81 €, weil die Rente nicht so stark angestiegen ist wie die Preise. Die reale Veränderung der Rente ist daher eigentlich minus 9,2%!!

Das ist keine politische Propaganda, sondern ein Fakt. Die Rentner haben tatsächlich weniger Geld in der Tasche. In Ostdeutschland ist die Rente im selben Zeitraum um 16,7% gestiegen. Auch hier gibt es einen Kaufkraftverlust der Rente durch Inflation.

Um diese Situation für die Zukunft darzustellen, werde ich eine Prognose der Inflationsrate machen. Dazu werde ich von der Annahme ausgehen, dass die Rente eine ähnliche Steigerung erfahren wird wie in den letzten 12 Jahren. Meiner Meinung nach ist das weder optimistisch noch pessimistisch.

Die Inflationsrate zu prognosieren, ist ziemlich schwierig. Die Europäische Zentralbank erzielt in der Eurozone eine Inflationsrate von 2,0 Prozent. Die Bundesbank erwartet für 2015 eine Inflationsrate von 1,5% und 2016 1,9%. Auf tradingeconomics.com ist eine Inflationsrate von 1,45% bis 2020 und 1,0% bis 2030 vorgesehen. Für meine Berechnung werde ich eine Inflationsrate von 1,5% annehmen. Im Vergleich dazu werde ich die Steigerung der Rente mit 1,0% ansetzen. Als nächstes bilde ich ab, wie die Rente im Vergleich zur Inflation in den nächsten 35 Jahren steigen wird. 2049 bin ich nämlich Rentner.


Wie in der Abbildung zu sehen ist, werden  1000 € Rente im Jahr 2001 2049 voraussichtlich 1601 € entsprechen. Dies bedeutet eine Steigerung von 60,1%. In dieser Zeit werden  die Verbraucherpreise durch Inflation voraussichtlich um 106,6% steigen. Der entsprechende Kaufkraftverlust von 465 € bedeutet eine reale Veränderung der Rente um minus 22,5%!!

Vielleicht werden einige meiner Leser Folgendes denken: Deutschland ist ein Sozialstaat, die Regierung wird nie erlauben, dass die Rentner ihre Kaufkraft verlieren. Die Regierung hat es aber doch in den letzten zwölf Jahren erlaubt! Was wird denn den Geringverdienern passieren? Sie werden ja in diesem Fall unter die Armutsgrenze fallen. Ich glaube, dies wird die Regierung nicht geschehen lassen. Diese Menschen werden weiterhin durch Transferleistungen von Steuereinnahmen unterstützt. Eine ähnliche Diskussion gab es dazu schon beim Mindestlohn („Mindestlohn und Verantwortung für das Leben selber übernehmen“).

Eins muss jedem klar sein. Das umlagefinanzierte Rentensystem ist kein faires System. Ich bezweifele auch, dass es überhaupt sozial gerecht ist, wie es beworben wird. Der durchschnittliche Bürger bekommt von dem System nicht zurück, was er einbezahlt hat. Es ist eine Art Steuer, die eine Vermögensverteilung zwischen den Bürgern durch Transferleistungen erzielt. Die Mittelklasse und die ober Mittelklasse werden von diesem System am härtesten getroffen werden.

Die demografische Entwicklung in Deutschland und der Kaufkraftverlust durch Inflation sind harte Fakten. Ich bin der Meinung, dass jeder Arbeitnehmer sich mit dieser Situation auseinandersetzen und die nötigen Gegenmaßnahmen treffen muss.

Diese Gegenmaßnahmen sind hauptsächlich folgende:

Montag, 22. September 2014

Rentenformel einfach erklärt

“As far as your personal goals are and what you actually want to do with your life, it should never have to do with the government. You should never depend on the government for your retirement, your financial security, for anything. If you do, you're screwed.“ - Drew Carey
Ich habe viele Freunde und Bekannte, die zwischen 25 und 50 Jahre alt sind. Sie sind körperlich fit, mögen ihren Beruf und sind für ihre Arbeit motiviert. Viele davon möchten bis zur Regelaltersgrenze von 67 arbeiten („Rentner mit 67 Jahren“).Ich kenne aber auch einige Leute über 45, die ihre Leidenschaft für ihren Job verloren haben. Diese Leute zählen die verbleibenden Tage bis zur Rente und versuchen irgendwie ein Angebot für Frührente zu bekommen.

Was mich wundert ist, dass die beiden Gruppen nich genau wissen, wie viel Rente sie bekommen werden. Das Wissen, das sie von Freunden und Bekannten haben, ist meistens inkorrekt und irreführend. Es ist in den meisten Fällen viel zu spät, wenn man die Rentenhöhe erst zwei Jahre vor dem Renteneinritt erfährt. Ich versuche in diesem Artikel, die Rentenformel so einfach wie möglich zu erklären. 

Die Rentenformel lautet mathematisch:


Rente (monatlich) = Entgeltpunkte  x (aktueller Rentenwert) x Zugangsfaktor x Rentenartfaktor

Der Zugangsfaktor und der Rentenartfaktor werden für Frühverrentung und Sonderfälle wie Witwenrente benötigt. Sonst werden die in meisten Fällen mit dem Faktor 1,0 berechnet. Für meine vereinfachte Berechnung werde ich für diese beiden Faktoren 1,0 nehmen. Der vereinfachte Formel lautet dann:

Rente (monatlich) = Entgeltpunkte x (aktueller Rentenwert)

Um Ihre eigene Rente zu berechnen, brauchen Sie einen Taschenrechner und die folgenden drei Kennzahlen:
  1. Arbeitsjahre: Das ist einfach: 67 minus das Alter, in dem Sie angefangen haben zu arbeiten
  2. 34.071 EUR: Das ist das durschschnittliche Bruttoentgelt im Jahr 2013. Dividieren Sie Ihr Jahresbrutto durch diese Zahl.
  3. 28,61 EUR: Das ist der aktuelle Rentenwert im Jahr 2014 in Westdeutschland.

Kurz zusammengefasst bekommen Sie einen Punkt für jedes Jahr, wenn Sie durchschnittlich verdienen. 28,61 EUR mal Ihre Gesamtpunkte ergibt Ihre monatliche Rente.
  • Beispiel 1: Frauke, Bürokauffrau, Jahresbrutto 34.071 EUR, arbeitet, seitdem sie 20 Jahre alt ist. Rente = (34.071 € / 34.071 €) x (67 – 20) x 28,61 € = 1.345 EUR
  • Beispiel 2: Christian, Unternehmensberater, Jahresbrutto 68.142 EUR, arbeitet, seitdem er 28 Jahre alt ist. Rente = (68.142 € / 34.071 €) x (67 – 28) x 28,61 € = 2.232 EUR
  • Beispiel 3: Britta, Floristin, Jahresbrutto 22.800 EUR, arbeitet, seitdem sie 17 Jahre alt ist. Rente = (22.800 € / 34.071 €) x (67 – 17) x 28,61 €  = 957 EUR

Mit dieser einfacher Methode können Sie ungefähr berechnen, wie hoch Ihre eigene Rente sein wird (heutiger Wert). Natürlich läuft die exakte Berechnung anders. Ihre Gehaltsentwicklung und das historische und zukünftige Bruttoentgelt in Deutschland bestimmen Ihre Entgeltpunkte (Historische Werte können Sie auf Wikipedia nachlesen). Im späteren Berufsleben sammelt man aufgrund des mit Erfahrung und Tarifstufen steigenden Gehalts mehr Punkte als am Anfang.

In Ostdeutschland beträgt der Rentenwert 26,39 EUR statt 28,61 EUR. Laut Angela Merkel wird der Wert dem Westwert bis 2020 angeglichen. Für die Berechnung der Frührente müssen Sie den Zugangsfaktor in die Berechnung einbeziehen.

Diese Berechnung ist für Leute, die heute in die Rente eintreten. Extrem wichtig für jeden Arbeitnehmer ist, wie sich einerseits die Rentenhöhe in Zukunft entwickelt und wie teuer andererseits das Leben aufgrund von Inflation werden wird („Lebensmittelpreise und Inflation in Deutschland“). Die Renteninformation, die mittlerweile jährlich verschickt wird, enthält eine Berechnung Ihrer künftigen Rente ohne  Berücksichtigung von Rentenanpassungen. Aufgeführt werden lediglich Beispielsrechnungen mit einer jährlich Anpassungen des Rentenwerts von 1% und 2%, dass eine entsprechende Erhöhung tatsächlich stattfinden wird, ist unsicher.

In meinem nächsten Artikel werde ich die Höhe der Rentenanpassungen in de letzten Jahren in Vergleich zu Inflationsrate darstellen. Mit dieser Information können wir eine Prognose machen, wie hoch die Anpassungen in der Zukunft sein könnten.

Dienstag, 9. September 2014

Norwegen, Verwendung der Öleinnahmen und Vermögensaufbau

"The most important measure to reduce the state's oil and gas price risk" is to put its petroleum revenues into the oil fund and thus into "diversified financial investments globally".- Siv Jensen, Norway's finance minister
Norwegen ist ein Land, das sehr reich an Naturschätzen ist. Die Öl- und Gasreserven in der Nordsee machen 50% der Exporte und mehr als 20% des Bruttoinlandsproduktes des Landes aus. Norwegen ist der neuntgrößter Ölexporteur und drittgrößte Gasexporteur der Welt. Solche Rohstoffquellen zu haben ist zugleich ein großes Glück und Pech für ein Land. Es gibt viele Länder auf der Welt, die trotz reichlicher Öleinnahmen ein geringes Bruttoinlandsprodukt pro Kopf haben. Bekannte Beispiele sind der Iran, der Irak, Nigeria,  Angola, Venezuela und Kazachstan.

Es gibt mehrere Gründe für diesen wirtschaftlichen Zustand. Einer davon ist natürlich die Korruption in diesen Ländern und der Fakt, dass die Öleinnahmen an kleine Interessengruppen wie Königsfamilie oder Oligarchen fließen. Das führt dazu, dass diese Einnahmen einfach verschwendet werden. Ein anderes Risiko für Länder mit hohen Rohstoffexporten ist die sogenannte holländische Krankheit.

Die holländische Krankheit wurde zuerst in den Sechziger Jahren in den Niederlanden beobachtet, nachdem dort Erdgasvorkommen entdeckt worden waren. Die hohen Exporte haben zu Außenhandelsüberschüssen geführt, was eine Aufwertung der Währung des Landes verursacht hatte. Dadurch wurden die anderen Güter des Landes teurer, was die Exporte dieser Güter vermindert hat. Das hatte schwere Folgen für die betroffenen Industrien, was der Grund für grundsätzliche ökonomische Probleme wie z. B. Arbeitslosigkeit war. Das war der Fluch der Rohstoffe.

Norwegen macht es ganz anders. Der größte Teil der Öl- und Gasindustrie wurde von den Staatskonzernen betrieben. Was der norwegische Staat mit den Einnahmen macht, ist das eigentlich Interessante. Diese Einnahmen gehen in den staatlichen Pensionsfonds und in der Regel werden nicht mehr als 4% der Einnahmen ausgegeben. Die Norweger geben ihr Geld nicht verschwenderisch aus, sondern sparen es für den Vermögensaufbau

Das verwaltete Vermögen des norwegische Staatsfonds bemisst sich auf circa 880 Mrd. Dollar, damit ist es der weltgrößte Staatsfonds. Sehr bemerkenswert ist auch, was die Norweger mit diesem Vermögen machen. Sie kaufen hauptsächlich Aktien. Das Portfolio enthält mehr als 60% Aktien und circa 40% Anleihen und Immobilien (Quelle: Norwegisches Finanzministerium). Nach der Finanzkrise 2008 wurde sogar der Aktienanteil von 40% auf 60% erhöht. Die fallenden Zinsen und günstigen Aktienpreise waren der Hauptgrund dafür. Dieses Konzept war sehr erfolgreich und die Norweger haben vom Bullenmarkt der letzten Jahren stark profitiert.


Ich denke, wir können von den Norweger lernen, wie man mit seinen Einnahmen und seinem Vermögen umgehen kann. Ich sehe den norwegischen Staat als eine junge, bewusste Person mit einem guten Einkommen. Diese Person lebt sparsam und baut ihr Vermögen auf. Sie ist auch risikobereit und erwartet eine hohe Rendite von ihrem Vermögen. Die Norweger wissen, dass die Öl- und Gaseinnahmen nicht unendlich sind. Sie bereiten sich auf die Wintertage vor, wie in der Fabel „Die Grille und die Ameise“. Sie denken langfristig und möchten ihren zukünftigen Generationen eine finanziell sichere Zukunft bieten.

Wir können  von den Norwegern noch etwas lernen, und zwar, wie man sein Vermögen genau anlegt. Erstens ist das Vermögen diversifiziert angelegt. Die Aktien und Anleihen sind verteilt auf Europa, Vereinigte Staaten, Asien-Pazifik und Schwellenländer („Diversifikation Ihres Portfolios - Regionen“). Zweitens wird das Geld an mit minimalen Kosten angelegt. Die jährliche Kosten belaufen sich auf zwischen 0,07% und 0,09%.

Die Norweger sind risikobereit, weil sie ihr Geld langfristig angelegt haben („Ab wann sind Aktien eine sinnvolle Geldanlage“). Das ist der Grund, warum sie sich einen hohen Aktienanteil leisten können. Sie haben noch Ölreserven und brauchen das Vermögen noch nicht. Voraussichtlich wird das Gesamtvermögen im Jahr 2020 mehr als ein Billion Dollar betragen.

Als Privatanleger können Sie dasselbe machen, was die Norweger mit ihrem Staatsfonds machen. Sparen Sie einen Teil Ihres Nettoeinkommens ("Bezahle Dich selbst zuerst") und legen Sie das Geld an. Bauen Sie Ihr Portfolio mit Aktien-ETFs aus verschiedenen Regionen auf („Lege nicht alle Eier in einen Korb“). Seien Sie vorsichtig mit den Fondsgebühren und Beraterkosten („Wie die Fondsgebühren die Rendite fressen“).

Montag, 1. September 2014

Eine Liste der Dividenden-ETFs für Ihr Portfolio

“I don't like stock buybacks. I think if a company has the money to buy their stock back, then they should take that and increase the dividends. Send it back to the stockholder. Let them invest their money again from the dividends.” - T. Boone Pickens

Wenn Sie finanzielle Freiheit schnell erreichen möchten, sollten Sie eine höhere Rendite von Ihrem Portfolio erwarten und erzielen. Historische Zahlen zeigen, dass Aktien langfristig gesehen die beste Geldanlage sind („Warum sind Aktien die beste Geldanlage?“). Wachsende Dividenden sind ein großer Faktor für diese hohe Rendite. Sie können in jeder Wirtschaftszeitung finden, wie hoch die Dividendenrendite (Ausschüttungsrendite) einzelner Aktien ist („Was ist Dividendenrendite?“).


Ich empfehle aber meinem Leser und jedem Privatanleger, sich von einzelnen Aktien fern zu halten ("Der Kauf von individuelle Aktien für unerfahrene Anleger"). Der klügere Weg mit einem geringeren Risiko ist es, ein Portfolio mit diversen Aktien zu haben. Das können Sie normalerweise einfach mit Aktienfonds erreichen („Aktienfonds als Geldanlage“). Der Nachteil an Aktienfonds ist aber, dass diese hohe Kosten und einen Ausgabeaufschlag haben, was die Rendite reduziert („Wie die Fondsgebühren die Rendite fressen“). Daher lautet meine klare Empfehlung, ein diversifiziertes Portfolio mit ETFs selbst zusammenzustellen (Lege nicht alle Eier in einen Korb).

Wie kann man denn nun in ETFs investieren und Dividendeneinnahmen bekommen? Die erste Strategie ist es, einfach ETFs zu kaufen, die globale Indexen folgen. Hier sind die Dividendenrenditen von den wichtigsten globalen Indexen (Stand Ende August 2014):
  • S&P 500 (USA): 1,80%
  • MSCI Germany (Deutschland): 2,20%
  • Euro STOXX 50 (Europa): 3,23%
  • FTSE 250 (Großbritannien) : 2,92%
  • MSCI World (Welt) : 1,98%
  • MSCI Emerging Markets (Schwellenländer): 1,57%

 Es gibt andere ETFs, die eher Aktien mit hoher Dividende enthalten. Ich möchte einige ausgewählte ETFs mit deren jeweiliger Dividendenrendite auflisten. Diese ETFs habe ich teilweise in meinem eigenen Portfolio.
  • db x-trackers Stoxx® Global Select Dividend 100 UCITS ETF 1D: 5,01%
  • iShares Dow Jones U.S. Select Dividend UCITS ETF (DE) EUR: 3,01%
  • iShares EURO STOXX Select Dividend 30 UCITS ETF (DE): 4,20%
  • iShares Emerging Markets Dividend UCITS ETF EUR: 5,38%

Hier ist eine Liste der dividendenorientierten ETFs, die Sie in Deutschland erwerben können. Ich habe die ETFs nach Regionen gruppiert, weil ich hauptsächlich eine Diversifikation nach Regionen empfehle („Diversifikation Ihres Portfolios - Regionen“).

Globale Aktien
  • db x-trackers Stoxx® Global Select Dividend 100 UCITS ETF 1D
  • ETFS Dow Jones Global Select Dividend UCITS ETF EUR
  • iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE)
  • SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF EUR

 Europäische Aktien
  • Amundi ETF MSCI EMU High Dividend UCITS ETF EUR
  • Amundi ETF MSCI Europe High Dividend UCITS ETF EUR
  • ComStage EURO STOXX ® Select Dividend 30 NR UCITS ETF
  • Deka DAXplus® Maximum Dividend UCITS ETF
  • Deka EURO STOXX® Select Dividend 30 UCITS ETF
  • db x-trackers Euro Stoxx® Select Dividend 30 UCITS ETF (DR) 1D
  • iShares EURO Dividend UCITS ETF EUR
  • iShares EURO STOXX Select Dividend 30 UCITS ETF (DE)
  • iShares STOXX Europe Select Dividend 30 UCITS ETF (DE)
  • iShares UK Dividend UCITS ETF EUR
  • Lyxor UCITS ETF Eurostoxx50 Dividends EUR
  • Lyxor UCITS ETF STOXX Europe Select Dividend 30 EUR
  • SPDR S&P Euro Dividend Aristocrats ETF
  • SPDR S&P UK Dividend Aristocrats ETF EUR

Amerikanische Aktien
  • db x-trackers MSCI North America High Dividend Yield Index UCITS ETF (DR) 1C EUR
  • iShares Dow Jones U.S. Select Dividend UCITS ETF (DE) EUR
  • iShares MSCI USA Dividend IQ UCITS ETF EUR
  • SPDR S&P US Dividend Aristocrats ETF EUR

Schwellenländer-Aktien
  • iShares Emerging Markets Dividend UCITS ETF EUR
  • SPDR S&P Emerging Markets Dividend ETF EUR

 Asien-Pazifische Aktien
  • iShares Asia Pacific Dividend UCITS ETF EUR
  • iShares Dow Jones Asia Pacific Select Dividend 30 UCITS ETF (DE)
  • SPDR S&P Pan Asia Dividend Aristocrats UCITS ETF EUR

Als letztes Wort möchte ich sagen, dass die Höhe der Dividenrendite nicht unbedingt ein Auswahlkriterium für ETFs ist. Manche Firmen wie die Deutsche Telekom oder RWE schütten gerne Dividenden aus, wobei andere Firmen wie Google oder Apple ihren Gewinn behalten. Dividenden machen ungefähr die Hälfte der Aktienrendite aus. Die andere Hälfte kommt von Kursanstiegen und Gewinnwachstum. Wichtig bei der Auswahl der ETFs ist meiner Meinung nach zum einen die Strategie der Assetallokierung.  Zum zweiten sind die ETF-Kosten ein wichtiges Auswahlkriterium.

Bitte lesen Sie die Verkaufsprospekte und die Factsheets der ETFs und vergewissern Sie sich, dass Sie die Dokumente verstanden haben, bevor Sie einen der oben gelisteten ETFs kaufen.

Montag, 25. August 2014

Was ist Dividendenrendite?

“A stock dividend is something tangible — it’s not an earnings projection; it’s something solid, in hand. A stock dividend is a true return on the investment. Everything else is hope and speculation.” –Richard Russell

In meinem letzten Artikel “Dividenden für langfristigen Vermögensaufbau” habe ich geschrieben, dass  Dividenden im letzten Jahrhundert 47% der Aktienrendite ausgemacht haben. Langfristig gesehen machen Dividenden fast die Hälfte Ihrer Gesamtrendite aus. Das ist eine sehr wichtige Tatsache, die jeder Anleger im Kopf behalten sollte. Selbst wenn die Aktienkurse hoch und runter gehen, bekommen Sie weiterhin Dividenden.

Die Rendite durch die Ausschüttungen nennt man Dividendenrendite. Diese Kennziffer ist also das Verhältnis der ausgeschütteten Dividende zum aktuellen Kurswert einer Aktie. Für den Anleger ist es natürlich das Verhältnis der ausgeschütteten Dividende zum Kaufwert einer Aktie.

Wie ich in mehreren Aktikeln in diesem Blog geschrieben habe, bin ich ein langfristiger Anleger und empfehle meinen Lesern diese Strategie. Mein Portfolio besteht zu einem Großteil aus Aktien-ETFs („Aktien-ETFs als Geldanlage“), die ich mindestens noch 10 Jahre behalten werde. Damit wird das Risiko minimiert, dass die schwankenden Aktienkurse meine Rendite negativ beeinflussen („Risiko bei Geldanlagen“).

Diese langfristige Strategie hat folgenden Vorteil: Die Unternehmen machen Gewinn und schütten einen Teil dieses Gewinns an die Aktionäre als Dividende aus („Wie funktioniert ein Unternehmen?“). In einer kapitalistischen Welt versuchen die Unternehmen, Ihre Gewinne ständig zu erhöhen. Das reflektiert sich in den ausgeschütteten Dividenden. Hier finden Sie eine Liste der Unternehmen, die ihre Dividende seit mindestens 25 Jahren jedes Jahr erhöht haben. Unternehmen wie Coca-Cola, Procter & Gamble, Colgate-Palmolive und 3M erhöhen sogar seit mehr als 50 Jahren Ihre Dividende jährlich.

Wenn Sie in diese Unternehmen langfristig investieren, erhöht sich Ihre persönliche Dividendenrendite jedes Jahr! 

Ein sehr gutes Beispiel hierzu ist Coca-Cola. Wenn Sie oder Ihre Eltern Anfang der 90er Jahre 10.000 USD in Coca-Cola-Aktien investiert hätten, hätten Sie heute 2071 Aktien von Coca-Cola. Coca-Cola hat im Jahr 2014 1,12 USD an Dividenden pro Aktie ausgeschüttet. Das ergibt eine Dividendenrendite von 2,71%. Wie viel Dividenden würden Sie folglich für Ihre 2071 Aktien dieses Unternehmens bekommen? Für 2014 circa 2.320 USD! Bitte erinnern Sie sich, dass die Dividendenrendite für den Anleger das Verhältnis der ausgeschütteten Dividende zum Kaufwert einer Aktie ist. Hiermit bringt Ihr 10.000 USD-Investment in Coca-Cola Ihnen eine persönliche Dividendenrendite von 23,2%! Nicht zu vergessen, dass Ihre Aktien auch noch heute 85.160 USD wert sind. (Kurswert 24.08.2014 - 41,12 USD). 

Coca-Cola ist ein sehr erfolgreiches Unternehmen. Es mag sein, dass es rein Zufall wäre, 10.000 USD in diese Aktie zu investieren. Für die Skeptiker unter Ihnen möchte ich den Dividendenwachstum des S&P 500-Index seit 1871 abbilden.

Quelle: Eigener Chart. Zahlen aus http://www.multpl.com/s-p-500-dividend/table
Hier sehen Sie noch dazu die Dividendenwachstumsrate des S&P 500-Index seit 1990. Wir sehen einen durschnittlichen Wachstum von 5,50% mit einem Maximalwert von 18,25% für 2012 und einem Minimumwert von -21,07% für 2009 (Wirtschaftskrise).

Kurz zusammengefasst sind die Ausschüttungen von Unternehmen an die Aktionäre in Form von  Dividenden und das stetige Wachstum dieser Dividendenrendite die Hauptgründe, warum ich Aktien für die beste Geldanlage für langfristige Anleger halte.

Montag, 18. August 2014

Kosten von Kindern reduzieren

Heute möchte ich einen neuen Gastartikel veröffentlichen. Michael schreibt über Kosten von Kindern und finanzielle Freiheit.
"Kind – eine Art Lebensversicherung – die einzige Art der Unsterblichkeit, derer wir sicher sein können." - Peter Ustinov
Vor dem Sozialstaat und der Rentenversicherung waren Kinder die beste Altersversorge in einer Welt in der finanzielle Freiheit für die meisten Menschen unmöglich zu erreichen war. Auch war das Vermögen, Land oder Haus bis 1945 nicht wirklich sicher. Viele Menschen wurden nach dem zweiten Weltkrieg von ihrem Land vertrieben, ausgeplündert, Häuser zerstört und die Reichsmark hatte auch keinen Wert mehr. Menschen Weltweit waren und sind immer noch von der Hilfe Ihrer Kinder und Familie abhängig.

Leider machen aber in unserer heutigen Gesellschaft in Deutschland Kinder finanziell keinen Sinn. Hochgerechnet soll ein Kind ca. 120.000€ Kosten. Dies ist eine gewaltige Summe. Man muss sich also nicht über die geringe Geburtenrate wundern.

Jedoch hat man einen gewissen Einfluss auf diese Kosten. Hierauf möchte Ich im Detail eingehen:

Im Prinzip hat man drei Bereiche in denen man die Kosten von Kindern beeinflussen kann:

  • Politik (in einer Demokratie): Geben genug Menschen den richtigen Parteien die Stimme werden z.B.  KiTa Kosten reduziert oder Kinderfreibeträge erhöht.
  • Ausgaben für die Kinder: Kosten für Nahrung, Kleidung…und besonders Kinderbetreuung, Schule, Studium.
  • Einkommen der Eltern: Wie lange bleiben die Eltern zuhause und verzichten und Einkommen und anschließende Gehaltserhöhungen.

Im Bereich Politik denke ich das wir uns ganz einfach an den Skandinavischen Ländern, Belgien und Frankreich orientieren können. Hier gibt es klare Daten und gute Lösungsmodelle.

Leider Versuchen Parteien wie die CSU immer noch das Rad der Zeit zurückzudrehen. Ich werde jedoch sicherlich Parteien unterstützen die in der Lage sind einfach zu kopieren was bereits in anderen Ländern funktioniert.

Wichtig ist auch das diese Kosten auch auf den unterschiedlichen Ebenen der Verwaltung festgelegt werden. Freibeträge und Kindergeld auf Bundesebene. KiTa, Kindergarten und Schulgebühren auf Landes und Gemeindeebene. D.h. selbst wenn man denkt bei der Familienministerin nicht wirklich viel beeinflussen zu können kann man jedoch auf den Gemeinderat einen deutlich größeren Einfluss ausüben.

Im Bereich Ausgaben für Kinder sind meiner Meinung nach Dinge wie Kleidung nicht kritisch. Man bekommt viel von der Familie und kann einiges wiederverwenden und gebraucht erwerben. Hierbei lassen sich besonders in den jungen Jahren die Kosten im Rahmen halten. Es sei denn man hat den Anspruch alles neu zu kaufen.

Die größten Kostenfaktoren sind sicherlich Kinderbetreuungskosten, Schule und Studium. Bei Schule und Studium sind sicherlich das günstigste staatliche Institutionen in der Nähe des Wohnortes. Für Auslandssemester gibt es Stipendien wenn nötig. Bei einer Ausbildung erhält man normalerweise ein geringes Gehalt und das Kind kann sich sogar selbst versorgen.

Bei der Kinderbetreuung hat der Wohnort den größten Einfluss. Die Betreuungskosten unterscheiden sich erheblich je nach Gemeinde in der man gemeldet ist. Z.B. Kostet eine staatliche Vollzeit Kita in Düsseldorf 0€ im Monat im Köln jedoch 491€ (bei einem Brutto Familieneinkommen > 100.000€) Elternbeitrag.

Dies ist ein gravierender Einfluss. Der Unterschied sind 5982 € Netto im Jahr die beim Vermögensaufbau fehlen.

Bei einer Familie mit zwei Kindern die jeweils 4 Jahre bezahlen müssen (wenn sie in einem Abstand von 4 Jahren geboren sind und von 1-5 in die KiTa gehen) sind dies 47.136 € die man in Köln weniger Vermögen aufbauen kann im Vergleich zu Düsseldorf. Da diese Kosten in den jungen Jahren der Kinder auftreten (normalerweise in den 30ern der Eltern) verliert man zusätzlich noch den Zinseszins dieses Betrages was das Erreichen der finanziellen Freiheit deutlich nach hinten verschiebt.

Hierbei ist zu beachten, dass es keine Übersicht und einheitliche Richtlinie für diese Beträge gibt. Leider ändern sich diese auch regelmäßig in den Gemeinden.

Trotzdem sollte man dies beim Kauf einer Wohnung oder Hauses beachten. Auch bei einem Umzug in eine größere Wohnung zur Geburt eines Kindes ist es Wichtig dies zu recherchieren. Dies setzt natürlich voraus, dass man die Flexibilität hat in eine Nachbargemeinde umzuziehen. Hier kann man wirklich den größten Kostenfaktor in den ersten Lebensjahren des Kindes Jahren aktiv beeinflussen.

Am Ende möchte ich noch erwähnen das es auch Alternativen in der Familie gibt. In Mehrgenerationenhäuser übernehmen die Großeltern die Kinderbetreuung voll oder teilweise. Aufgrund der hohen Mobilität der Arbeitnehmer ist dies jedoch oft nicht möglich.

Beim Einkommen der Eltern bedeuten Kinder immer einen Verlust darüber muss man sich keine Illusionen machen. Die Einführung des Elterngeldes hat geholfen diesen Verlust zu vermindern und die Betreuung zu Hause im ersten Lebensjahr ist auch wissenschaftlich gesehen das Beste für das Kind.

Danach fangen die meisten Eltern an zu überlegen welches Arbeitszeitmodell für die Familie am meisten Sinn macht. Finanziell und Emotional.

Hierbei ist es Wichtig das gesamte Einkommen der Eltern bis zum Erreichen der finanziellen Freiheit zu betrachten. Finanziell gesehen ist das zuhause bleiben die schlechteste Lösung. Man muss nicht nur den direkten Gehaltsverlust betrachten sondern auch das zukünftig geringere Gehalt. Gehaltserhöhungen, Beförderung und Berufserfahrung werden verpasst. Dies kann einen gravierenden Einfluss haben. Daher würde Ich immer mindestens ein Teilzeit Modell empfehlen.

Zusammengefasst denke ich, dass man trotz Familie an der finanziellen Freiheit arbeiten kann und sollte. Es ist jedoch fundamental wichtig hierfür eine klare Familienplanung zu haben und diese mit dem Partner abzustimmen und Optionen abzuwägen. Man hat einen großen eigenen Einfluss auf die Kosten und Gehaltsverluste und sollte diese auch nutzen. 

Montag, 4. August 2014

Dividenden für langfristigen Vermögensaufbau

“Do you know the only thing that gives me pleasure? It's to see my dividends coming in.” - John D. Rockefeller

Dividenden sind einer der zwei Hauptgründe, warum Aktien dem Anleger langfristig eine hohe Rendite bringen. Eine Studie von John Bogle zeigt, dass amerikanische Aktien zwischen 1900 und 2011 jährlich 9,5% Rendite gebracht haben. 4,5% davon waren Dividenden und 5% Kursanstiege. Das heißt, Dividenden haben im letzten Jahrhundert 47% der Aktienrendite ausgemacht. Was sind denn eigentlich Dividenden? Eine sehr schöne Definition aus hanisauland.de lautet wie folgt: 

„Wer eine oder viele Aktien eines Unternehmens besitzt, hat das Recht, am Gewinn des Unternehmens beteiligt zu werden. Diesen Gewinn, der an die Aktionäre verteilt wird, nennt man "Dividende". Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und heißt genau übersetzt "das zu Verteilende". Wie hoch die Dividende ist, wird von den Aktionären und der Leitung eines Unternehmens festgelegt. Dieser Gewinn kann in Geld ausbezahlt werden. Es ist auch möglich, dass die Aktionäre kostenlos weitere Aktien erhalten. Wenn ein Unternehmen (eine Aktiengesellschaft) keinen Gewinn gemacht hat, gibt es auch keine Dividende.“

Dividenden sind passives Einkommen („Wie erreiche ich finanzielle Freiheit“) und eine der Hauptmöglichkeiten, Einkommen zu erzielen, wenn man finanzielle Freiheit erreicht hat und kein aktives Einkommen (Gehalt) mehr hat. Theoretisch kann man nur von den Dividendeneinnahmen leben, wenn man genug Aktien hat. Die Familie Quandt besitzt 46,7% der BMW-Aktien und hat 2014 dementsprechend 797 Millionen € an Dividenden erhalten (46,7% von 1.707 Mio. €  Ausschüttungssumme).

Die Dividendenrendite ist das Verhältnis der vom Unternehmen ausgeschütteten Dividende zum aktuellen Kurswert einer Aktie. Zum Beispiel: Der aktuelle Kurs der BMW-Aktie beträgt heute 87,50 € (Stand Anfang August 2014), die Dividende 2,60 € pro Aktie, die Dividendenrendite beträgt circa 2,97%. Ein Aktionär hat 100 Aktien zu einem Kurs von 70 €  für 7000 € erworben. Für ihn ergibt sich im Jahr 2014 eine Dividendenauszahlung von 260 € und eine persönliche Dividendenrendite von 3,7 %. Seine Aktien haben noch einen Wert von 8750 €.

Die Aktien der 30 DAX-Unternehmen haben eine Dividendenrendite zwischen 0% (ThyssenKrupp AG) und 4,36% (Muenchener Rueck AG). Eine Strategie vieler Anleger ist es, ein Portfolio von einzelnen Aktien aufzubauen, die eine hohe Dividendenrendite haben. Diese Anleger jagen weltweit Aktien, die kontinuierlich Dividenden ausschütten und diese jedes Jahr erhöhen. Die Firma Procter & Gamble zum Beispiel zahlt seit 122 Jahren Dividenden und erhöht diese kontinuierlich seit 56 Jahren. Heute (Anfang August 2014) hat die Aktie der Firma eine Dividendenrendite von 3,13%.

Einige Partnerblogs von mir wie Finanzielle Freiheit mit Dividenden verfolgen diese Strategie. Ich finde es eigentlich nicht schlecht, besonders in Deutschland, überhaupt in Aktien zu investieren. In einer risikoscheuen Gesellschaft, in der  nur 13,7% Aktien, Aktienfonds oder ETFs besitzen, ist Aktienbesitz an sich ein mutiger Akt. Ich muss aber sagen, dass ich persönlich kein Freund vom Besitz einzelner Aktien bin. Meine Begründung für diese Einstellung können Sie in meinem Artikel „Der Kauf von individuellen Aktien für unerfahrene Anleger“ finden. Ich bevorzuge eher die Strategie des Investments in ETFs („Aktien-ETFs als Geldanlage“). Diversifikation ist extrem wichtig für mich, wenn ich das Risiko von einzelnen Aktien vermeiden möchte.

In meinem nächsten Artikel werde ich darüber schreiben, wie man in ETFs investieren und Dividendeneinnahmen bekommen kann und welche ETFs dafür in Deutschland zur Verfügung stehen.

Montag, 28. Juli 2014

Wirtschaftswachstum, Technologie und Aktien

“In its broadest ecological context, economic development is the development of more intensive ways of exploiting the natural environment.” – Richard Wilkinson

Ein Grund, warum wir von Aktien eine hohe Rendite erwarten können, ist Risiko. Eine allgemeine Regel bei Geldanlagen lautet: Hohes Risiko bringt hohe Rendite. Das Risiko kommt durch die schwankenden Aktienkurse, die es bei sicheren Geldanlagen wie Tagesgeldkonten oder Staatsanleihen nicht gibt („Staatsanleihen als sichere Geldanlage“). Die Anleger erwarten eine Art Risikoprämie, nämlich eine höhere Rendite, wenn sie ihr Geld in Aktien anstatt in sichere Geldanlagen anlegen. Die historischen Zahlen zeigen, dass diese Risikobereitschaft sich langfristig lohnt („Historische Performance von DAX und Dow Jones“).

Es gibt einen fundementalen Grund für den langfristigen Erfolg der Aktien. Aktienbesitz ist gleichzusetzen mit Teilbesitz an einem Unternehmens („Wie kann ich ein Unternehmen besitzen?“). In einem Unternehmen wird Geld erwirtschaftet. Aus dem bestehenden Geld wird noch mehr Geld gemacht. Technologische Entwicklungen, Produktivitätserhöhungen und Wirtschaftswachstum erlauben es Unternehmen, diesen Gelderschaffungsprozess zu beschleunigen. Andere Geldanlagen wie Zinspapiere und Immobilien haben diesen Vorteil nicht. 

Wir leben in einer sehr günstigen Zeit  und an einem sehr günstigem Ort der menschlichen Weltschichte. Seit der industriellen Revolution gibt es ein kontinuierliches Wirtschaftswachstum. Nach dem zweiten Weltkrieg ist die Wachstumsrate noch mal angestiegen.

Weltwirtschaftswachstum seit der industriellen Revolution
Dasselbe gilt für die technologische Entwicklungen. Die Anzahl der Patente steigt seit 1790 stetig.

Anzahl der Patente

Ein großer Treiber und Gewinnmacher des Wirtschaftswachstums und der technologischen Entwicklung sind die Unternehmen. Die Unternehmen können so ihren Umsatz und ihre Produktivität erhöhen. Das hat höheren Gewinn und höhere Rendite zur Folge („Wie funktioniert ein Unternehmen“). Die Aktionäre können von dieser Situation profitieren.

Die gute Nachricht ist, dass das Wirtschaftswachstum und die technologische Entwicklung nicht zu stoppen zu sein scheinen. Sie können sich in einem Bericht von HSBC die Prognose zum Wirtschaftswaschstum bis 2050 ansehen.

Es kann sein, dass die Aktienkurse schwanken und dadurch besteht ein kurzfristiges Verlustrisiko bei Aktienanlagen. Das Wirtschaftswachstum wird sich aber früher oder später in den Aktienkursen und Aktienrenditen reflektieren.

Was treibt die Rendite bei Aktien? Es gibt zwei Hauptgründe, warum Aktien dem Anleger Rendite bringen:
  • Dividenden
  • Kursanstiege

Die beiden Konzepte werde ich in den nächsten Artikeln im Detail analysieren.

Montag, 14. Juli 2014

Warum sind Aktien die beste Geldanlage?

"The American economy is going to do fine. But it won't do fine every year and every week and every month. I mean, if you don't believe that, forget about buying stocks anyway... It's a positive-sum game, long term. And the only way an investor can get killed is by high fees or by trying to outsmart the market." – Warren Buffett

Ich bin der Überzeugung, dass Aktien die beste Geldanlage für langfristig orientierte Anleger sind („Ab wann sind Aktien eine sinnvolle Geldanlage“). Dieses Argument basiert natürlich nicht nur auf meinem persönlichen Glauben und meiner Hoffnung, sondern auf historischen Daten. Historisch gesehen haben Aktien im Vergleich zu ihren Anlagealternativen die beste Rendite für die Anleger gebracht.

Historische Zahlen sind keine Garantie für die Rendite der Zukunft, oder für das, was wir in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren von unserem Aktienportfolio erwarten können („Was ist Rendite und wie kann man Rendite berechnen“). Die Zahlen sind aber die einzige verlässliche Information, die wir haben, um eine geschätzte Rendite mit statistischen Tools berechnen zu können. Hier kommen statistische Konzepte wie „Mittelwert“ und „Standardabweichung“ ins Spiel. Bei der Verwendung der historischen Zahlen in einer Simulation unterschiedlicher Szenarien können wir zum Beispiel mit 95%iger Wahrscheinlichkeit berechnen, was für eine Spanne unsere in der Zukunft zu erwartende Rendite haben wird.

Wenn ich Aktien zur besten Geldanlage kröne, meine ich eigentlich „im Vergleich zu anderen Geldanlagen“. Was sind denn die Alternativen?

Ich möchte auch betonen, dass ich, wenn ich „Aktien“ schreibe, nicht das bestimmte Unternehmen „X“ meine, sondern eine Mischung verschiedener Aktien. Die USA haben den größten Aktienmarkt mit einem Anteil von circa 34% der weltweiten Aktien. Für den amerikanischen Aktienmarkt stehen auch weit zurückgehende historische Zahlen zur Verfügung. Deswegen nehme ich den S&P 500 Index als Basis für meinen Vergleich. Dieser Index umfasst die Aktien von Fünfhundert der größten börsennotierten amerikanischen Unternehmen. 

Unten sehen Sie die Performance des S&P 500 Index im Vergleich zu alternativen Geldanlagen seit 1926.

Quelle: bogleheads

„Corporate Bonds“ sind Unternehmensanleihen, „Government Bonds“ sind Staatsanleihen und die Inflation entspricht generell dem Preiswachstum von Immobilien.

Die jährliche Rendite von S&P 500 und amerikanischen Staatsanleihen im Einzelnen finden Sie hier.
Trotz der Jahren, in den Aktien eine negative Rendite gebracht haben, zeigen uns die historischen Zahlen, dass man mit Aktien im Vergleich zu anderen Geldanlagen langfristig eine wesentlich höhere Rendite erzielen kann.

Warum Rendite für den Vermögensaufbau sehr wichtig ist, können Sie in meinem Artikel „Vermögenswachstum, Darstellung der Effekte von Ersparnisse und Rendite“ nachlesen. 1% mehr Rendite kann in 20 Jahren einige Hunderttausend Euro Unterschied im Vermögen ausmachen.

Montag, 7. Juli 2014

Monatlich Geld sparen und automatisch Vermögen aufbauen

Die Deutschen sind eine der sparsamsten Nationen im internationalen Vergleich. Hier sind die Sparquoten ausgewählter Länder für das Jahr 2013 in Prozent des verfügbaren Einkommens (Quelle: de.statista.com).

  • Frankreich 15,4%
  • Schweiz 13,4%
  • Schweden 12,2%
  • Deutschland 9,9%
  • Norwegen 8,7%
  • Österreich 8,2%
  • Großbritannien 5,8%
  • USA 4,5%
  • Ungarn 2,4%
  • Japan 0,8%

Das verfügbare Einkommen ist meistens einfach Ihr Nettogehalt. Wie viel Prozent Ihres Nettogehaltes können Sie bei Seite legen? So viel wie die Deutschen, Franzosen, Amerikaner oder Japaner?

Mein persönlicher Vermögensaufbau hat 2008 begonnen, als ich angefangen habe zu arbeiten und Geld zu sparen. Mein Einstiegsgehalt als Ingenieur war in Ordnung und meine Ausgaben waren niedrig, weil ich meine Studentenmentalität nicht so schnell aufgegeben hatte. 2008 habe ich eine Sparrate von 35,7% geschafft, was viel höher war als bei einem durchschnittlichen Deutschen. In den darauffolgenden zwei Jahren ist meine Sparquote aufgrund neuer Ausgaben wie Autokosten, Fernreisen und höheren allgemeinen Ausgaben (Ausgehen, Unterhaltungselektronik, Supermarkt, usw..) gesunken. Danach konnte ich meine Sparquote aber wieder erhöhen. Die Hauptfaktoren dafür waren meine Gehaltserhöhungen und der Wechsel zur privaten Krankenversicherung. Gleichzeitig konnte ich meine Ausgaben auf dem gleichen Niveau halten, sie 2013 sogar um circa 13% senken. Die folgenden Sparquoten habe ich in den letzten Jahren erzielt:
  • 2009 -> 28,3%
  • 2010 -> 28,6%
  • 2011 -> 36,1%
  • 2012 -> 40,3%
  • 2013 -> 51,8%

Die Methode, wie ich gespart habe, hat sich in den letzten Jahren immer weiter entwickelt. Anfänglich habe ich mein Geld ganz gewöhnlich ausgegeben. Was auf dem Girokonto übrig blieb, waren einfach meine Ersparnisse. Nachdem ich ein kleines Vermögen angespart hatte, kam ich endlich auf die Idee, ein Tagesgeldkonto zu eröffnen und meine Ersparnisse auf diesem Konto zu halten.

Danach kam die Zeit, in der ich immer am Ende des Monats das verbleibende Geld auf das Tagesgeldkonto überwiesen habe. Die Menge war ja nach Höhe der Ausgaben im entsprechenden Monat variabel.

Der nächste Schritt war das, was ich „Bezahle Dich selber zuerst“ nenne. Dabei habe ich angefangen sofort nach dem Gehaltseingang eine bestimmte Geldsumme mit dem Verwendungszweck „Pay yourself first“ auf mein Tagesgeldkonto zu überweisen. 

Weil ich mit meinen Finanzen ziemlich aktiv umgehe, bin ich mit dieser Methode ganz zufrieden. Alternativ können Sie einen Dauerauftrag einrichten, damit Sie jeden Monat automatisch Geld anlegen können.

Es gibt viele Ideen und Möglichkeiten, wenn Sie Ihre Sparquote erhöhen möchten. Meine Tipps und Erfahrungen stelle ich zur Verfügung auf meinem Blog unter der Rubrik „Geld sparen“. Zusätzlich zu diesem Artikel können Sie im Internet viele Informationen und weiterführende Links, wie etwa zu Vergleichen von Tagesgeldkonten oder Depotkonten erhalten.  Beispielsweise sparwelt.de gibt hier einen Überblick plus weiterführende Links.

Mittwoch, 2. Juli 2014

Vermögensaufbau für Menschen mit wenig Zeit

Die Deutschen sind beim Sparen zwar keine Weltmeister, sie gehören aber einer der erfolgreichsten Nationen in dieser Hinsicht an. 10,8% des  verfügbaren Einkommens werden durchschnittlich in einem deutschen Haushalt gespart. Wenn Sie sogar noch sparsamer sind und mehr als 20% ihres Nettoeinkommens sparen können, sind Sie auf dem richtigen Weg zu einer sicheren finanziellen Zukunft.

Beim Geld anlegen sind die Deutschen jedoch nicht so stark. Sie schaffen es nicht einmal zur Weltmeisterschaft. Trotz niedriger Zinsen steigen die Geldsummen auf Sparkonten, wobei die Anzahl der Aktienbesitzer unverändert bleibt. Nur 13,7% der Deutschen besitzen Aktien, Aktienfonds oder ETFs. Die Quote der Aktionäre in anderen Industrieländern wie USA, Japan, Niederlanden oder Großbritannien beträgt mehr als 20%. 

Die Deutschen spielen bei ihren persönlichen Finanzen sehr defensiv und risikoscheu. Die Abwehr (Sparen) ist stark, aber der Sturm (Rendite) ist sehr schwach. Mit dieser Aufstellung kann man keine Tore schießen und nicht gewinnen. Wenn man immer nur unentschieden spielt, kann man kein Weltmeister werden. Wernn man nur spart und niedrige Rendite auf Sparkonten erzielt, kann man kein großes Vermögen aufbauen. Finanzielle Freiheit wäre dann ein ebenso fernes Ziel wie der Weltmeistertitel ohne Tore.


Ich sehe hierfür zwei Hauptgründe: Unwissenheit und Angst, wobei Unwissenheit der stärkere Grund ist. Wenn die Sparer mehr über Aktien, Fonds, ETFs, Finanzmärkte und Risiko wüssten, würde ihre Angst verschwinden.

Deshalb versuche ich, mit meinem Blog meine Leser zu motivieren, ihr finanzielles Wissen selber zu erhöhen. Dafür müssen Sie in Ihre finanzielle Bildung investieren. Hierfür brauchen Sie Zeit um Bücher zu lesen, an Seminaren teilzunehmen oder Online-Resourcen zu verfolgen.

Es gibt viele Menschen, die leider keine Zeit für finanzielle Bildung haben. Sie arbeiten viel und verbringen ihre Freizeit mit ihrer Familie und ihren Hobbys. Es gibt auch viele Menschen, die keine große Lust auf Finanzen und Zahlen haben. Diese beiden Gruppen kann ich einigermaßen verstehen.

Was aber sollen denn diese Leute tun, um mehr Rendite für ihr Geld zu bekommen? Alleine können sie es ja nicht. In diesem Fall würde ich empfehlen, professionelle Hilfe und Beratung zu suchen. Ein fähiger Finanzberater könnte ihnen dabei helfen, gemäß ihrem Risikoprofil ein passendes Portfolio aufzubauen. Ein Vorschlag wäre die tecis, zu welcher Sie hier einen Erfahrungsbericht finden. Mit dieser Hilfe können sie langfristig höhere Rendite erzielen als mit ihren Sparkonten.